Köln – Nach drei Niederlagen in Folge drohen die Kölner Haie vor dem Heimspiel am Montag (19.30 Uhr, Lanxess Arena) gegen die Krefeld Pinguine den Anschluss an die Topplätze der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zu verlieren. Dennoch hat der KEC seine Zuschauerzahlen in dieser Saison deutlich steigern können. Tobias Carspecken sprach mit Kapitän Moritz Müller über die Entwicklungen auf und neben dem Eis.
Herr Müller, zu den drei Heimspielen rund um den Jahreswechsel gegen Düsseldorf, Mannheim und Bremerhaven strömten insgesamt mehr als 50.000 Besucher in die Lanxess Arena. Wie sehr beeindruckt Sie dieser Zulauf?Dass die Haie inzwischen wieder so gut angenommen werden, freut uns natürlich sehr. Zumal wir in den Jahren davor eher einen Zuschauerrückgang zu verzeichnen hatten.
Der KEC konnte in dieser Saison in jedem seiner bisherigen 17 Heimspiele eine fünfstellige Zuschauerzahl vorweisen. Wie ist dieser Boom entstanden?Zum einen machen unsere Jungs in der Ticketing-Abteilung einen herausragenden Job. Die schlafen fast im Büro (lacht). Zum anderen ist das Produkt sehr gut. Wer ein Heimspiel der Haie besucht, bekommt eine tolle Show geboten. Durch den neuen LED-Würfel und die neue LED-Leiste ist die Lanxess Arena auch nochmal cooler geworden.
Hat auch die Neuausrichtung des Clubs zu diesem Run mitbeigetragen?Wir stellen seit der vergangenen Saison eine Mannschaft auf das Eis, die das Herz am rechten Fleck trägt und für Köln kämpft. Genau das wollen die Leute sehen. Mit dieser Zielsetzung hat auch unser Geschäftsführer Philipp Walter seine Arbeit aufgenommen (Walter ist seit Mitte 2018 als Geschäftsführer bei den Haien tätig, Anm. d. Red.).
Spüren Sie durch die große Fan-Unterstützung eine besondere Verpflichtung?Wir wollen die Zuschauer, die zu unseren Heimspielen kommen, mit dem Eishockey-Virus anstecken, damit sie wiederkommen. Ich persönlich verspüre allerdings auch dann Verantwortung, wenn vergleichsweise nur 7.000 Zuschauer in der Arena sind. Druck, Leistung zu bringen, hat man als Profisportler immer.
Wie sehr nervt es Sie dann, dass die sportliche Bilanz mit nur einem Zähler aus den jüngsten drei Heimspielen sehr mau ausfällt?Das nervt natürlich. Gerade das Derby gegen Düsseldorf wollten wir nicht verlieren.
Haben Sie eine Erklärung dafür, warum sich die Haie seit Jahren bei sehr großen Heimkulissen eher schwer tun?Ich finde nicht, dass man das grundsätzlich so sagen kann. Beim vorherigen Heimderby im Oktober gegen Düsseldorf, das wir 4:1 gewonnen haben, war die Bude schließlich auch voll. Es kommt immer auch auf die Betrachtungsweise an.
Nach drei Niederlagen in Folge drohen dem KEC die Spitzenteams allmählich zu enteilen. Sind die Topplätze in Gefahr?Der schwache Saisonstart steckt uns tabellarisch gesehen noch immer in den Knochen. Wir sind nicht zufrieden mit dem, wo wir in der Tabelle stehen. Es ist jetzt wirklich wichtig, dass wir Punkte holen.
Das könnte Sie auch interessieren:
Was fehlt derzeit?Es gibt nicht diesen einen, immer gleichen Grund, der zu den jüngsten Niederlagen geführt hat. Gegen Düsseldorf hat uns vor dem Tor der letzte Wille gefehlt. Gegen Mannheim war dieser Wille da. Da waren es nach der 4:1-Führung die zu schnellen Gegentore, die wir kassiert haben. Wir müssen zusehen, wieder konzentrierter anzufangen und unser Spiel bis zum Ende konsequenter durchzuziehen.
Wie kann ein neuer Positivlauf gelingen?Wir schauen jetzt erstmal nur auf das Spiel gegen Krefeld, das wir unbedingt gewinnen wollen. Wenn uns das gelingt, können wir uns mit der danach folgenden Partie beschäftigen. Erst danach kann das Ganze zu einer Siegesserie reifen.