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Neue Position beim 1. FC KölnEx-Profi Sascha Bigalke übernimmt Betreuung der Toptalente

Lesezeit 3 Minuten
Nimmt die Talente in den Fokus: Sascha Bigalke (2.v.r.), hier an der Seite von Lizenzspielerleiter Thomas Kessler beim Trainingsauftakt.

Nimmt die Talente in den Blick: Sascha Bigalke (2.v.r.), hier an der Seite von Lizenzspielerleiter Thomas Kessler beim Trainingsauftakt.

Der Ex-FC-Profi soll für eine noch gezieltere Förderung der talentiertesten Nachwuchsspieler sorgen.

In Zeiten der Transfersperre stellt das Trainerteam den einzigen Bereich dar, wo der 1. FC Köln personelle Veränderungen bei seiner Profi-Mannschaft vornehmen kann. Umso gewaltiger fielen dort nach dem Abstieg aus der Fußball-Bundesliga die Korrekturen aus. Mit Chefcoach Timo Schultz, den Co-Trainern André Pawlak und Kevin McKenna sowie Torwarttrainer Kersten Kuhl (wechselt zurück in den eigenen Nachwuchs) wurde das Gespann an der Seitenlinie vollständig ausgetauscht. Die neuen Verantwortlichen im Trainerteam kommen allesamt von außerhalb. Ein Gedanke dahinter: Cheftrainer Gerhard Struber (47), seine ebenfalls aus Österreich stammenden Assistenten Bernd Eibler (30) und Thomas Hickersberger (50) sowie Torwart-Experte Peter Greiber (55) sollen die Herausforderungen in der Zweiten Liga unbelastet angehen.

Durch den Abgang von André Pawlak in den Nachwuchs des Deutschen Fußball-Bundes ist dem selbsterklärten Ausbildungsverein allerdings jener Verbindungsmann verloren gegangen, der jahrelang federführend agierte beim Einbau aufrückender Talente. Auf die Beförderung eines Trainers aus dem erfolgreichen Kölner Nachwuchsleistungszentrum – wie einst im Fall von Pawlak geschehen – hat Christian Keller bei der Neubesetzung der Position diesmal verzichtet. „Wir haben sehr gute Nachwuchstrainer, die an der Stelle, an der sie jetzt gerade sitzen, einen richtig guten Job machen. Uns war es wichtig, die Entwicklung, die wir angestoßen haben, fortzuführen“, erklärt der FC-Sportchef seine Entscheidung.

Sascha ist den Weg gegangen vom sehr talentierten Nachwuchsspieler zum Zweitligaprofi und musste in seiner Karriere mit vielen Rückschlägen umgehen. Er weiß daher sehr genau, was es braucht, um oben anzukommen und sich dort zu halten
Christian Keller, FC-Sportchef

Daher wählte Keller externe Kandidaten aus, die ebenfalls über ausgewiesene Erfahrung in der Talent-Entwicklung verfügen. Gerhard Struber etwa wirkte mehr als ein Jahrzehnt in der namhaften Akademie von Red Bull Salzburg. „Es war ein wesentliches Auswahlkriterium für die Cheftrainer- und die Co-Trainer-Position, Akteure zu haben, denen die Bedeutung der Integration von Nachwuchsspielern vollauf bewusst ist“, erläutert der FC-Sportchef. Weiter sagt Keller: „Ergänzend dazu haben wir in der Struktur neue Stellen geschaffen; unter anderem die des Spieler-Entwicklers. Wir wollen, dass jemand unsere Toptalente, die sehr stark im Fokus stehen, noch mal enger begleitet aus sportlicher, pädagogischer und sportpsychologischer Sicht.“ Aus all diesen Gründen bewertet Keller „die Verbindung zwischen dem Lizenz- und dem Nachwuchsbereich als noch mal gestärkt“.

Den Posten des sogenannten „Betreuer Fokusspieler“ übernimmt mit Sascha Bigalke (34) ein ehemaliger FC-Profi (die Rundschau berichtete vorab). Der frühere Offensivspieler, einst als vielversprechendes Talent ans Geißbockheim gekommen, musste seine Karriere nach mehreren schweren Verletzungen im Alter von nur 31 Jahren beenden. „Sascha ist den Weg gegangen vom sehr talentierten Nachwuchsspieler zum Zweitligaprofi und musste in seiner Karriere mit vielen Rückschlägen umgehen. Er weiß daher sehr genau, was es braucht, um oben anzukommen und sich dort zu halten“, meint Christian Keller, der dem DAZN-Experten und A-Lizenz-Inhaber eine „hohe Fußball-Expertise als Spieler und TV-Experte“ bescheinigt. „Er bringt ein relativ komplettes Paket mit für die Stelle, die wir geschaffen haben.“

Auch Sascha Bigalke ist glücklich über seine Rückkehr zum 1. FC Köln, für den er zwischen 2012 und 2014 spielte: „Ich bin dankbar für das mir entgegengebrachte Vertrauen und freue mich auf die Herausforderung, gemeinsam mit allen Beteiligten junge Spieler bei ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen und sie auf ihrem Weg auf den Rasen des Rhein-Energie-Stadions zu begleiten“, erklärt der gebürtige Berliner, der einst unter Steffen Baumgart am Geißbockheim hospitierte.

FC-Nachwuchschef Lukas Berg unterstreicht die Bedeutung von Bigalkes zukünftiger Tätigkeit: „Der Übergang aus dem Nachwuchsfußball in den Seniorenfußball ist der entscheidende, aber auch der mit Abstand herausforderndste in der noch jungen Karriere der Spieler. Gerade beim FC hat dieser Bereich eine große strategische Bedeutung. Es ist alternativlos, dass wir hier einen sehr guten Job machen, damit die Jungs das auch tun können. Daher freuen wir uns sehr, dass wir Sascha für diese Aufgabe gewinnen konnten. Wir sind davon überzeugt, dass er die Entwicklung der Spieler durch seine Erfahrung und Expertise positiv beeinflussen wird.“