Straubing/Köln – Spät in der Nacht zu Sonntag war die letzte Auswärtsreise in diesem Kalenderjahr schließlich zu Ende. Gegen drei Uhr bog der Mannschaftsbus der Kölner Haie am Trainingszentrum an der Gummersbacher Straße ein. Nach viertägigem Aufenthalt in der Ferne konnte der KEC-Tross neben rund 1.500 zurückgelegten Autobahnkilometern auch eine ordentliche sportliche Ausbeute vorweisen: Dem 4:1-Erfolg am zweiten Weihnachtsfeiertag bei den Grizzlys Wolfsburg hatte das Team von Trainer Mike Stewart am Samstag mit der 2:3 (1:0, 0:2, 1:0, 0:1)-Niederlage nach Verlängerung beim Überraschungsteam der Deutschen Eishockey Liga (DEL), den Straubing Tigers, zumindest noch einen Zähler hinzugefügt.
Stewart war mit dem Auftritt in Niederbayern einverstanden gewesen: „Ich kann meiner Mannschaft nichts vorwerfen, sie hat in einem richtigen Eishockeyspiel hart gearbeitet“, erklärte der Kanadier nach der intensiven Auseinandersetzung vor 5730 Zuschauern im ausverkauften Straubinger Eisstadion.
Tigers entscheiden drittes Duell der Saison für sich
Der kämpferische Auftritt allein sollte allerdings nicht reichen, um eine weitere Kölner Niederlage am schwer zu bespielenden Pulverturm zu verhindern – es war die bereits siebte Pleite aus den jüngsten acht Gastspielen bei den Tigers, die indes auch den dritten Vergleich in dieser Saison mit dem KEC für sich entschieden.
Mitverantwortlich dafür zeichneten sich zwei ehemalige Kölner: Felix Schütz, von dem sich die Haie im Sommer getrennt hatten, war in der 27. Minute im Nachsetzen der 1:1-Ausgleich gelungen, Fredrik Eriksson später der umjubelte Mann, als der von 2015 bis 2018 beim KEC aktive schwedische Verteidiger in der dritten Minute der Verlängerung die Scheibe aus spitzem Winkel unter die Querstande gelöffelt hatte.
Kölner Haie stehen defensiv gut gegen die Tigers
Vor allem im ersten Abschnitt hatten die Kölner einiges richtig gemacht. Nach der frühen Führung durch das Premierentor von Colin Smith (7.) war es den Gästen gelungen, die torhungrigste Offensive der Liga weitestgehend aus dem Slot fernzuhalten. Als Stewarts Team im Mitteldrittel jedoch nachließ, übernahm Straubing prompt das Kommando und drehte die Partie durch Schütz und Topscorer Michael Connolly (35.).
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In den Minuten danach war der zuletzt schwächelnde Tabellenzweite dem 3:1 näher als der KEC dem Ausgleich. Doch obwohl die Haie einmal mehr zu selten zu Torabschlüssen gekommen waren, schafften sie mit ihrem ersten Unterzahltor in dieser Spielzeit noch das 2:2. Nach überragendem Steilpass von Kapitän Moritz Müller schloss Routinier Jon Matsumoto einen Konter ganz überlegt ab (50.). Damit war den Kölnern zumindest ein Teilerfolg sicher.
Jetzt warten die Adler Mannheim auf den KEC
Vor dem Jahreswechsel wartet allerdings noch eine weitere höchst anspruchsvolle Aufgabe auf die Haie: Mit den Adler Mannheim kommt am Montag (19.30 Uhr) der amtierende Meister zum letzten DEL-Spiel in 2019 in die Lanxess Arena. Mike Stewart weiß, dass seine Mannschaft wie schon bei den 2:1-Siegen nach Verlängerung in den ersten beiden Partien gegen die Kurpfälzer auch dieses Mal über sich hinaus wachsen muss: „Mannheim ist von vorne bis hinten erstklassig besetzt, aber zu Hause vor unseren Fans wollen wir immer gewinnen“, sagt der Kölner Trainer. Der Haie-Anhang kommt erneut in Scharen: Im Vorverkauf wurden mehr als 16.000 Tickets für die 139. Auflage des DEL-Klassikers abgesetzt.
Köln: Wesslau; Aronson, Gagné; Kindl, D. Tiffels; Zerressen, Mo. Müller; Ugbekile; Ma. Müller, Matsumoto, F. Tiffels; Uvira, Genoway, Bast; Dumont, Sill, Oblinger; Hanowski, Smith, Akeson. – SR.: Piechaczek/Schütz. – Zuschauer: 5730 (ausverkauft). – Tore: 0:1 Smith (6:10/Akeson), 1:1 Schütz (26:52), 2:1 Connolly (34:32), 2:2 Matsumoto (49:19/Mo. Müller, Ma. Müller/SHD), 3:2 Eriksson (62:32). – Strafminuten: Straubing 4; Köln 4.