Der Spanier Aleix Garcia hat bei Bayer 04 Leverkusen eine lange Eingewöhnungszeit benötigt. Gegen Bochum präsentierte sich der Spanier in Höchstform.
Bayer 04 LeverkusenDer Mann mit dem Monsterschuss

Aleix Garcia (r) von Bayer 04 Leverkusen erzielt das Tor zum 1:0 gegen Bochum.
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„Wir werden da sein bis zum Ende“, verkündete Aleix Garcia nach dem Heimsieg gegen den VfL Bochum. Beim 3:1 war der spanische Mittelfeldstratege zu Bayer Leverkusens „Man of the Match“ gewählt worden. Nicht nur den Führungstreffer hatte er nach 19 Minuten erzielt. Auch das wichtige 2:1 von Victor Boniface leitete er nach einer Stunde mit einer perfekten Freistoßflanke ein.
Bundesliga-Tabellenführer FC Bayern München konterte die vollmundige Ansage des schussgewaltigen Spaniers 18 Stunden später zwar mit dem 3:2 gegen St. Pauli und steht sieben Spieltage vor Saisonende weiter sechs Punkte vor der Werkself, Garcias Geschichte lässt den Doublesieger aber hoffen. Während dem Rekordmeister aus München durch Hiroko Itos Fußbruch schon der dritte defensive Leistungsträger (nach Dayot Upamecano und Alphonso Davies) ausfällt, schwingt sich Leverkusens neue Nummer 24 nämlich endlich zu seiner Höchstform auf.
Ich fühle mich sehr wohl mit dem Team und kann jetzt gut spielen und weiter so machen.
„Ich fühle mich sehr wohl mit dem Team und kann jetzt gut spielen und weiter so machen“, stellte der 27-jährige Landsmann von Trainer Xabi Alonso klar und ließ seine komplizierte Eingewöhnungsphase Revue passieren. „Jeder Spieler, der in einem anderen Land, bei einem anderen Klub unterschreibt, braucht Zeit“, meinte der ehemalige Kapitän des FC Girona. Von Beginn an habe er versucht, wichtig für das Team zu sein, allerdings mit der verglichen zu Girona „positionstreueren“ und nicht so „mobilen“ Leverkusener Schaltzentrale gefremdelt.
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„Diese Zeit ist jetzt vergangen“, betonte der Nebenmann von Granit Xhaka und bekam in der BayArena Zuspruch von vielen Seiten. Lukas Hradecky etwa bestätigte, dass der spanische A-Nationalspieler, der zu Wochenbeginn noch Teamkollege Jeremie Frimpong und die Niederlande mit einem Treffer im Elfmeterschießen aus der Nations League geschossen hatte, „mit der Aufgabe gewachsen“ sei. „Jetzt wo Verletzungen kommen, hat er Verantwortung übernommen“, lobte der Kapitän und erwähnte explizit Garcias „besseren Rhythmus“.
Siegbringende Faktoren für Bayer 04
„Bei den Kurzeinsätzen hat er manchmal zu gefährlich gespielt. Diese kleine Naivität ist weg in seinem Spiel, er hat sich sehr gut entwickelt“, sagte Bayers Keeper noch. Sein 22. Bundesliga-Einsatz war mit einem Treffer und einem „Pre-Assist“ Garcias bisher bestes.
Vor allem die Schusstechnik des Katalanen faszinierte über 30.000 Fans im Leverkusener Stadion und auch seine Mitspieler: „Beim 1:0 war das nicht mal die Hälfte der Kraft, mit der er schießen kann“, griff Hradecky, der als Torwart tagtäglich mit Garcias „Monsterschuss“ konfrontiert ist, dessen Schlenzer in der 20. Minute auf. „So wie er mit der Innenseite trifft, diesen Zug in den Schüssen haben nicht viele. Er ist nicht ohne Grund unser Standardschütze.“
Neben den beiden Südamerikanern Piero Hincapie (Vorlage zum 2:1 von Boniface) und Exequiel Palacios (Steckpass zu Amine Adlis 3:1), die trotz ihrer strapaziösen Länderspielreisen mit Ecuador und Argentinien aufopferungsvoll kämpften und spielten, war Garcia der siegbringende Faktor für Bayer.
Wir wollen so viel Druck wie möglich ausüben.
DFB-Pokal-Halbfinale am DienstagWenn es am Dienstag (20.45 Uhr/ARD und Sky) auf der „Alm“ beim Drittliga-Vierten, Arminia Bielefeld um den erneuten Einzug ins DFB-Pokalfinale geht und die folgenden Bundesliga-Gegner Heidenheim (5.4.), Union Berlin (12.4.) und St. Pauli (20.4.) heißen, werden seine Qualitäten weiter gefragt sein.
Gerade weil die Werkself zumindest die Hälfte dieser Spiele noch ohne Florian Wirtz (Bänderanriss) bestreiten muss, könnte Garcia die tief stehenden Abwehrreihen mit seinem Zauberfuß aushebeln. „Das ist eine meiner stärksten Fähigkeiten, ich werde auch weiter versuchen, so oft wie möglich von außerhalb des 16ers zu schießen“, gab sich der „Man of the Match“ aus dem Bochum-Spiel selbstbewusst, um am Ende noch die Marschroute für alle Leverkusener vorzugeben: „Wir wollen so viel Druck wie möglich ausüben. Wenn wir am Ende vorne stehen wollen, müssen wir jedes Spiel wie ein Finale spielen“.