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Derby-PleiteKölner Haie belohnen ihren Sturmlauf nicht

Lesezeit 3 Minuten
Mike Stewart

Haie-Trainer Mike Stewart (Archivbild)

Köln – Bitterer Jahresauftakt für die Kölner Haie: Die Domstädter konnten sich im Derby der Deutschen Eishockey-Liga gegen die Düsseldorfer EG nicht für ihren Sturmlauf belohnen und unterlagen am Ende sogar noch dramatisch mit 1:2 (0:1, 0:0, 1:1). Es war die dritte Liga-Pleite in Folge für den KEC.

„Steht auf, wenn ihr Kölner seid“, schallte es vor dem ersten Bully noch durch die Deutzer Arena. Nach zwei 4:1-Erfolgen gegen den Rivalen aus der Landeshauptstadt in dieser Saison waren die Kölner Fans entsprechend euphorisch und optimistisch.Das Duell begann ausgeglichen. Beide Teams sorgten mit Schüssen für Gefahr, unmittelbar vor den beiden Toren ergaben sich jedoch kaum zwingende Situationen.

Zwei Zeitstrafen hintereinander gegen Lucas Dumont wegen Spielverzögerung (5.) und Dominik Tiffels wegen Beinstellens (8.) ließen das Pendel zugunsten der Gäste ausschlagen, die fortan optisch leicht überlegen auftraten. Beide Unterzahlsituationen überstand der KEC jedoch gegen die zweitbeste Powerplay-Mannschaft der Liga unbeschadet.

Trotz der leichten spielerischen Überlegenheit der DEG tauchte das Team von Trainer Mike Stewart immer wieder gefährlich vor dem Kasten von Gästekeeper Mathias Niederberger auf. Pascal Zerressen hatte in Unterzahl den Kölner Führungstreffer auf dem Schläger (10.). Mit einem satten Schuss von kurz hinter der blauen Linie gelang Bernhard Ebner das zu diesem Zeitpunkt nicht gänzlich unverdiente 0:1 für die Gäste (14.). In der vollbesetzten Arena herrschte kurzzeitig entsetzte Stille, einzig im Gästeblock im Oberrang herrschte ausgelassene Derbylaune. Marc-Anthony Zanetti vergab sogar die Schuss-Möglichkeit zum 0:2 (16.).

Zu Beginn des zweiten Drittels überstanden die Haie eine weitere Zwei-Minuten-Strafe gegen Benjamin Hanowski (21.). Die DEG wirkte auf dem Eis zwar einen Tick cleverer als die Kölner, dennoch war dem Heimteam der Wille anzumerken, den Ausgleich zu erzielen. Kevin Gagne besaß die beste Möglichkeit, scheiterte jedoch an Niederberger (25.). Marcel Müller war wenig später ob seiner plötzlichen Chance zu überrascht und konnte den Puck nicht kontrollieren (27.). Die Haie waren fortan klar die spielbestimmende Mannschaft.

Als Nicholas Jensen wegen Beinstellens auf die Strafbank verbannt wurde und die Kölner erstmals in Überzahl agierten, erhoben sich die Kölner Fans in freudiger Erwartung des baldigen Ausgleichs (32.). Den Schuss von Colin Smith konnte Niederberger jedoch fangen (33.) und das Powerplay verstrich letztlich ungenutzt. Den Düsseldorfern bat sich durch Jensen schließlich eine sehr gute Konterchance, die das Team von Headcoach Harold Kreis jedoch nicht verwerten konnte (34.).

Auch die zweite Kölner Überzahlsituation am Ende des Mittelabschnitts verstrich ungenutzt. Die Schüsse von Jason Akeson (38.) und Jakub Kindl (39.) waren keine große Prüfung für Mathias Niederberger, sodass es für die Haie auch in die zweite Pause mit einem Rückstand ging.

Im Schlussabschnitt stürmten die Haie weiterhin wütend an, bissen sich an der Düsseldorfer Verteidigung jedoch zunächst trotz bester Chancen weiterhin die Zähne aus. Riesig war die Erleichterung schließlich, als Alexander Oblinger zum hochverdienten 1:1 traf (49.). Während sich die Zuschauer auf den Rängen jubelnd umarmten, sank der Torschütze vor Freude auf die Knie.

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Die Derby-Geschichte war damit jedoch noch nicht zu Ende erzählt. Frederik Tiffels vergab eine Konterchance frei auf das DEG-Tor zustürmend (51.). Die Gäste blieben mit Entlastungsangriffen jedoch immer gefährlich. Maximilian Kammerer sorgte mit seinem Treffer zum 1:2 für Entsetzen bei den Kölner Fans (58.).

Für die Haie wartet am Montagabend (19:30 Uhr) zuhause das nächste Derby gegen die Krefeld Pinguine.

Köln: Wesslau – Mo. Müller, Gagne; Kindl, Zerressen; Tiffels, Ugbekile – Akeson, Smith, Hanowski; Bast, Genoway, Uvira; Tiffels, Matsumoto, Ma. Müller; Oblinger, Sill, Dumont. – SR: Kohlmüller/Rohatsch. - Zuschauer: 18.600 (ausverkauft). - Tore: 0:1 Ebner (13:13/Gardiner), 1:1 Oblinger (48:45), 1:2 Kammerer (57:58/Barta, Gardiner). – Strafminuten: Köln 6, Düsseldorf 6.