Oberberg – Landrat Jochen Hagt will bei der Kommunalwahl in einem Jahr erneut für das Amt des Landrats kandidieren. Seine Entscheidung hat er gestern in Lindlar bekanntgegeben.
Mit der Ruhe war’s vorbei bei der Verleihung des Stillen Bürgerpreises der Lindlar CDU in der Lang-Akademie spätestens, als plötzlich Hagt kurz vor Ende des offiziellen Teils ans Mikrofon trat. Nach einem längeren Exkurs über die Bedeutung des Ehrenamts und wie den Ehrenamtlern ein leichterer Zugang zur Kreisverwaltung ermöglicht werden könne, ließ Hagt die Katze aus dem Sack. Mit fast euphorischem Beifall quittierten Hagts Parteifreunde seine Ankündigung der erneuten Kandidatur.
Hagt will Projekte weiter voranbringen
Hagt hatte seinen Entschluss intern bereits am vergangenen Donnerstag den Spitzen der Kreistagskoalition aus CDU und FDP/FWO/DU kund getan. Öffentlich erklären wollte er sich aber nur auf einer Parteiveranstaltung. „Ein Jahr vor der Wahl war das der richtige Zeitpunkt, klar zu sagen, was man möchte.“ Mehrfach sei er von Parteifreunden schon darauf angesprochen worden, er möge doch wieder antreten, erklärte Hagt im Gespräch mit dieser Zeitung.
Landrat zu sein sei keine leichte, aber eine verantwortungsvolle Aufgabe, die viele Möglichkeiten des Gestaltens biete, die er in den vergangenen vier Jahren versucht habe umzusetzen. „Und ich bin noch nicht fertig damit.“ Die Regionale 2025 beginne gerade auf Hochtouren zulaufen, das Gesundheitsprojekt „Oberberg fairsorgt“, die weitere Entwicklung der heimischen Wirtschaft – alles Vorhaben, die Hagt im Falle seiner Wiederwahl bis 2025 weiter voranbringen will.
CDU hat knappe Mehrheit im Kreistag
Im kommenden August wird Hagt 63 Jahre alt. Seine Kandidatur sei für die komplette nächste Wahlperiode angelegt, betont er: „Ich fühle mich fit, und meine beiden Vorgänger haben gezeigt, dass man auch mit 68 noch ein guter Landrat sein kann.“ Im Kreistag haben CDU und FDP/FWO/DU – dank Hagts eigener Stimme – ein denkbar knappe, aber stabile Ein-Stimmen-Mehrheit. „Schön wäre es, die CDU-geführte Mehrheit bei der Wahl auszubauen.“
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Hagt, gebürtiger Kölner und Volljurist, kam nach Stationen in den Finanzämtern Wipperfürth, Gummersbach und in der Oberfinanzdirektion Köln 1993 zur oberbergischen Kreisverwaltung in Gummersbach. Bis 2000 leitete er das Rechtsamt, stieg dann auf zum Dezernenten, wurde 2005 erst Allgemeiner Vertreter des Landrats und 2009 dann Kreisdirektor. Bei der Wahl 2015 wurde er als Kandidat von CDU und FDP mit 51,9 Prozent bereits im ersten Wahlgang zum Landrat gewählt. Hagt ist verheiratet, hat eine Tochter und lebt in Gummersbach.