Mehr als 700 Zugteilnehmer starteten pünktlich um 14.11 Uhr an der alten Bahnbrücke in der Reichshofer Ortschaft Denklingen.
Internet und SommerrodelbahnBeim Karnevalszug in Denklingen wurde Glasfaserkabel verlegt

Für einige Kostümierte gab es in Denklingen am heiligen Sonntag den Segen.
Copyright: Michael Kupper
Ein langer Lindwurm schlängelt sich beim Rosensonntagszug durch Reichshof-Denklingen. Mehr als 700 Zugteilnehmer starteten pünktlich um 14.11 Uhr an der alten Bahnbrücke, tausende Zuschauer jubelten den 28 Wagen und Fußgruppen bei strahlendem Frühlingswetter zu. Nicht nur zahlreiche Luftballons steigerten die Feierlaune, auch hoch oben am Himmel zeigten sich mehrere Heißluftballons, die das bunte Treiben aus luftiger Höhe betrachten konnten.
Erstmalig kommentierte David Friederichs den Zug, nachdem sein Vater „Töffi“ diese Aufgabe 20 Jahre lang übernommen hatte. Genauso launig informierte er über Hintergründe. Traditionell führte das Orchester Legato den Umzug an. Im Westernlook präsentierte sich die KPG Eckenhagen, ihr Dreigestirn Prinz Sabine I., Bauer „Conny“ und Jungfrau „Paddy“ fuhr im Wagen des Karnevalsvereins Bielstein mit, von wo aus freigiebig Kölsch ausgeschenkt wurde.

Gute Nachrichten in angespannten Zeiten: In Denklingen verteilte diese Gruppe ausschließlich „Good News“.
Copyright: Michael Kupper
Ganz in Zeitungsartikel gehüllt zeigten die „Echt jecken Dorffründe“, dass es in der Zeitung auch „Good News“ gibt. So stand etwa auf ihren T-Shirts und Plakaten geschrieben, dass der Verkauf von Mikroplastik in der EU künftig verboten sei oder dass hunderte Strände in Griechenland barrierefrei werden sollen.

Der Ortskern in Denklingen war am Sonntag rappelvoll.
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Ein aktuelles Thema in der Gemeinde hatte das Rathausteam aufgegriffen: die Sommerrodelbahn in Eckenhagen. Die rund 30 Mitarbeiter kamen als Bobfahrer, den Bob hatten sie weit nach vorne ausladend umgeschnallt. Uschi Valbert aus dem Vorzimmer des Bürgermeisters stöhnte scherzhaft ob der Belastung für den Rücken: „Nächste Woche haben Schmerzmittel Hochkonjunktur.“ Der Rathauschef selbst war diesmal nicht mit dabei. Dem Dekret von Prinz Michél und seiner Elena gemäß war er verpflichtet worden, auf dem Prinzenwagen mitzufahren und für ausreichend Wurfmaterial zu sorgen.
Ein Hingucker waren auch die „Instabilen Persönlichkeiten“. Hundetrainer Christoph Paech hatte seine riesige Deutsche Dogge „Hannes von Ahndorf“ als Therapiehund mitgebracht. Mit einem Großaufgebot kam auch Prinz Patrick I. von Morsbach, nachdem er sich erst am Vormittag den Rathausschlüssel erkämpft hatte. Ihm folgten sämtliche Garden der Morsbacher Karnevalsgesellschaft.

Lauthals forderten die Kinder in Denklingen Kamelle und wurden für ihren Einsatz belohnt.
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In ebenso großer Personenzahl zeigte sich das Dreigestirn der KG Tolle Elf Wildberg mit ihrem Dreigestirn Prinz Stephan I., Bauer René und Jungfrau Franka. Neben den Tanzgarden präsentierte auch die Prinzengarde ihre Gewehre. Hoch oben auf ihrem Wagen thronte auch das Prinzenpaar Jörg-Oliver I. und seine Tanja I. von den Karnevalsfreunden Schönenbach und warf freigiebig Kamelle in die Menge am Straßenrand.
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Der absolute Hingucker in diesem Jahr aber war der neunköpfige Kegelclub „Die Beißer“. Diesmal gaben sie sich als Team von der Baustelle, das Glasfaserkabel verlegt.
Copyright: Michael Kupper
Mit vielen bunten Kugeln kostümiert waren die „Froschköppe“ aus Brüchermühle. Traditionell verteilten sie ihren giftgrünen „Froschtrunk“, den sie auf Spritzen aufgezogenen hatten. Passend zum Wetter brachte die Windecker Gruppe „Sambawind“ mit südamerikanischen Trommelrhythmen Rio-Feeling mit zum Umzug. Als riesige, quietschbunte Wischmopps präsentierte sich das Team vom Blumenladen „Pusteblume“ im Herzen von Denklingen. Zwischendurch sorgte der Musikzug Lichtenberg für Stimmung. Den gleichen Anspruch hatten die „Partyvögel“, die mit ihrer Lok durch das Dorf dampften.
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Prinz Michél I. und Prinzessin Elena winken von ihrem Wagen.
Copyright: Michael Kupper
Der absolute Hingucker in diesem Jahr aber war der neunköpfige Kegelclub „Die Beißer“, der regelmäßig im Zug für Aufsehen sorgt. Diesmal gaben sie sich als Team von der Baustelle, das Glasfaserkabel verlegt. Hinter ihrem Wagen mit einer großen Kabeltrommel schleiften sie die Baustelle gleich hinterher – selbstverständlich durch eine Absperrkette gesichert. Mit einem Trennschleifer schnitten sie die Straße auf und verlegten gleich darauf das Kabel. Gefegt wurde natürlich auch.
Mit sieben Gruppen bildete die KG Rot-Weiß Denklingen den krönenden Abschluss des Zuges. Nach den Burgmäusen, den Pänz von der Burg und der Burggarde kamen die Jecken der KG, der Senat und der Elferrat. Hoch oben auf dem Prinzenwagen kosteten Prinz Michél, Prinzessin Elena und ihre Tochter Lia Marie den Jubel der Menge aus und verteilten Kamelle mit vollen Händen.