Der 45-Jährige, derzeit Fachbereichsleiter in der Gemeinde Blankenheim, sieht Finanzen, Stadtverwaltung und Wiederaufbau als Kernthemen.
KommunalwahlGuido Waters will für die CDU in Bad Münstereifel Bürgermeister werden

Den Wiederaufbau samt Hochwasserschutz sieht Guido Waters als eines der Kernthemen in den nächsten Jahren.
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Die Suche ist beendet. Die Findungskommission, bestehend aus fünf Mitgliedern des Ortsverbands- und Fraktionsvorstands der Bad Münstereifeler CDU, hat einen Bürgermeisterkandidaten gefunden: Guido Waters, der mit Frau und drei Töchtern in Blankenheim lebt, soll nach dem Wunsch der Union Nachfolger von Sabine Preiser-Marian werden, die ihrerseits für das Landratsamt kandidiert. Der CDU-Vorstand hat Waters bereits bestätigt, die Mitglieder der Partei entscheiden am 10. Mai über die Nominierung.
Der 45-Jährige arbeitet seit mehr als 25 Jahren bei der Gemeinde Blankenheim. Angefangen hat er im Sozialamt, es folgten Tätigkeiten im Hauptamt und im Amt für Gemeindeentwicklung. Aktuell ist er laut Organigramm Fachbereichsleiter Gebäudemanagement und Ordnung/Soziales.
Unter anderem war er für Bauprojekte wie die Gesamtschule, Kitas, Feuerwehrhäuser und den bevorstehenden Umzug des Rathauses in das frühere „Konsum“-Gebäude mitverantwortlich. Durch seine Tätigkeit wisse er, wie die Arbeit in Verwaltung und Stadtrat funktioniere. „Und die Kernthemen sind überall gleich“, so Waters.
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Kandidatur in Bad Münstereifel soll nicht nur ein Karrieresprung sein
Als er von der Landratskandidatur Preiser-Marians und der Suche nach einem Bürgermeisterkandidaten der CDU gelesen habe, habe er direkt den Kontakt gesucht. „Und das hat vom ersten Tag an gepasst, ich bin mit offenen Armen empfangen worden“, sagt Waters, der frisch bei den Christdemokraten eingetreten ist.
Warum er Bürgermeister werden will? „Ich habe in Blankenheim einen Bombenjob, bearbeite dort ein großes Spektrum, aber die letzte Stufe hat gefehlt“, berichtet er, ergänzt aber sofort: „Die Kandidatur soll nicht nur ein Karrieresprung sein, ich brenne für die Herausforderung.“ Er geht auch ein Risiko ein: Sollten die Wähler sich im September nicht für ihn entscheiden, dürfte seine Stelle im Blankenheimer Rathaus besetzt sein, da er davon ausgeht, dass Bürgermeisterin Jennifer Meuren diese in Kürze ausschreiben wird.
Guido Waters verspricht wegen der Finanzlage keine Luftschlösser
Dass die Herausforderungen in Bad Münstereifel sehr groß sind, weiß Waters. Als die drei großen Themen hat er die Finanzen, die Stadtverwaltung sowie den Wiederaufbau mitsamt des Hochwasserschutzes ausgemacht. Wegen der städtischen Finanzlage – die Stadt steckt noch bis 2033 im Haushaltssicherungskonzept – werde er keine Luftschlösser versprechen.
„Es ist auch vermessen zu behaupten, dass wir eine Haushaltskonsolidierung und die schwarze Null erreichen“, so Waters. Doch man könne auch mit kleinen Dingen Großes bewirken, etwa mit der Förderung von Jugendtreffs, mit Bänken für den Eifelverein oder barrierefreien Zugängen in Dorfgemeinschaftshäusern. „Der Handlungsspielraum ist begrenzt“, so der 45-Jährige, der im Falle eines Wahlsieges in den ersten 100 Tagen seiner dann am 1. November beginnenden Amtszeit einen Kassensturz machen möchte.
Zweites Kernthema sei der Bereich Wiederaufbau mit Hochwasserschutz, weshalb seine Vorstellung auch am Rückhaltebecken in Eicherscheid stattfand. „Auch fast vier Jahre nach der Flut konnte mit etwa einem Drittel der Maßnahmen noch nicht begonnen werden“, so der 45-Jährige, der betont: „Bad Münstereifel ist nicht nur die Kernstadt, sondern auch die 57 Ortsteile.“
Guido Waters sieht sich als jemanden, der ein Team gerne entwickelt
Dann ist da noch die Stadtverwaltung, wo für ihn die vom Stadtrat beschlossene neue Organisationsstruktur mit der Aufteilung in zwei Geschäftsbereiche heraussticht. Von der derzeitigen Kritik in Bezug auf die Personalsituation im Rathaus und am Führungsstil der Amtsinhaberin habe er gelesen. „Über die Teamfähigkeit in der Stadtverwaltung erlaube ich mir kein Urteil, habe aber das Gefühl, das Thema wird aufgebauscht“, so Waters. Über Fachkräftemangel klage derzeit jede Kommune.
Waters beschreibt sich als Teamplayer, der eine Mannschaft gerne entwickelt. Aktuell ist er für 25 Leute verantwortlich. Schriftlich sei ihm attestiert worden, der „Fels in der Brandung“ und verlässlich zu sein. Er stehe für pragmatische Lösungen und die Dialogbereitschaft mit den Bürgern.