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Heimspiel gegen Eintracht BraunschweigDer 1. FC Köln peilt den ersten Sieg der Saison an

Lesezeit 4 Minuten
Eric Martel (l.) kehrt in die FC-Startelf zurück, in der Damion Downs (r.) bleiben darf.

Eric Martel (l.) kehrt in die FC-Startelf zurück, in der Damion Downs (r.) bleiben darf.

Nach dem Bundesliga-Abstieg benötigt der 1. FC Köln Siege, um die negativen Erlebnisse der vergangenen Saison abzuschütteln.

Der Sieg in Sandhausen hat etwas mit dem 1. FC Köln gemacht. Gerhard Struber hinterließ vor dem Heimspiel des Fußball-Zweitligisten am Samstag (20.30 Uhr/Sky und Sport1) gegen Eintracht Braunschweig jedenfalls einen entspannteren Eindruck als eine Woche zuvor vor dem 3:2-Erfolg im DFB-Pokal. „Für uns sind die Momente des Gewinnens extrem wichtig. Wir wissen alle, was die Mannschaft im vergangenen Jahr erlebt hat, und das kann man nicht so von heute auf morgen wegschmeißen“, erklärte der FC-Cheftrainer nach dem ersten Pflichtspielsieg unter seiner Regie. Der zweite soll natürlich gegen das Tabellen-Schlusslicht aus Niedersachsen folgen: „Die Erlebnisse der Mannschaft sind ein Stück weit nur begleitbar. Abschütteln können wir sie nur mit Erfolgserlebnissen.“

Der Österreicher traf diese Aussage mit einem Lächeln, weil seine Mannschaft neben dem ersehnten Erfolgserlebnis auch einen bestandnen Stresstest aus Sandhausen mitbringen konnte: „Erst in der sechsten Minute der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich hinnehmen zu müssen, aber dann wieder rauszusteigen und es in der Verlängerung zu regeln, gibt uns Kraft, Zuversicht und Hoffnung.“ Auch, weil es bereits in den ersten beiden Zweitliga-Partien gegen Hamburg (1:2) und Elversberg (2:2) „vieles gab, was in eine sehr, sehr gute Richtung zeigt“.

Struber: Aufgaben nicht aus den Augen verlieren

Struber lässt dabei keineswegs „das andere Gesicht“ seines Teams außer Acht. Die Arbeit an mehr Stabilität geht unvermindert weiter, denn auch beim Drittligisten gab es einige Momente des Durcheinanders, die den Geißböcken die Extraschicht einbrockten. „Wir feilen daran, nicht so schnell in Unsicherheit zu verfallen, sondern uns Anker zu holen, die uns die guten Ergebnisse über die Bühne bringen lassen. Und mit Anker meine ich unsere Aufgaben, die die Spieler nicht aus den Augen verlieren dürfen.“

Mit welchem Personal er die zweite Heimaufgabe der Saison 2024/25 bestreitet, ließ der 47-Jährige vor dem Abschlusstraining am Freitag noch offen. Etwa, ob Dejan Ljubicic wieder mit von der Partie ist, nachdem er das Pokalspiel aufgrund von Knieproblemen verpasst hatte. „Es wird erst nach dem Abschlusstraining eine klare Aussage geben, wie es um sein Knie steht und wie belastbar er ist“, sagte Gerhard Struber. Der Coach wird sicher auch ganz genau auf die mentale Verfassung seines Landsmannes schauen. Die anhaltenden Gerüchte um einen möglichen Wechsel des 26-Jährigen zu Leeds United (siehe Infokasten) sind seiner Leistung sicher nicht zuträglich. Und wenn die vergangene Saison eines gezeigt hat, dann, dass nur ein vollständig fokussierter Dejan Ljubicic eine Hilfe für den FC sein kann – auch in der 2. Bundesliga.

FC: Struber setzt auf Youngster-Doppelspitze

Während Struber im Angriff weiter auf seine Youngster-Doppelspitze Damion Downs und Tim Lemperle in der Hoffnung baut, dass der Knoten mit dem ersten Tor platzt, traf der Trainer für die Sechser-Position noch keine Entscheidung. Das Problem, das es für ihn zu lösen gibt, heißt: Eric Martel oder Mathias Olesen oder beide? Olesen konnte in Sandhausen nicht nur wegen seiner Vorlage zum 2:0 und seines 3:2-Siegtreffers punkten, er agierte in der defensiven Mittelfeldzentrale auch nahezu fehlerfrei.

Der im Pokal gesperrte Eric Martel hat als U21-Nationalspieler und Stammspieler allerdings auch reichlich Argumente auf seiner Seite. „Es war gut, zu sehen, wie Mathias gespielt hat. Es ist jetzt eine Option, ihn vom Start weg spielen zu lassen“, sagte Struber, der die Entscheidung erst am Spieltag fällen wird. Gegen die spielwitzigen und temporeich agierenden Braunschweiger könnte auch eine Doppelsechs wie in Sandhausen zum Einsatz kommen: „Es hat ein Stück weit was mit den Gegnern zu tun, gleichzeitig aber auch mit unserem Stil. Vom Personal her können wir zwei Sechser oder eine Raute bewerkstelligen, was noch mal ein Riesenfaktor für uns ist.“

Von Strubers Entscheidung für die Sechs könnte auch abhängen, ob Luca Waldschmidt wieder eine Chance von Beginn an erhält. Gegen den HSV und in Sandhausen konnte der Ex-Nationalspieler nicht überzeugen und musste nach jeweils rund 60 Minuten den Platz verlassen. „Luca weiß selber natürlich nur allzu gut, dass er nicht so in die Saison gestartet ist, wie wir uns alle das gewünscht haben. Wir haben aber so richtig viel Vertrauen zu Luca, dass er für uns in den nächsten Wochen sehr wichtig wird. Wir unterstützen und setzen uns mit jedem Einzelnen und seiner Leistung auseinander“, versicherte Gerhard Struber und erwähnte im gleichen Atemzug Sargis Adamyan. Der zweite erfahrene Spieler, der noch durchhängt.

Voraussichtliche Aufstellungen

Köln: Urbig; Thielmann, Hübers, Pauli, Pacarada; Martel, Olesen; Huseinbasic, Maina; Lemperle, Downs.

Braunschweig: Grill; Ivanov, Bicakcic, Nikolaou; Rittmüller, Köhler, Di Michele Sanchez; Kaufmann, Ould-Chikh; Philippe, Gomez. – SR.: Jöllenbeck (Freiburg).