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Streit um die RheinbrückeHendrik Wüsts leeres Versprechen

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Der Baustopp an der Rheinbrücke beunruhigt unter anderem die Vertreter der Industrie- und Handelskammer.

Leverkusen – Der streitbedingte Stillstand an der Rheinbrücke sorgt weiter für Kritik. Am Montag äußerten sich die Spitzen der Kölner Industrie- und Handelskammer besorgt. „Jeder Tag, der jetzt ungenutzt verstreicht, ist für die Unternehmen in der Region ein verlorener Tag“, sagte Vizechef Ulrich Soénius, der sich in der IHK um die Standortpolitik kümmert. Und: „Was passiert, wenn der Bau nicht fertig wird, bevor die alte Brücke endgültig ihren Dienst aufgibt?“

Hauptgeschäftsführer Ulf Reichardt bezeichnete den Baustopp, den Streit zwischen Straßen NRW und der Porr AG sowie den wertlos gewordenen Zeitplan als „schlechte Nachricht“ für die Unternehmen der Region.

Entscheidung zur A 3

Mitte des Jahres will das Bundesverkehrsministerium über die Art des A-3-Ausbaus entscheiden. Das berichtete am Montag Friedrich Jonas, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Schleswig-Holstein-Siedlung. Es stehe zu befürchten, dass wiederum die oberirdische Variante den Zuschlag bekommt. Die Angaben zu Kosten und Bauzeit „zweifeln wir seit Jahren an“, so Jonas. Nun gelte es, das gerade entstandene Chaos an der Rheinbrücke nicht zu wiederholen. (tk)

Für die Grünen zeigt die neue Lage an der Rheinbrücke, dass die Entscheidung gegen einen Autobahntunnel mit falschen Argumenten gefallen ist: Es stelle sich heraus, dass die von Landesverkehrsminister Hendrik Wüst beim ersten Spatenstich angeführte „gesicherte Kostenkalkulation“ und die „zeitnahe Fertigstellung“ der zwölfspurigen Rheinquerung nicht realistisch sind.

Arnold ist fassungslos

„Nur zwei Jahre später ist davon nichts übrig geblieben“, sagte Roswitha Arnold. Es sei unerklärlich, wie Asbestbelastung und der PCB-haltige Anstrich der alten Brücke übersehen werden konnten, obwohl die marode Rheinquerung „seit Jahren mit Schweißern, Prüfingenieuren und Planern der am dichtesten bevölkerte Ort der Republik ist“, so die Vorsitzende der Ratsfraktion. Genauso unerklärlich sei, dass fehlerhafte Bauteile nicht bereits beim Hersteller erkannt wurden.

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Parteichef Christoph Kühl sieht „vielleicht jetzt den richtigen Zeitpunkt, dieses völlig überzogene, kaum beherrschbare Großprojekt auf das Notwendige und das finanziell Machbare zurückzuschrumpfen und sich mit dem reinen sechsspurigen Ersatz der maroden Brücke zu begnügen.“ So könne die Brücke auch mit Schienen und zeitgemäßen Rad- und Fußgängertrassen ausgerüstet werden. (tk)