Der 1. FC Köln steht nach einem 3:2-Sieg nach Verlängerung bei Drittligist SV Sandhausen in der zweiten Runde des DFB-Pokals.
1. Runde DFB-PokalMathias Olesen rettet den 1. FC Köln
Die erste Krise mit Ach und Krach abgewendet und glücklich die zweite Runde erreicht: Fußball-Zweitligist 1. FC Köln hat die erste Hürde im DFB-Pokal 2024/25 gerade so übersprungen und steht nach einem 3:2 (2:0, 2:2) nach Verlängerung bei Drittligist SV Sandhausen in der zweiten Runde, die am 29./30. Oktober ausgetragen und am 1. September ausgelost wird. Mathias Olesen rettete die Geißböcke mit seinem ersten Profi-Tor in der 116. Minute und sorgte für den ersten Pflichtspielsieg der Saison und für den neuen Trainer Gerhard Struber.
Der Österreicher beantwortete die drei im Vorfeld offen gebliebenen Personalfragen mit Julian Pauli, Mathias Olesen und Luca Waldschmidt. Youngster Pauli rückte für Dominique Heintz wieder in die Innenverteidigung neben Kapitän Timo Hübers. Olesen übernahm bei seiner Saison-Premiere die Rolle des gesperrten Eric Martel als Sechser. Auch, weil sich mit Dejan Ljubicic der nächste Stammspieler am Samstag mit Knieproblemen abgemeldet hatte und als Martel-Ersatz nicht infrage kam. Waldschmidt besetzte nach seinem Bankplatz in Elversberg wie beim 1:2 zum Zweitliga-Auftakt gegen den Hamburger SV die Zehn.
6000 Fans unterstützten 1. FC Köln in Sandhausen
Sagenhafte 6000 Fans begleiteten den FC ins Stadion am Hardtwald, wo die Geißböcke zuletzt am 21. September 2018 in einem Pflichtspiel aufgelaufen waren und in der 2. Bundesliga mit 2:0 gewannen. Damals wie heute gab es keinen Schönheitspreis für die Kölner zu gewinnen. Der Zweitligist und sein Trainer standen nach dem missratenen Saisonstart mit nur einem Punkt aus den ersten beiden Spielen schon mächtig unter Druck und benötigte unbedingt ein Erfolgserlebnis, um die aufkommende Unruhe im Keim zu ersticken.
Der FC zeigte sich sensibilisiert und ging bei Heimspiel-Atmosphäre die Pokal-Aufgabe konzentriert und dominant an. Damion Downs (2.) und Luca Waldschmidt (10.) verzeichneten erste Abschlüsse, bevor die Stunde von Julian Pauli schlug. Der 19-Jährige war nach der dritten Kölner Ecke durch Linton Maina am ersten Pfosten zur Stelle und köpfte aus sechs Metern wuchtig ein. Sein erstes Tor im dritten Spiel als Profi.
1. FC Köln dominiert erste Halbzeit
Der FC hatte alles im Griff und legte im Gegensatz zum Auftritt in Elversberg zeitig nach. Olesen nutzte ein Chaos im Strafraum des Drittligisten und legte auf Maina ab. Der 25-Jährige nahm den Ball direkt und schoss flach ins linke Eck zum 2:0 ein (34.). Nachdem Kölns Keeper Jan Urbig bei einem Fernschuss von Besar Halimi zum ersten Mal eingreifen musste (37.), hätte Tim Lemperle auf 3:0 stellen können, scheiterte aber an SV-Torwart Nikolai Rehnen.
Ein kaum wahrnehmbares Foul von Olesen stoppte den nächsten Torjubel-Anlauf von Lemperle. Der Stürmer hatte nach einer Hereingabe von Downs wunderbar direkt getroffen (44.). Schiedsrichter Benjamin Brand nahm den Treffer wegen Olesens Vergehen in der Vorbereitung aber zurück.
Hatten die Geißböcke in Elversberg die Anfangsphase der zweiten Halbzeit noch komplett verschlafen, blieben sie diesmal konzentriert. Damion Downs verpasste allerdings zweimal das 3:0 (52./54.) und plötzlich musste die Struber-Elf wieder zittern. Sandhausen kam aus dem Nichts zum Anschluss, weil dem bis dahin überzeugenden Abwehrchef Timo Hübers ein Kopfball unglücklich an den Arm sprang und Halimi den Elfmeter sicher zum 1:2 verwandelte (59.).
Schock in der Nachspielzeit und Jubel in der Verlängerung
Die Kölner gingen ordentlich mit dem Rückschlag um, blieben in ihrer Ordnung und hatten durch Jan Thielmann (64.), Downs (67.) und Denis Huseinbasic (79.) beste Chancen. Sie trafen aber nicht und so passierte das Unvermeidliche. Nach einem hohen, langen Pass konnten die Kölner in Person von Hübers nicht entscheidend klären und der eingewechselte Richard Meier traf aus fünf Metern zum 2:2 (90.+1).
Die Dummheit und Sorglosigkeit der Kölner wurde mit 30 Minuten Verlängerung bestraft. Der für Waldschmidt eingewechselte Sargis Adamyan vergab das 3:2 (96.) und Rasmus Carstensen traf die Latte (112.). Dann köpfte Olesen nach einer Maina-Ecke und einer Verlängerung von Dominique Heintz den FC in die zweite Runde köpfte (116.) und machte den ersten ersehnten Pflichtspielsieg der Geißböcke und für Gerhard Struber klar. Die Kölner waren mit einem dunkelblauen Auge davongekommen und ließen sich von ihren erleichterten Fans mit dem „Veedel-Lied“ feiern.
„Ich fühle keine Erleichtung, sondern Freude über den verdienten Sieg und den Einzug in die zweite Runde des Pokals. Das haben wir gebraucht. Wir haben uns das Leben wieder unnötig schwer gemacht, weil wir das dritte Tor nicht schaffen und hinten zwei kriegen. Deshalb mussten wir nachsitzen“, sagte Kapitän Timo Hübers.
Statistik zum Spiel:
SV Sandhausen: Rehnen, Stolze, Lorch (95. Girdvainis), Lewald, Ehlich; Mühling (63. Wolf), Schikora, Halimi (77. Greil); Otto (63. Meier), Baumann, Iwe (89. Pink). – 1. FC Köln: Urbig; Thielmann, Hübers, Pauli (101. Heintz), Pacarada (83. Carstensen); Olesen; Huseinbasic, Waldschmidt (60. Adamyan), Maina; Lemperle (83. Dietz), Downs (73. Tigges). – SR.:Brand (Schwebheim). – Zuschauer:9705. –Tore: 0:1 Pauli (20.), 0:2 Maina (34.), 1:2 Halimi (59. Handelfmeter), 2:2 Meier (90.+4), 2:3 Olesen (116.). – Gelbe Karten: Lorch, Iwe, Meier; Thielmann, Adamyan, Maina, Carstensen, Huseinbasic.