AboAbonnieren

„Hinterzimmer-Klüngeleien"Bergheimer Karnevalisten mit harten Worten nach Düsseldorf

Lesezeit 2 Minuten
bg-kg-fidele-geister-mb

Die Tanzmäuse der Fidelen Geister aus Bergheim im Jahr 2020.

Bergheim-Niederaußem/Auenheim – Es sind drastische Worte, die die KG Fidele Geister Niederaußem-Auenheim wählt. Die Karnevalisten sagen ihre Karnevalsveranstaltungen für 2022 ab. Der Vorstand um Wilhelm Günter Siepen, Fritz Welter, Sascha Schwarz und Maria Schneider geht hart ins Gericht mit dem Land und den Karnevalsverbänden.

Ausfallen werden die Kostüm-, die Herren und die beiden Mädchensitzungen der Fidelen Geister, ebenso der Karnevalszug. „Wir beugen uns damit dem öffentlich erzeugten Druck, der durch die »freiwillige« Absage – ausgesprochen durch einzelne Verbandsvertreter und Festkomitee Köln – entstanden ist.“

Bergheimer Karnevalsgesellschaft fordert klare Absage

Ministerpräsident Hendrik Wüst hatte zuletzt in Absprache mit Vertretern des großen Karnevalsverbände, unter anderem mit Christoph Kuckelkorn, Präsident des Kölner Festkomitees, eine Absage der Saalveranstaltungen des Karnevals angemahnt. Allerdings auf freiwilliger Basis, eine offizielle Absage war das Statement nicht.

Genau das stößt den Verantwortlichen der Fidelen Geister übel auf. „Während im vergangenen Jahr seitens des Landes Nordrhein-Westfalen pauschal jegliche karnevalistischen Veranstaltungen verboten waren, wird nun mehr der Schwarze Peter den Vereinen zugeschoben“, ärgern sich die Karnevalisten. „Warum die Landesregierung so mutlos ist, nicht selbst Regelungen zu erlassen, ist uns vollkommen schleierhaft.“ Denn dadurch, dass der Karneval vom Land nicht offiziell verboten ist, fallen die Kosten für Gagen, Saalmieten und mehr nicht weg. Das Land legt dafür einen Fond auf, bei dem sich die Karnevalisten bewerben können.

Bergheim: Fidele Geister in ihrer Existenz bedroht

Das Problem der Fidelen Geister ist aber: Sie rechnen damit, dass nur etwa 90 Prozent dieser Kosten durch den Sonderfonds gedeckt werden. Allerdings würden sie von Sitzungskünstlern und Agenturen gedrängt, Vereinbarungen einzugehen, durch die bei ausfallenden Karnevalssitzungen 100 Prozent der Gagen gezahlt werden müssten. „Die KG Fidele Geister ist durch die aktuellen Vereinbarungen in ihrer Existenz bedroht“, schreibt die KG.

Im Januar wolle man sich um die Rückerstattung der Eintrittskarten kümmern, Kartenreservierung, die noch nicht bezahlt worden seien, verlören ihre Gültigkeit, könnten aber auf die Sessions 2023 übertragen werden. Möglicherweise wird es über das Jahr verteilt, andere Veranstaltungsformate geben. Zum Beispiel das Klüngelplatzfest, das zur Unterstützung der Flutopfer in diesem Jahr zum ersten Mal stattgefunden hat.

Das könnte Sie auch interessieren:

Der Verein unterstütze alle Maßnahmen, die zur Beendigung der Pandemie notwendig seien, stellt der KG-Vorstand klar. Das habe man bis heute so gemacht und werde man auch zukünftig tun. „Wir sind aber nicht bereit, für mutlose Regierungsvertreter und Hinterzimmer-Klüngeleien einzelner Verbandsvertreter den Kopf hinzuhalten und die Existenz unseres Vereins aufs Spiel zu setzen.“