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Deutsche Eishockey LigaKölner Haie könnten Extrapunkt-Fluch nicht ablegen

Lesezeit 3 Minuten
Auch Haie-Topscorer Alexandre Grenier (l.) hatte in Iserlohn einen schweren Stand.

Auch Haie-Topscorer Alexandre Grenier (l.) hatte in Iserlohn einen schweren Stand.

Die Kölner Haie haben durch die 1:2-Niederlage nach Penaltyschießen in Iserlohn den Sprung auf Platz der Deutschen Eishockey Liga verpasst.

Der Fluch geht weiter. Die Kölner Haie haben es auch im fünften Versuch verpasst, sich einen Extrapunkt zu sichern. Nach drei Niederlagen nach Verlängerung und einer im Penaltyschießen unterlag der KEC am Sonntag bei den Iserlohn Roosters zum zweiten Mal im Shootout und verpasste durch das 1:2 (0:1, 0:0, 1:0, 0:0, 0:1) den Sprung auf Platz vier der Deutschen Eishockey Liga (DEL).

Die Haie mussten nach dem 6:3-Derbysieg am Freitag in Düsseldorf neben Torwart Tobias Ancicka auch auf die erfahrenen Verteidiger Nick Bailen (krank) und Brady Austin (angeschlagen) verzichten. Nicht mit dabei war am Seilersee auch Youngster Elias Lindner, für den Kevin Niedenz ins Line-up rückte. In der Verteidigung bekam der junge Edwin Tropmann neben Routinier Veli-Matti Vittasmäki das Vertrauen von Coach Kari Jalonen.

Kurioses Gegentor für Julius Hudacek

Der Finne sah ein von der Defensive geprägtes erstes Drittel, in dem sein Team gleich zu Beginn zwei Überzahlmöglichkeiten ungenutzt ließ. In der intensiven, aber chancenarmen Partie brauchte es vor 4967 Zuschauern ein Missgeschick von Haie-Goalie Julius Hudacek für den ersten Treffer. Der erfahrene Slowake hatte Pech, als er die Scheibe in sein Trapez hinter dem Tor legen wollte, das Spielgerät aber nicht reinrutschte und Zentimeter davon liegen blieb. Weil ein Eishockey-Torwart den Puck außerhalb dieser Zone nicht spielen darf und kein KEC-Verteidiger zur Stelle war, kam Iserlohn zum Zug und durch Michael Dal Colle zum 1:0 (19.).

Der zweite Durchgang begann wieder mit zwei Powerplays für die Kölner, die wieder ohne Treffer verstrichen. Juhani Tyrväinen hatte die größte Chance, fand seinen Meister aber in Andreas Jenike (28.). Der Iserlohner Torwart brachte auch Maxi Kammerer zur Verzweiflung (29.) und hatte dann bei einem Pfostentreffer von Gregor MacLeod das Glück des Tüchtigen (30.). Die Kölner dominierten, verzeichneten 10:1-Torschüsse zwischen der 20. und 30. Minute, mussten sich aber bei Hudacek bedanken, der das 0:2 gegen Ex-Hai Stanislav Dietz verhinderte (31.).

Das Tor war mein Fehler, ich hätte die Situation einfacher lösen können.
Julius Hudacek, Torwart Kölner Haie

Es ging mit dem 1:0 für die Roosters in den Schlussabschnitt, den die Haie ohne ihren Toptorschützen Justin Schütz (7 Treffer) bestreiten mussten. Der Stürmer blieb angeschlagen in der Kabine. Für ihn rückte Tim Wohlgemuth in die Topreihe zu MacLeod und Alexandre Grenier. Zudem musste der KEC mit nur noch fünf Verteidigern auskommen, weil auch Jan-Luca Sennhenn nicht weitermachen konnte.

Die Gäste waren überlegen, kamen aber kaum zu Torchancen, weil Iserlohn leidenschaftlich verteidigte und viele Schüsse blocken konnte. Dann musste Hudacek gegen Eric Cornell das 0:2 verhindern (51.). Der verdiente Ausgleich fiel, nachdem Jalonen 2:38 vor Schluss Hudacek zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm und Josh Currie im Getümmel vor Jenike die Übersicht behielt (57.).

Nach torloser Verlängerung mit zwei bärenstarken Torhütern traf nur Kammerer für die Haie im Penaltyschießen. Dal Colle und Tyler Boland bescherten Iserlohn den ersten Heimsieg der Saison. „Es war ein verrücktes Spiel in einer tollen Atmosphäre. Wir hatten viele Chancen“, sagte Julius Hudacek und erklärte sich zum 0:1: „Das Tor war mein Fehler. Ich wollte die Scheibe nicht spielen, um die Zwei-Minuten-Strafe zu verhindern, hätte die Situation aber einfacher lösen können“, sagte der 36-Jährige, der auch bei seinem sechsten Einsatz für die Haie punktete. Auch, wenn es am Ende mal wieder nur bei einem Zähler blieb.


Statistik:

Kölner Haie: Hudacek; Sennhenn, Müller; Almquist, Glötzl; Tropmann, Vittasmäki; Grenier, MacLeod, Schütz; Storm, Aubry, Kammerer; Currie, Tyrväinen, Tuomie; Hänelt, van Calster, Wohlgemuth; Niedenz. – SR.: Hoppe/Hinterdobler. – Zuschauer: 4967 (ausverkauft). – Tore: 1:0 Dal Colle (18:22), 1:1 Currie (57:37), 2:1 Boland (65:00). – Strafminuten: Iserlohn 8; Köln 6.