Köln – Die Krefeld Pinguine spielen eine wichtige Rolle beim Aufschwung der Kölner Haie. Mit einem 3:2-Erfolg bei seinem kleinen rheinischen Rivalen war dem KEC am 13. Oktober ein erster Schritt gelungen, um nach dem Fehlstart in die Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) Boden unter den Füßen zu bekommen. Die Trendwende war geschafft, denn mit sechs weiteren Siegen in den folgenden neun Partien arbeiteten sich die Kölner vom Tabellenkeller ins Mittelfeld vor.
Am Sonntagabend kam es in der Lanxess Arena zum Wiedersehen beider Vereine, bei dem die Haie ihren Aufwärtstrend durch einen verdienten, am Ende aber wackligen 2:1 (1:0, 1:0, 0:1)-Heimsieg weiter fortsetzten. „Wir sind besser und besser geworden und hatten bis zum Gegentor alles unter Kontrolle“, sagte KEC-Coach Mike Stewart nach seinem gelungenen 250. DEL-Spiel als Trainer.
KEC-Fans bekunden Solidarität mit Krefeldern
Die Kölner hatten gut reingefunden in die Partie und kontinuierlich Druck ausgeübt. Für das verdiente Führungstor sorgte ein ehemaliger Krefelder: Nachdem Philip Riefers an der blauen Linie der Gastgeber ein Luftloch geschlagen hatte, schnappte sich Marcel Müller die Scheibe, sprintete schnurstracks auf das KEV-Gehäuse los und vollendete den Alleingang zu seinem zweiten Tor nach anderthalbjähriger Verletzungspause (8.). Weil die Gäste nur sporadisch Gefahr ausgeübt hatten, war Stewarts Team nach den ersten 20 Minuten lediglich vorzuwerfen, nicht nachgelegt zu haben. Das hätte sich später fast noch gerächt.
Der aktive Teil der KEC-Anhänger hatte das erste Drittel derweil genutzt, um seine Solidarität mit den in großen finanziellen Schwierigkeiten schwebenden Pinguinen zu bekunden. Grund für die ungewisse Zukunft der Krefelder ist ein Streit mit dem russischen Geldgeber Mikhail Ponomarev. „Krefeld ist Pflicht“ und „Tradition ist unersetzbar“ war auf den Spruchbändern im Stehplatzbereich zu lesen. Dafür gab es viel Applaus von den 12.236 Zuschauern, unter denen sich das designierte Kölner Dreigestirn der Session 2020 um Prinz Christian II., Bauer Frank und Jungfrau Griet sowie eine Delegation des Festkomitees Kölner Karneval befanden.
Haie mussten um Sieg bangen
Obwohl die Krefelder Paradereihe um die beiden führenden DEL-Topscorer Chad Costello und Daniel Pietta sowie Vincent Saponari auch im Mittelabschnitt gegen konzentriert verteidigende Hausherren nicht wie gewohnt zum Zug kam, bewegte sich der KEC weiter auf recht dünnem Eis. Die Haie blieben zwar klar tonangebend, wurden gemessen an ihrer Dominanz aber zu selten richtig zwingend. Eine der wenigen ganz klaren Möglichkeiten vergab Lucas Dumont bei einem Konter (26.). Das zweite von insgesamt auch nur zwei Kölner Überzahlsituationen brachte schließlich das wichtige 2:0 (34.). Nach Zuspiel des immer besser in Schwung kommenden Jon Matsumoto bugsierte Ben Hanowski den Puck von der Seite irgendwie ins kurze Eck.
Das könnte Sie auch interessieren:
Trotzdem mussten die Haie noch einmal um ihren zehnten Saisonsieg bangen. Nach dem Krefelder Anschlusstreffer durch den schlecht abgedeckten Laurin Braun direkt zu Beginn des Schlussdrittels (42.) kam der KEV auf. Plötzlich war es eine enge, umkämpfte Partie. „Wir haben 40 Minuten gut gespielt, dann nicht mehr. Das schnelle Gegentor ist in die Köpfe gegangen, aber passieren darf das nicht“, meinte Torschütze Marcel Müller, dessen Team die knapp gewordene Führung aber ins Ziel rettete.
Köln: Weitzmann; Gagné, Aronson; Ugbekile, Kindl; Zerressen, D. Tiffels; Hanowski, Bast, Akeson; Uvira, Genoway, Smith; Ma. Müller, Matsumoto, F. Tiffels; Dumont, Sill, Oblinger. – SR.: Hunnius/Schukies. – Zuschauer: 12.236. – Tore: 1:0 Ma. Müller (7:02), 2:0 Hanowski (33:44/Matsumoto, Gagné/PP1), 2:1 Braun (41:23). – Strafminuten: Köln 4; Krefeld 4.