Soziales Engagement im Sport ist dem Gummersbacher Friedhelm Meisen eine Herzensangelegenheit. Jetzt ehrt ihn NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst.
LandesverdienstordenHohe Auszeichnung für Friedhelm Meisen aus Gummersbach
Der Gummersbacher Friedhelm Meisen bekommt in der nächsten Woche eine ganz besondere Auszeichnung. Ministerpräsident Hendrik Wüst wird ihm am Mittwoch den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen verleihen. Meisen ist einer von 16 zu Ehrenden.
Mit dem Landesverdienstorden ehrt die Landesregierung traditionell gesellschaftlich besonders engagierte Bürgerinnen und Bürger für ihre herausragenden Verdienste am Gemeinwohl und am Land. Der Landesverdienstorden wurde im März 1986 gestiftet. Die meisten Anregungen kommen unmittelbar aus der Bevölkerung. Die Zahl der lebenden Trägerinnen und Träger des Landesverdienstordens ist auf 2500 begrenzt. Aus der Laudatio, die Wüst halten wird, ist noch nichts bekannt.
Friedhelm Meisen ist seit 1967 Karatesportler
Zu erfahren ist aber der sportliche Werdegang des Gummersbachers und sein soziales Engagement über den Sport. „Seit 1967 ist Friedhelm Meisen im Karatesport aktiv. 1993 gründete er die Karate-Abteilung im TV Rebbelroth. 1994 wurde der ‚Oberberg Karate Club Gummersbach‘ eröffnet“, heißt es in der Terminankündigung der Staatskanzlei, sodass man davon ausgehen kann, dass vor allem das sportlich-soziale Engagement des Gummersbachers im Fokus seiner Ehrung stehen wird.
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Seit den 1990er Jahren leitet Friedhelm Meisen die Karate-Schule. „Er hat den Club im Laufe der Jahre zum erfolgreichsten offiziellen, im Deutschen Olympischen Sportbund vertretenen Sportverein des Oberbergischen Kreises mit über 40 nationalen und internationalen Meisterschaften geführt“, schreibt die Staatskanzlei. Meisen selbst erzielte zahlreiche sportliche Erfolge – unter anderem wurde er 1997 Seniorenweltmeister. „Ich habe gedacht, der Blitz hätte mich getroffen“, sagt Meisen auf die Frage, wie er auf die Nachricht von der Ehrung reagiert habe. „Mit so etwas rechnet man ja nicht.“
Bedeutung des Ordens ist Friedhelm Meisen durchaus bewusst
Er weiß aber auch um die Bedeutung des Landesverdienstordens und den Umstand, dass längst nicht jeder, der vorgeschlagen wird, berücksichtigt werde. Das hat Meisen selbst einmal bei einem Vorschlag für eine andere Person erfahren. Umso mehr freue es ihn, dass er für würdig befunden wurde, den Orden zu tragen. Was am Ende den Ausschlag für ihn gegeben habe und wer ihn ins Gespräch gebracht hat, darüber kann der Gummersbacher aktuell nur spekulieren.
Er denkt aber schon, dass es was mit dem Sport und der Integration von Menschen über den Sport zu tun haben wird. „Vielleicht geht es aber auch um das Thema, dass die Gesellschaft zusammenhalten muss“, wie Meisen sagt. Dafür tritt er seit Jahren ein – und vor allem gegen rechte Strömungen und Rechtsextremismus. Dafür schaltet er regelmäßig auch Zeitungsannoncen, die zwar viel Zuspruch bekommen, allerdings auch polarisieren. Das bekommt Meisen dann in seinem Rebbelrother Steakhaus zu spüren, wenn sich Kunden von ihm abwenden, wie er regelmäßig erfahren musste.
Dass er sich deswegen verbiegt und nicht weiter geradeaus seine Meinung vertritt, kommt für Meisen nicht in Betracht. Für Furore hatte der Gastronom bereits in den 1980er Jahren gesorgt, als er dem Bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß Hausverbot erteilte für den Fall, dass er mal nach Gummersbach kommen sollte.