Das Wort „Namasté“, der Gruß der Hindus und eine Geste des Respekts im Yoga, begrüßt mich in einem Bilderrahmen neben der Tür. Beim ersten Blick ins Studio „Yoga by Sani“ fällt mir die warme Atmosphäre auf, Möbel aus hellem Holz, gemütliche Sitzgelegenheiten. Und an vielen Stellen stehen Leuchten, die alles in ein warmes Licht tauchen.

Nachdem ich meine Kleidung unter anderem gegen bequeme Leggins getauscht habe, hole ich mir, wie die anderen zehn Teilnehmerinnen, eine Matte, eine Decke, ein Kissen und einen Yoga-Block, ein rechteckiges Hilfsmittel aus Hartschaum. Das sei alles, was wir für den heutigen Kurs benötigen, erklärt Yogalehrerin und Studioinhaberin Sandra Kranz, genannt Sani.

Ich nehme an einem „Soft Yoga“-Kurs teil. Denn obwohl ich eine Weile Pilates gemacht habe, lassen sich meine Yoga-Stunden an einer Hand abzählen. Mit Soft Yoga könne man am besten einsteigen, erklärt mir die Yogini. „Beim normalen Yoga macht man mehr aus der Bewegung.“

Wichtig ist das richtige Atmen

Wir beginnen mit einer Entspannung, bei der ich gemütlich unter der weichen Decke liege und dem leichten Singsang in Sani Kranz' stimme lausche, die uns unter anderem anleitet, bewusst zu atmen – was gar nicht so leicht ist, wie ich noch merken werde. Denn als es von einer Position in immer andere Yoga-Stellungen geht, die sogenannten Asanas, fällt es mir gar nicht so leicht, bei den richtigen Bewegungen aus- und einzuatmen.

Der herabschauende Hund, bei dem ich die Hände vornübergebeugt auf dem Boden ablege, beansprucht meine Arme, Schultern und den Rücken. Sani Kranz baut gern Fitnesselemente in ihren Kursplan ein, denn angefangen hat sie als Sport- und Fitnesskauffrau. Sie hat sogar eine Zeit lang als Hobby Skispringen betrieben.

Als die Yogalehrerin in ihrem damaligen Studio ausfiel, war sie gefragt. „Ich bin damals in die Ausbildung gegangen, ohne jemals Yoga gemacht zu haben“, erzählt sie. Dass Yoga ein anspruchsvoller Sport ist, habe sie spätestens nach der ersten Stunde gemerkt: „Ich hatte den Muskelkater meines Lebens.“

Alternativ bietet Sani Kranz in Glessen auch ausdauernde Yoga-Kurse an

Dass ich meine Muskeln morgen auch spüren werde, weiß ich spätestens beim „Adler“. Mit einem Fuß auf dem Boden, das Knie leicht geknickt, überkreuzen wir das andere Bein. Hier kommt der Yoga-Block ins Spiel, auf dem wir den Fuß zunächst abstellen. Im besten Fall klemmt man ihn dann um die Wade. Je mehr ich dabei mein Standbein beuge, desto mehr brennt mein Oberschenkelmuskel.

Sani Kranz bietet auch „Flow Yoga“ an. Bei schneller, rockiger Musik liege der Fokus mehr auf Ausdauer, erklärt die Studioinhaberin. Neben ihrer beliebten Morgenroutine, einem 25-minütigen Online-Programm für einen guten Start in den Tag, bietet „Yoga by Sani“ darüber hinaus Kurse für den Rücken, für Schwangere und für Kinder an.

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Anders als beim Alpaka-Yoga unter freiem Himmel dürfen wir im Studio zum Schluss noch einmal unter die Decke für die Entspannung. Ich schlafe nicht ein, was ich schon öfter von Freundinnen gehört habe. Aber ich schaffe es, ganz ruhig zu werden und alles andere auszublenden.

Anschließend geht es noch einmal in den Schneidersitz. Wir bringen die Arme über den Kopf und lassen die Handflächen zusammen bis vor die Brust sinken. Mit „Namasté“ beendet Sani Kranz die Einheit und bringt mich, nun völlig entspannt, zurück in die Realität.

Die Serie

Ultimate Frisbee, Fußballgolf, Parcours – im Kreis gibt es eine ganze Reihe ungewöhnlicher und auch skurriler Sportarten. In unserer Serie zu Freizeitsportarten stellen wir einige vor. (maf)