Luca Kilian, Innenverteidiger des 1. FC Köln, kehrt nach einer fünfmonatigen Verletzungspause ins Individualtraining zurück und strebt eine Rückkehr ins Mannschaftstraining für November an.
1. FC KölnLuca Kilian mit „Riesenspaß“ bei der Rasen-Rückkehr
Vielleicht war es ja so etwas wie ein gutes Omen. Als Luca Kilian am Mittwochvormittag nach mehr als fünfmonatiger Abstinenz auf den Rasen am Geißbockheim zurückkehrte, kämpfte sich die Sonne durch den wolkenverhangenen Himmel und schob die frühherbstlich anmutende Witterung beiseite. Es war das passende Ambiente für die ersten fußballerischen Gehversuche des Innenverteidigers von Zweitligist 1. FC Köln nach seinem Kreuzbandriss im März.
Die Eindrücke des einstündigen Aufgalopps verliehen dem 25-Jährigen Mut für die weiteren Schritte auf dem langen Weg zurück: „Es hat richtig Spaß gemacht, und das Wetter heute war auch super. Es hat irgendwie alles gepasst.“ Kilian verspürte einen „Riesenspaß, wieder das Grün unter den Füßen zu haben und nicht irgendwo auf dem Asphalt oder dem Laufband laufen zu gehen“ und stellte schmunzelnd fest: „Am Ball hat es sich auch gar nicht so schlecht angefühlt – dafür, dass ich fünfeinhalb Monate eigentlich gar nicht den Ball berührt habe.“
1. FC Köln: Auch Florian Kainz dabei
Er brauchte sich nicht mal alleine fühlen. Florian Kainz, der sich im Juli am Sprunggelenk verletzt hatte, leistete ihm Gesellschaft bei der von Rehatrainer Leif Frach geleiteten Einheit. „Es macht natürlich immer Spaß, wenn man Leute an seiner Seite hat und nicht ganz so alleine ist. Auch wenn man natürlich nicht will, dass der andere verletzt ist“, freute sich Luca Kilian über das gemeinsame Training mit dem österreichischen Offensivspieler.
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Mit dem bisherigen Verlauf der Reha zeigt sich der Defensivmann zufrieden: „Ich bin komplett schmerzfrei. Ich habe keine Probleme und hatte auch keine Rückschläge. Zum Glück lief alles sehr gut. Ich hoffe, es läuft die nächsten sechs Wochen so weiter, damit ich irgendwann wieder Richtung Mannschaftstraining schielen kann.“ Die Rückkehr in den Kreis der Kollegen peilt der Innenverteidiger für November an. „Wenn das klappen würde, wäre das super.“ An Einsatzzeit ist allerdings wohl erst im neuen Jahr zu denken. „Wieder zu spielen und bei 100 Prozent zu sein, ist nach der Winterpause realistisch. Alles, was eher ist, ist super. Alles, was hinten raus zwei, drei Wochen länger dauert, ist bei so einer Verletzung auch nicht schlimm.“
Luca Kilian: Alles gut überstanden
Bei der Überwindung seiner bislang längsten Ausfallzeit konnte sich Luca Kilian insbesondere auf den Zuspruch von Familie und Freunden verlassen: „Ich habe das alles gut überstanden. Die Familie ist mir gut zur Seite gestanden, auch die Leute in meinem engen Umfeld haben mir richtig unter die Arme gegriffen. Trotzdem war das auch eine sehr lehrreiche Zeit.“
Die Reha-Maßnahmen abseits des Rasens absolvierte der gebürtige Wittener derweil nicht wie üblich am Geißbockheim, sondern auf eigenen Wunsch nahe seiner Heimat. „Ich habe in Dortmund eine sehr große Vertrauensperson, mit der ich seit Jahren zusammenarbeite“, erklärte Luca Kilian, der ebenso den „guten Austausch“ mit dem FC betonte. „Wir haben ganz klar nach einem Plan gearbeitet. Das lief sehr gut. Wir haben bislang nichts gefunden, was wir vielleicht anders hätten machen sollen.“
Die sportliche Entwicklung nach dem Abstieg mit zuletzt drei Pflichtspielsiegen infolge stimmt den Innenverteidiger ebenfalls zuversichtlich: „Es hat mir schon sehr gut gefallen. Man sieht auf jeden Fall eine klare Idee. Ich glaube auch, dass wir damit erfolgreich sein werden in der Saison“, meint Kilian, der sich mit dem von FC-Trainer Gerhard Struber praktizierten Pressingstil auch persönlich anfreunden kann: „Die Spielidee kommt mir glaube ich ganz gut zugute. Die werde ich relativ schnell verinnerlicht haben.“
Wenn irgendwann wieder an Spielzeit zu denken ist, wird sich Luca Kilian zunächst jedoch anstellen müssen hinter das derzeit gesetzte Duo um Timo Hübers und Julian Pauli sowie die Reservisten Dominique Heintz und Elias Bakatukanda. Kilian, dessen Vertrag im Sommer 2025 ausläuft, nimmt die Rolle so an: „Meine Motivation ist, erstmal zurückzukommen, dass ich mir selber beweise: Ich bin zurück und bei 100 Prozent. Der Rest ist wie immer in dem Geschäft.“