Viele Kommunen wollen die Bezahlkarte für Geflüchtete einführen. Nun äußert sich der Euskirchener Landrat Markus Ramers zu dem Thema.
„Flickenteppich“Bezahlkarte für Geflüchtete: Euskirchens Landrat kritisiert Hendrik Wüst
Landrat Markus Ramers will sich dafür einsetzen, dass alle Kommunen im Kreis Euskirchen die Bezahlkarte für Geflüchtete einführen. Er wolle im Gespräch mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern darauf hinwirken, dass kein „Flickenteppich“ entstehe.
Gleichzeitig kritisierte Ramers in einer Videobotschaft auf seinem Instagram-Kanal die CDU/Grünen-Landesregierung in Nordrhein-Westfalen scharf. Deren Kurs halte er für „sehr schwierig und kontraproduktiv“, so der Landrat.
Landrat Markus Ramers befürwortet Einführung der Bezahlkarte
„Hendrik Wüst hat immer die Bezahlkarte gefordert, will aber nun die Entscheidung, ob es sie gibt oder nicht gibt, den Städten und Gemeinden überlassen“, kritisiert Ramers (SPD) den NRW-Ministerpräsidenten von der CDU.
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Das sei unfair gegenüber den Kommunen, die jetzt schon „die ganze Arbeit“ leisteten, wie etwa die Unterbringung von Geflüchteten oder die Schaffung von Schulplätzen und Integrationsangeboten. Diese Ebene werde nun zusätzlich belastet, und das Land drücke sich hier vor der Verantwortung.
„Wer kann denn ein Interesse daran haben, dass später in Kommune A eine Bezahlkarte eingeführt wird, in Kommune B aber weiterhin Bargeld ausgezahlt wird?“, so Ramers. Das verwirre die geflüchteten Menschen und sorge für mehr Chaos und Unruhe in den Verwaltungen.
Er halte die Einführung der Bezahlkarte aber grundsätzlich für eine „gute Sache“, erklärte der Landrat. Sie erhöhe die Akzeptanz in der Bevölkerung für die Hilfen, die die geflüchteten Menschen in Deutschland erhielten: „Ich glaube nicht, dass das diskriminierend oder menschenunwürdig ist. Denn bislang mussten die Geflüchteten Woche für Woche in den Rathäusern anstehen, um Bargeld abzuholen.“ Durch die Karte könnten sie das viel freier und unkomplizierter gestalten.