Köln – Als Mike Stewart am Mittwoch mit der Absicht vor die Presse trat, über den sportlichen Aufschwung der Kölner Haie zu sprechen, kam der Trainer nicht umhin, auch eine schlechte Nachricht zu überbringen. „Pfohli ist noch immer krankgeschrieben“, verkündete Stewart bei der Beschreibung der aktuellen Personalsituation.
Gemeint war Fabio Pfohl, der auch in der zweiten Woche in Folge nicht am Training seiner Mannschaft teilnimmt und für die bevorstehenden Aufgaben in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) am Freitag (19.30 Uhr) bei den Grizzlys Wolfsburg sowie am Sonntag (18 Uhr, Lanxess Arena) gegen die Krefeld Pinguine weiter ausfällt.
Trainer macht keine weiteren Angaben über die Gründe
Was den Mittelstürmer denn genau plage, hakte die Zuhörerschaft daraufhin nach. Schließlich ist es im öffentlichkeitswirksamen Profisport unüblich, sich wie der KEC im Fall Pfohl komplett in Schweigen zu hüllen. Doch Stewart blieb kurz angebunden. „Krankgeschrieben, krank.“ Vielleicht eine November-Grippe?
„Krankgeschrieben“, wiederholte der Coach, ehe ihm der Medienchef des Clubs zur Seite sprang. „Mehr können wir dazu auch nicht sagen“, bat Jan Brockhausen um Verständnis.
Im Vereinsumfeld der Haie kursieren Gerüchte
Wer sich an interessanten Stellen selbst einen Maulkorb verpasst, muss damit rechnen, dass über ihn spekuliert wird. Im Vereinsumfeld der Haie kursiert dieser Tage das Gerücht,
Fabio Pfohl sei mit seiner sportlichen Rolle nicht mehr zufrieden. Die Rede ist sogar von einem bevorstehenden Abgang des Linksschützen, der im ersten Drittel der Hauptrunde den Nachweis seiner Klasse schuldig geblieben ist.
Pfohls durchschnittliche Eiszeit ist gering
Pfohls Statistiken sind eine Enttäuschung: In 17 Einsätzen brachte es der 24-Jährige auf dürftige zwei Tore und ebenso viele Vorlagen. Die durchschnittliche Eiszeit von 14:27 Minuten ist gering; der Plus-Minus-Wert, der für einen Feldspieler die Differenz von Toren und Gegentoren angibt, die gefallen sind, während er auf dem Eis war, ist mit minus neun die schlechteste des Kölner Teams.
Eigentlich kann der beste DEL-Jungprofi des Jahres 2016 viel mehr. Doch nun ist es in Pfohls zweitem Jahr nach seiner Rückkehr aus Wolfsburg offenbar zu einem Bruch gekommen mit jenem Club, bei dem der gebürtige Oberbayer in der Saison 2014/15 unter dem damaligen Coach Uwe Krupp in der DEL debütierte.
Verein bemüht sich um eine erneute Rückholaktion von Felix Schütz
Das Kölner Schweigen in der Personalie Pfohl passt zu der zu Wochenbeginn bekannt gewordenen Meldung, dass sich die Haie um eine erneute Rückholaktion des erst im Sommer aussortierten Felix Schütz (32) bemühen.
Der nach einem Kurzzeit-Engagement in der schwedischen SHL aktuell wieder vereinslose Nationalspieler hatte im Fachmagazin „Eishockey News“ ausgeplaudert, ein Angebot des KEC vorliegen zu haben.
Kölner freuen sich nicht über Redseligkeit
Zwar kommentieren die Haie auch diesen Vorgang nicht. Kein Geheimnis ist dagegen, dass man an der Gummersbacher Straße alles andere als erfreut ist über die öffentliche Geschwätzigkeit von Schütz, dem auch Offerten aus Schweden und Tschechien vorliegen sollen.
Sollten sich die Kölner nicht einigen können mit Schütz, müssten sie sich anderweitig umschauen nach Verstärkung für ihre bisher schwache Offensive. „Wir sondieren kontinuierlich den Markt“, berichtete Coach Stewart, der auch die Verpflichtung eines ausländischen Profis nicht ausschloss. „Alles ist möglich.“