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Kommunalwahl 2025FDP schickt Hans Peter Nußbaum in Weilerswist ins Bürgermeisterrennen

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann schüttelt einem älteren Herrn die Hand, während beide in die Kamera schauen.

Tobias Giebels gratuliert Hans Peter Nußbaum per Handschlag als neuem Bürgermeisterkandidaten für die FDP Weilerswist.

Der ehemalige CDU-Fraktionschef und jetzt Parteilose wurde einstimmig nominiert. Bisher gibt es zwei Kandidaten für die Bürgermeisterwahl 2025.

„Wer eine Änderung im Rathaus möchte, wer eine bessere Zusammenarbeit zwischen Rat und Verwaltung möchte, der wählt am 14. September 2025 das Original und nicht die Nachahmer“, sagte Hans Peter Nußbaum (parteilos) nach seiner Nominierung zum Bürgermeisterkandidaten der FDP Weilerswist.

Der heute 69-jährige Rentner hatte sich 2022 nach 25 Jahren CDU der FDP im Rat angeschlossen. Jetzt, zwei Jahre später, wurde er von den neun Anwesenden in der FDP-Mitgliedsversammlung einstimmig zum Bürgermeisterkandidaten gewählt.

Weilerswist: Nußbaum (parteilos) ist Bürgermeisterkandidat der FDP

Mit der FDP sei er überwiegend gut ausgekommen, in die SPD würde er nie eintreten und Grün sei nicht seine Farbe, erklärte Nußbaum. Auch Gespräche mit der AfD oder dem BSW schließe er aus. Aus der CDU sei ihm damals fälschlicherweise vorgeworfen worden, er habe mit der AfD gesprochen. Auch das habe ihn zum Parteiaustritt bewogen.

So wird nun sein ehemaliger Parteifreund Dino Steuer (CDU) sein Gegner sein. Anfangs habe er von Steuer viel gehalten, das aber habe sich inzwischen geändert, so Nußbaum. In der vergangenen Ratssitzung sagte Nußbaum, dass Steuer mit den Bedenken von CDU und SPD bezüglich des Kaufs eines Grundstücks für die Weilerswister Feuerwehr bereits in den Wahlkampf eingestiegen sei.

Froh, am „Wahlkampf“ zwischen Steuer und Nußbaum nicht mehr beteiligt zu sein, zeigte sich die Bürgermeisterin. Anna-Katharina Horst hatte angekündigt, nicht mehr anzutreten. Nußbaum begrüßt das: „Ich denke, sie hat die richtige Entscheidung getroffen. Nach zehn Jahren im Amt hat sie einen entsprechenden Anspruch auf Rentenversorgung“, stichelte der FDP-Bürgermeisterkandidat.

SPD-Vorsitzender Rudan verweist auf Anfeindungen der Bürgermeisterin

Während Steuer und Nußbaum so langsam in den Wahlkampfmodus übergehen, haben die anderen Parteien noch Beratungsbedarf.

„Wir überlegen noch, ob, wen und wie“, sagte SPD-Chef Daniel Rudan. Es müsse noch ein Kandidat gefunden werden, leider könne man sich niemanden backen. Aber die Aufstellung eines Kandidaten gehöre für ihn zur Demokratie dazu.

Rudan sagte, dass die Anfeindungen, denen Bürgermeisterin Horst ausgesetzt gewesen sei, dazu geführt hätten, dass es sich potenzielle Kandidaten gründlich überlegt hätten anzutreten. Über die Aufstellung einer Kandidatin oder eines Kandidaten will die SPD Rudan zufolge bis spätestens zum Anfang des kommenden Jahres entscheiden.

Grüne, UWV und AfD beziehen noch keine Position zur Kommunalwahl

Ähnlich verhält es sich bei Myriam Kemp (Bündnis 90/Die Grünen). Ihre Partei wolle sich Ende des Jahres zu einer möglichen Kandidatur positionieren. Zu Anne Horsts Verzicht auf eine erneute Kandidatur sagte Kemp: „Ich habe riesigen Respekt vor der Entscheidung, nicht zu kandidieren. Ihr wurde es als Bürgermeisterin nicht leicht gemacht, weder von den Umständen noch von den Menschen.“

Bei der Unabhängigen Wähler-Vereinigung (UWV) ist die Bürgermeister-Nominierung laut Uwe Wegner noch komplett offen. Nach der Vorstandssitzung am 8. November könne man eventuell Genaueres sagen.

Er begrüße, dass Nußbaum auf die UWV zugekommen sei und seine Absichten vorgestellt habe. Hier gebe es durchaus Schnittmengen, teilweise seien sie aber nicht modern genug für die UWV. Er habe den Eindruck, dass Steuer und Nußbaum darum wetteifern, wer als erster angetreten sei.

Über eine Bürgermeisterkandidatur aus der AfD konnte Ratsfraktionschef Bernd Michelau (AfD) noch keine Angaben machen. Er gehe aber davon aus, dass sich niemand aufstellen lassen werde.