Köln – Fürs Erste ist die Situation entschärft. Den drohenden Gang in die Krise haben die Kölner Haie mit einem nahezu perfekten Wochenende abgewendet. Nach zuvor drei Niederlagen in Folge und dem Abrutschen ins Mittelfeld der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ergatterte die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp aus den Auswärtsspielen gegen die Düsseldorfer EG (4:3 nach Verlängerung) und die Augsburger Panther (3:2) fünf von möglichen sechs Punkten. Auf die Probe gestellt wird der jüngste Aufwärtstrend des KEC bereits an Allerheiligen (18 Uhr, Magenta Sport), wenn mit den Eisbären Berlin der Meister der vergangenen beiden Spielzeiten in die Lanxess Arena kommt.
Den Haien war es gelungen, den Schwung aus dem dramatischen Derbysieg nach Augsburg mitzunehmen. Zudem stellte Uwe Krupps Mannschaft unter Beweis, dass sie die richtigen Schlüsse gezogen hatte aus der Niederlage im ersten Saisonduell bei den Panthern. Bei der 2:5-Pleite Mitte September war der KEC ausgekontert worden. Ein zweites Mal ließen sich die Gäste nicht überraschen von den mit tiefen Pässen agierenden bayerischen Schwaben. „Wir waren vorgewarnt und sind im Vergleich zum ersten Spiel deutlich besser mit der Augsburger Spielweise umgegangen“, freute sich Krupp, der seinen Schützlingen eine „super Mannschaftsleistung“ bescheinigte.
Mit seinem ersten Treffer auf fremdem Eis in dieser Saison hatte Maxi Kammerer die Haie trotz Unterzahl früh in Führung gebracht (9.). Sommer-Zugang Nick Baptiste erhöhte kurz nach Beginn des zweiten Drittels auf 2:0 (22.) und punktete damit auch im vierten Einsatz in Folge. Die Kölner ließen sich selbst von Drew LeBlancs Anschlusstreffer (27.) nicht aus dem Konzept bringen und stellten durch David McIntyre den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her (39.). Doch hinten raus wurde es noch einmal knifflig. Als erneut LeBlanc die einzige echte Unachtsamkeit der Gäste nutzte, um zum zweiten Mal zu verkürzen (41.), entwickelte sich ein komplizierter Schlussabschnitt für die Kölner. Mit gutem Ausgang.
Hoffen auf Rückkehr von Thuresson und Ferraro
„Es war das erwartet hart umkämpfte Spiel“, atmete Uwe Krupp hinterher tief durch. Dass sein Team in der gewohnt hitzigen Atmosphäre des ausverkauften Curt-Frenzel-Stadions die Oberhand behalten hatte, führte der Haie-Trainer in erster Linie auf die überzeugende Defensivarbeit seiner Mannschaft zurück. „Wir waren zweikampfstark und hatten in Mirko Pantkowski einen guten Torhüter“, fasste Krupp zusammen und zog ein makelloses Resümee: „Ich bin sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie wir uns präsentiert haben. Wir haben viele Dinge gut gemacht.“
Der ganz große Druck, der vor dem Wochenende auf dem KEC gelastet hatte, ist nun erst einmal weg. „Das war ein wichtiger Sieg für uns“, zeigte sich Torschütze David McIntyre erleichtert und rückte die Leistung des Kollektivs in den Vordergrund: „Am Ende wurde es zwar noch einmal eng, aber wir haben gut zusammengehalten und sind diszipliniert geblieben.“
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Daran gilt es am Dienstag gegen die schwer angeschlagenen Eisbären Berlin anzuknüpfen. Der Champion ist nach zwei berauschenden Spielzeiten in eine Krise abgerutscht und befindet sich mit 18 Punkten aus 15 Spielen weit weg von seiner Meisterform. Der furiose 7:3-Sieg Mitte Oktober, der für die erste Kölner Heimniederlage sorgte, sollte eigentlich der Brustlöser sein. War er aber nicht. Stattdessen folgten vier Pleiten in Folge. Ob das jüngste 5:2 in Bietigheim den dringend erforderlichen Umschwung eingeleitet hat, muss sich erst noch zeigen. Dafür kommen die Eisbären nach einem spielfreien Wochenende ausgeruht nach Köln. Der KEC hofft gegen seinen Angstgegner, dem er in jedem der jüngsten zwölf Duelle unterlag, auf die Rückkehr der Stürmer Andreas Thuresson und Landon Ferraro.