„Ich bin wieder ein gesunder Eishockeyspieler”Marcel Müller über sein Comeback
- 17 Monate musste der Stürmer auf sein erstes Spiel nach der Verletzung warten.
- Nun steht Marcel Müller wieder auf dem Eis.
- Wie er die Leidenszeit erlebt hat und ob er beim ersten Spiel aufgeregt war, lesen Sie hier.
Köln – Marcel Müller musste fast 17 Monate lang warten. Seit dem vergangenen Wochenende kann der Stürmer der Kölner Haie nach seiner schweren Knieverletzung endlich wieder spielen. Martin Sauerborn sprach mit dem 31-Jährigen über seine Leidenszeit und Geduld.
Herr Müller, wie geht es Ihnen nach Ihren beiden ersten Saisonspielen gegen Augsburg und bei Ihrem Ex-Club Krefeld Pinguine?
Ich bin wieder ein gesunder Eishockeyspieler. Das Knie hat die Spiele gut mitgemacht. Ich habe keine Schmerzen. Gerade stört nur, dass das Knie seit Sonntag etwas fest ist.
Was bedeutet fest?
Ganz einfach. Ich habe Muskelkater in den Muskeln, die nichts mit der Verletzung zu tun hatten, aber das Knie bewegen. Zu spielen ist dann doch etwas anderes als nur zu trainieren. Denn Wettkampf kann man nicht simulieren. Deshalb ist das Knie etwas müder geworden und benötigt etwas mehr Zeit, um zu regenerieren. Das wird wohl auch eine Weile noch so bleiben. Aber ehrlich: Es ist eine schöne Sache, wieder Muskelkater zu haben.
Sie haben in Krefeld mehr Eiszeit gehabt als gegen Augsburg. Es war auch ein kleiner Fortschritt zu erkennen.
Ich fand, es war ein größerer Fortschritt. Ich habe mich persönlich am Freitag gut gefühlt. Als ich dann das Video vom Augsburg-Spiel gesehen habe, war ich aber ein bisschen erschrocken. Das hat sich von der Lauftechnik her besser angefühlt, als es dann aussah. Das war am Sonntag schon besser. Ich hatte mehr die Scheibe am Schläger. Es war insgesamt sehr aufregend wieder dabei zu sein. Etwa so aufregend wie zu der Zeit, als ich als junger Spieler zu den Profis gekommen bin.
Sie haben sechs Wochen lang mit Co-Trainer Ron Pasco auf dem Eis hart für Ihr Comeback gearbeitet. Wie hat sich diese Zeit angefühlt?
Es war keine schöne Zeit. Ich war immer der Letzte auf dem Eis und habe nach dem Teamtraining noch alleine gearbeitet. Es macht keinen Spaß eine Stunde lang nur zu rennen, damit das Knie wieder alle Bewegungen des Schlittschuhlaufens lernt. Ich musste lernen, über die Schmerzgrenze hinaus zu gehen. Aber wenn man zurückkommen will, gehört es dazu und man muss da durch. Ohne dieses Extratraining könnte ich jetzt noch nicht spielen. Ich bin Ron sehr dankbar.
Um wieder ganz der alte Marcel Müller zu werden, braucht es sicher noch Zeit. Sind Sie ein geduldiger Mensch?
Überhaupt nicht. Aber ich habe gelernt zu akzeptieren, dass Geduld dazu gehört. Es ist ja auch meine erste schwere Verletzung.
Wie lange werden Sie brauchen, um der Alte zu sein?
Es gibt keinen Plan, Hauptsache irgendwann. Wenn es sein muss, dann spiele ich auch die ganze Saison in der vierten Reihe. Ich bin froh, dass ich überhaupt wieder spielen kann. Es geht darum, die kleinen Sachen wichtig zu machen.
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Jetzt sind Sie wieder mittendrin und gegen Schwenningen und Düsseldorf auf dem Eis dabei. Wie beurteilen Sie die aktuell die sportliche Situation der Haie?
Sie ist schwierig. Der Sieg in Krefeld war nach fünf Niederlagen in Folge natürlich enorm wichtig. Wir haben jetzt eine gute Chance darauf aufzubauen und eine Serie in die andere Richtung zu starten. Wir wissen, dass wir besser spielen können als bislang.
Sie haben schon oft gegen Düsseldorf gespielt. Was kann ein Derbysieg mit einer Mannschaft machen?
Ein Sieg kann dem ganzen Verein eine Richtung geben, in der mehr Spiele gewonnen als verloren werden.