Leichlingen – Fast zwei Wochen parkt inzwischen ein langer Güterzug der DB Schenker Logistik auf dem Überholgleis am Leichlinger Bahnhof, auf zwei Ebenen befüllt mit fabrikneuen Autos der Marke Ford. Ein spontanes Zwischenlager des Kölner Automobilbauers auf dem Lande?

Eine Nachfrage ergab, dass es in der Tat einen Stau in der Lieferkette gibt. Der Zug hätte eigentlich nach Bochum fahren sollen, weil dort aber alle Gleise voll seien, habe man dringend einen Ausweichplatz gesucht und diesen in Leichlingen gefunden, so war von Bahn-Pressesprecher Dirk Pohlmann in Düsseldorf zu erfahren.

Notlösung der Bahn

Dies sei eine Notlösung, allerdings eine für den Bahnbetrieb unschädliche versichert er. Wenn es auf der Strecke Köln-Wuppertal in den letzten Tagen zu Verspätung und Zugausfällen sowie auffälligen Langsamfahrten von ICE-Zügen gekommen sei, sei dies verschiedenen Baustellen im Streckenverlauf geschuldet, so der Bahnsprecher.

Das zugeparkte Gleis in Leichlingen diene allein Überholvorgängen im Falle umgeleiteter Güterzüge und werde nur in seltenen Ausnahmefällen genutzt. Der abgestellte Zug solle aber so bald wie möglich weiterfahren.

Womöglich drängt die Zeit aktuell etwas weniger, nachdem das Landgericht München gerade in dieser Woche in einem Urteil ein generelles Produktions- und Verkaufsverbot für alle Ford-Pkw ausgesprochen hat, weil das Kölner Unternehmen mit dem Einbau eines speziellen Chips in Navigationsgeräte gegen Patentrecht verstoßen hat.

Ob das Urteil schnell Rechtskraft erlangt, Ford sich mit dem Patentinhaber einigt oder in Berufung geht, ist noch nicht geklärt. Ford hüllt sich zum Thema derzeit in Schweigen.