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Bann gebrochenKölner Haie gewinnen zu Hause gegen Berlin

Lesezeit 4 Minuten
Haie

Maximilian Kammerer feiert seinen Treffer zum 2:2.

Köln – Wild entschlossen und voll konzentriert haben sie es geschafft: Nach zwölf Niederlagen in Folge gegen die Eisbären Berlin gewannen die Kölner Haie vor über 10 000 Fans in der Lanxess-Arena mit 3:2 (2:2,1:0,0:0). An Allerheiligen durften sie nicht nur den gebrochenen Bann gegen den schwächelnden Meister der Deutschen Eishockey Liga feiern, sondern auch den dritten Sieg in Folge.

„Wir haben als Team ein sehr gutes Spiel gemacht“, freute sich Mirko Pantkowski nach einem spektakulären Wechselbad der Gefühle. Für den Goalie fiel vor allem der zweite Gegentreffer sehr unglücklich. Er lobte aber seine Vorderleute: „Die Jungs haben trotzdem weitergekämpft, weitergespielt und verdient gewonnen.“

Stimmungsvoller Rahmen mit Choreografie

Schon vor dem Klassiker hatten die Haie-Ultras mit einer Choreografie, anlässlich ihres 21-jährigen Bestehens, einen stimmungsvollen Rahmen geschaffen. Und auch auf dem Eis ging es von Beginn an hoch her. Der genesene Andreas Thuresson zeigte mit einem Pfostenschuss schon in der ersten Minute seinen Wert. Dann spielte Angstgegner Berlin erstmals Powerplay und erwischte den KEC auf dem falschen Fuß: Über Zachary Boychuk und Kevin Clark landete die Scheibe bei Marcel Noebels. Dieser hatte schon im ersten Aufeinandertreffen, 16 Tage zuvor, doppelt getroffen und ließ die Arena mit dem 0:1 verstummen (8.).

Das Spiel im Überblick

Kölner Haie: Pantkowski; Bailen, Austin; Roach, Müller; Sennhenn, Dietz; Oblinger, Sill, Proft; Bast, McIntyre, Matsumoto; Thuresson, Aubry, Kammerer; Chrobot, Steck, Niedenz; Glötzl. – SR: Gofman/Ansons. - Zuschauer: 10971. Tore: 0:1 Noebels (7:29/PP1), 1:1 Thures-son (10:05/Aubry, Kammerer), 1:2 Roßmy (14:14), 2:2 Kammerer (16:26/Aubry, Bailen/PP2), 3:2 Bailen (38:43/Thuresson, Austin), Strafminuten: Köln 4, Berlin 8.

Dass sie trotz der personellen Notsituation ohne die angeschlagenen Nick Baptiste, Landon Ferraro, Mark Olver, Robin Van Calster, Luis Üffing und den langzeitverletzten Ryan Stanton nicht wie beim 3:7 Mitte Oktober untergehen wollen, zeigten die Haie in der elften Minute. Bei einem Konter spielte Louis-Marc Aubry Comebacker Thuresson frei und dieser netzte eiskalt ein. Die Euphorie des Ausgleichs hielt aber nur vier Minuten. Dann legte sich Mirko Pantkowski ein kurioses Eis ins eigene Nest: Berlins Bennet Roßmy hatte die Scheibe ungefährlich aus dem eigenen Drittel befördert.

Diese kam aber ins Rollen und beim Versuch den schnellen und angeschnittenen Puck zu stoppen, fiel er hinter dem Goalie zum 1:2 ins eigene Tor (15.). Auch nach diesem Stimmungs-Killer blieben die Kölner Köpfe oben. David McIntyre hätte Eisbären-Schlussmann nach einem gegnerischen Aufbaufehler schon eine Minute später überwinden können (16.). Dann wanderten Eric Mik und Kevin Clark zusammen in die Berliner Eisbox und die Haie durften Fünf-gegen-Drei spielen. Das machten sie in Person von Nick Bailen, Louis-Marc Aubry und Maxi Kammerer so gut, dass es schnell 2:2 stand.

Nach Bailens Schuss ging Aubry gut nach und Kammerer staubte ab (17.). Der neunte Scorerpunkt in Folge für den in Topform spielenden Angreifer rundete ein spektakuläres erstes Drittel ab. Zu Beginn des Mittel-abschnitts zeigte sich Pantkowski gut erholt von seinem Fauxpas beim 1:2. Der Goalie nahm den druckvoller agierenden Berlinern mehrmals die dritte Führung weg. Im eigenen Angriff zielte Kammerer aus dem linken Bullykreis knapp daneben (24.) und McIntyre hatte bei seinem Pfostenschuss im Powerplay auch kein Schei-ben-Glück (34.).

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Nach ihrem starken Überzahl-Spiel hatten die Hausherren das Momentum wieder auf ihre Seite geholt und dominierten die Schlussphase des Mitteldrittels. Als Thuresson einen harten Pass von der linken Ban-de perfekt getimt für Nick Bailen an den langen, rechten Pfosten zog, war der Offensivverteidiger mit seinem fünften Saisontor zum 3:2 zur Stelle (39.). Die erste Führung gab dem Siebten gegen den Tabellen-13. viel Zu-versicht für die finalen 20 Minuten. Diese hätte Kammerer beinahe mit dem 4:2 eröffnet, scheiterte aber am Pfosten (48.). So musste der KEC defensiv stabil und hellwach bleiben. Erst als nach Carter Profts Strafe und bei gezogenem Berliner Torwart die letzten Sekunden im Vier-gegen-Sechs überstanden waren, durfte mit den frene-tischen Fans auf einer Ehrenrunde gefeiert werden.