Köln – Die Kölner Haie haben sich in dieser Saison zu einem wahren Publikumsmagneten entwickelt. Auch zum Ausklang des Kalenderjahres strömten die Menschen scharenweise in die Lanxess Arena. 16.126 Besucher wollten sich am Montagabend die 139. Auflage des Klassikers in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen die Adler Mannheim nicht entgehen lassen. Die imposante Kulisse verhalf dem KEC, seine Führung in der Zuschauertabelle der DEL zu verteidigen. In sportlicher Hinsicht muss sich die Mannschaft von Trainer Mike Stewart nach der 4:5 (1:1, 3:2, 0:1, 0:0, 0:1)-Niederlage nach Penaltyschießen trotz zwischenzeitlicher 4:1-Führung dagegen vorerst mit dem siebten Tabellenplatz begnügen. „Es war ein sehr enges, hart umkämpftes Spiel mit dem glücklicheren Ende für Mannheim“, sagte Haie-Verteidiger Pascal Zerressen, dessen Team die beiden ersten Vergleiche mit den Kurpfälzern in dieser Saison noch hatte gewinnen können.
Die Gäste stellten im ersten Drittel das zielstrebigere Team und schossen gleich 16 Mal auf das erneut von Gustaf Wesslau bewachte KEC-Gehäuse. Doch der Schwede verhinderte mehrfach ein frühes Gegentor. Die Haie taten sich wiederum schwer, zu ihrem Rhythmus zu finden, weil sie im Spielaufbau zu ungenau agierten. So blieb es erst einmal bei einer guten Möglichkeit durch Marcel Müller (10.). Die Treffer des ersten Abschnitts fielen erst bei vier gegen vier: Die Kölner legten durch einen mustergültigen Konter vor, den Kevin Gagné zur schmeichelhaften 1:0-Führung veredelte (19.). Mannheim benötigte allerdings keine Minute, um durch Borna Rendulic direkt auszugleichen.
Vier Treffer in 76 Sekunden
Wer sich in der ersten Pause zu lange im Arena-Umlauf aufgehalten hatte, dem entgingen gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts völlig verrückte 76 Sekunden mit vier Treffern. Den Startschuss zum Spektakel feuerte Ben Hanowski ab, indem er bei einem Kölner Gegenzug genau in den Winkel zielte (21.). Die erneute Führung versetzte den KEC kurzzeitig in einen Rausch. Als Jon Matsumoto nur 36 Sekunden später aus der Drehung technisch anspruchsvoll zum 3:1 nachlegte, sah sich Mannheims Meistertrainer Pavel Gross zu einer Auszeit gezwungen, um seine überrumpelte Mannschaft neu zu sortieren. Der Versuch verpuffte, weil sich nun auch Dennis Endras von der Verunsicherung seiner Vorderleute anstecken und einen haltbaren Schuss von Jason Bast durchrutschen ließ (22.).
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Eine Spitzenmannschaft zeichnet jedoch aus, nie aufzugeben – und so holten sich die Gäste nur 15 Sekunden nach dem Gegentor zum 4:1 durch David Wolfs Anschlusstreffer (23.) verloren gegangenen Boden unter den Füßen zurück. Mannheim war nun wieder am Drücker, Brent Raedeke verkürzte im Powerplay folgerichtig auf nur noch 4:3 (33.). Und als Chad Billins zu Beginn des dritten Durchgangs sogar der Ausgleich gelang (46.), ging das Spiel wieder von vorne los. Die Kölner schleppten sich in die Verlängerung, die torlos endete. Im Penaltyschießen traf dann nur Mannheims Andrew Desjardins. Kleiner Trost für den KEC: Schon am Freitag (19.30 Uhr) wird es im rheinischen Derby gegen die Düsseldorfer EG erneut eng in der Lanxess Arena.
Köln: Wesslau; Kindl, D. Tiffels; Zerressen, Mo. Müller; Aronson, Gagné; Ugbekile; Hanowski, Smith, Akeson; Uvira, Genoway, Bast; Ma. Müller, Matsumoto, F. Tiffels; Dumont, Sill, Oblinger. – SR.: Hunnius/Rantala. – Zuschauer: 16126. – Tore: 1:0 Gagné (18:22/Ma. Müller, Matsumoto), 1:1 Rendulic (19:19) 2:1 Hanowski (20:46/Akeson, D. Tiffels), 3:1 Matsumoto (21:22/Ma. Müller, F. Tiffels), 4:1 Bast (21:47/Zerressen, Mo. Müller), 4:2 Wolf (22:02), 4:3 Raedeke (32:24/PP1), 4:4 Billins (45:28), 4:5 Desjardins (Penalty). – Strafminuten: Köln 8; Mannheim 4.