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Selbstvertrauen für das DerbyKölner Haier erkämpfen sich Sieg gegen Schlusslicht

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Archivbild

Köln – Der Schwierigkeitsgrad ist immer sehr hoch. Wenn die Kölner Haie auf ein rheinisches Derby zusteuern und sich zwei Tage vorher in der Deutschen Eishockey Liga noch auf eine andere Aufgabe konzentrieren müssen, kann schon mal ein Balanceakt dabei herauskommen. So wie beim Heimspiel des KEC am Freitag gegen den Tabellenletzten Schwenningen Wild Wings. Die 10.298 Zuschauer in der Lanxess Arena sahen am Ende aber einen erkämpften und erzitterten 2:1 (0:0, 0:0, 2:1)-Erfolg der Kölner. Der zweite Sieg in Folge, der Schwung und Selbstvertrauen für das 224. Duell mit dem Erzrivalen Düsseldorfer EG am Sonntag (14 Uhr, Lanxess Arena) vor mehr als 15.000 Zuschauern geben kann und geben soll.

Weitzmann ersetzt Haie-Torwart

Haie-Coach Mike Stewart musste neben Kapitän Moritz Müller kurzfristig auch auf Torwart Gustaf Wesslau verzichten. Die schwedische Nummer eins der Kölner hatte sich am Donnerstag im Training eine Fußverletzung zugezogen. Für ihn stand Hannibal Weitzmann zwischen den Pfosten. Und der Back up musste gleich in der ersten Minute zweimal den Fanghandschuh ausfahren. Das gab dem 24-Jährigen bei seinem erst zweiten Einsatz in dieser Saison die nötige Sicherheit. Viel zu tun hatte er aber nicht. Die Partie bewegte sich zunächst auf überschaubaren Niveau. Angesichts der prekären Tabellensituation, in der beide Teams stecken, war Vorsicht oberstes Gebot. Ganze 14 Torschüsse zählten die Statistiker in den ersten 20 Minuten, fünf für Köln, der Rest für Schwenningen. Tore gab es wie schon in der Vorwoche gegen Augsburg keine.

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Es konnte also nur attraktiver werden. Wurde es auch - ein bisschen. Und ein wenig ist für den aktuellen Unterhaltungswert bei Heimspielen der Haie schon viel. Zunächst hatte Schwenningen Pech, dass die Scheibe auch nach Videobeweis der Schiedsrichter nicht über die Linie wollte (21.), dann machte die vierte Kölner Reihe mit Marcel Müller Dampf. Alex Oblinger hatte mehrfach das 1:0 (26./35.) auf dem Schläger (26.). Auch Lucas Dumont (28.), Fabio Pfohl (33.), Colin Ugbekile (35.), Ben Hanowski (37.) oder Zach Sill (39.) hätten treffen können. Zeitweise schnürte der stärker werdende KEC die Wild Wings nun minutenlang in deren Drittel ein. „Sorgen mache ich mir, wenn wir keine Chancen haben“, heißt übrigens eine Devise von Mike Stewart. Chancen hatten die Kölner auch, nur Tore fielen auch im zweiten Drittel (Schüsse 12:12) keine. Auch, weil Weitzmann gegen Julian Kornelli und Cedric Schiemenz (27.) seinen Job erledigte, und Patrick Cannone vorbei zielte (36.).

Kölner Haie zittern in Schlussphase

Treffer gab es dann im Schlussabschnitt. Erst fand Haie-Topscorer Jason Akeson im ersten Kölner Powerplay eine freie Bahn für seinen knallharten Schuss (42.), dann behielt Schwenningens Matt Carey 64 Sekunden später im Slot vor Weitzmann die Nerven (43.). Pfohl und Kevin Gagné hatten vor dem 1:1 die Scheibe hinter dem eigenen Tor nicht fest machen können. Tempo wie Niveau der Partie stiegen weiter und Gagné hätte die Haie wieder in Führung bringen können (45.). Das erledigte dann Verteidiger-Neuzugang Jakub Kindl mit einem Schuss des Willens und seinem ersten Tor für die Kölner (53.). Und wieder im Powerplay, das bis dato in dieser Saison zu den größten Sorgenkindern im Spiel des KEC zählte. Dann überstanden die Haie auch dank Weitzmann die zweite Unterzahl des Abends (58.) und durften über drei wichtige Punkte jubeln. Und um nichts anderes ging es. „Wir sind einfach nur froh, dass die drei Punkte hiergeblieben sind“, freute sich Siegtorschütze Kindl.

Köln: Weitzmann; Gagné, Aronson; Ugbekile, Kindl; D. Tiffels, Zerressen; Hanowski, Matsumoto, Uvira; F. Tiffels, Pfohl, Genoway; Dumont, Bast, Akeson; Ma. Müller, Sill, Oblinger; Köhler. – SR.: Kohlmüller/Schukies. – Zuschauer: 10.298. – Tore: 1:0 Akeson (41:42/F. Tiffels, Kindl, PP1), 1:1 Carey (42:46), 2:1 Kindl (52:46/Akeson, PP1). – Strafminuten: Köln 4; Schwenningen 6.