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Nach schneller FührungKölner Haie verlieren deutlich in München

Lesezeit 3 Minuten
Mike Stewart

Haie-Trainer Mike Stewart (Archivbild)

München – Mike Stewart war fest gewillt gewesen, dieser schier endlos wirkenden Negativserie ein Ende zu setzen. Um dem Ganzen Nachdruck zu verleihen, hatte der Trainer der Kölner Haie vor dem Wiedersehen mit dem Angstgegner schlechthin, dem EHC Red Bull München, zu durchaus forschen Tönen gegriffen. „Es ist an der Zeit, dort mal wieder zu gewinnen“, hatte der Kanadier in der Absicht gesagt, die desaströse Bilanz gegen den Serienmeister der Jahre 2016 bis 2018 der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ein wenig aufzupolieren.

Die im Vorfeld demonstrierte Zuversicht und eine lange Zeit beherzte Vorstellung auf dem Eis waren jedoch auch in der Summe immer noch zu wenig, um den ersten Kölner Sieg in der bayerischen Landeshauptstadt seit drei Jahren zu bewerkstelligen. Stewarts Team unterlag am Freitagabend trotz schneller Führung letztlich deutlich mit 1:4 (1:0, 0:2, 0:2), es war die bereits siebte Pleite der Haie in München in Folge und die insgesamt zwölfte hintereinander gegen die „roten Bullen“. Damit Stewarts Team nach der fünften Niederlage im laufenden Wettbewerb in Serie der Anschluss an die Top Sechs nicht komplett entgleitet, ist ein Sieg am Sonntag (14 Uhr, Lanxess Arena) gegen die Eisbären Berlin nun fast schon zur Pflicht geworden.

Blitzstart tat gut

Um bei Spitzenreiter München überhaupt in die Nähe einer Überraschung zu gelangen, hatten aus KEC-Sicht gleich mehrere Faktoren zusammenkommen müssen. Zum einen bedurfte es einer kolossalen Leistungssteigerung gegenüber der vorherigen 1:3-Enttäuschung gegen die Krefeld Pinguine. Zum anderen war ein ausgereifter Plan nötig, wie die Ausfälle des weiterhin verletzten Topscorers Jason Akeson und der für drei Partien gesperrten Angriffswaffe Marcel Müller egalisiert werden sollten.

Dass die Kölner nach nur 109 absolvierten Sekunden bereits in Führung gingen, war dabei natürlich sehr hilfreich. Torschütze Zach Sill hatte sich seinen aus dem Gewühl heraus erzielten sechsten Saisontreffer mit einem Bullygewinn selbst vorbereitet. Der Blitzstart tat dem geschundenen Selbstvertrauen der Haie richtig gut. Die defensiv stark arbeitenden Gäste hielten Münchens Offensivgewalt im ersten Abschnitt insgesamt gut unter Kontrolle.

Gegen Ende der ersten 20 Minuten war Don Jacksons Team jedoch stärker geworden und nahm den erzeugten Schwung mit ins Mitteldrittel. Gustaf Wesslau im Kölner Tor geriet zunehmend unter Beschuss, zeigte sich nach seinem schweren Patzer im Derby gegen die Düsseldorfer EG (1:2) jedoch unbeeindruckt und hielt alles, was zu halten war.

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Doch dann wurden dem KEC wieder einmal die Special Teams zum Verhängnis. Nachdem Sebastian Uvira für das schlechteste Überzahlteam der Liga die Großchance zum 2:0 liegengelassen hatte (31.), wendete das wiederum beste Überzahlteam der Liga die Partie. Als die Kölner Colin Smith (2+2-Strafe) und Taylor Aronson zeitgleich in der Kühlbox hockten, erzielte Christopher Bourque mit einem Kracher in den Winkel das 1:1 (35.), DEL-Toptorjäger Trevor Parkes legte bei dann nur noch einfacher Überzahl per Abstauber die erste Münchner Führung nach (37.). Zu Beginn des Schlussdrittels ging erneut alles ganz schnell. Erst verpasste Smith bei seinem Pfostenschuss das 2:2 (41.), dann entschieden Parkes mit einem Solo (42.) und Justin Schütz per Konter (44.) die Partie frühzeitig.Köln: Wesslau; Gagné, Aronson; Zerressen, Kindl; Mo. Müller, D. Tiffels; Ugbekile; Hanowski, Matsumoto, F. Tiffels; Smith, Bast, Dumont; Uvira, Sill, Oblinger; Genoway, Köhler. – SR.: Hoppe/Koharski. – Zuschauer: 5720. – Tore: 0:1 Sill (1:49), 1:1 Bourque (34:43/PP2), 2:1 Parkes (36:13/PP1), 3:1 Parkes (41:35), 4:1 Schütz (43:31). – Strafminuten: München 18; Köln 14.