Die Höhner-Weihnacht war zu Gast in Euskirchen und präsentierte sich mal rockig, mal besinnlich und immer unterhaltsam.
Ein Gloria zum MitsingenHöhner begeistern mit Weihnachtskonzert in Euskirchen
Es war nicht nur kein Sitzplatz freigeblieben, sondern weit und breit auch kein Parkplatz. Das Weihnachtsprogramm der Höhner ist nun mal ein Publikumsmagnet. Dass im Euskirchener Stadttheater kein gewöhnliches Adventskonzert auf dem Programm stand, sah man schon im Foyer dem Publikum an. Da gab es Weihnachtsmützen in überraschender Vielfalt, was Formen, Farben und das Ausmaß an Glitzer anging, jemand trug sogar ein Rentiergeweih.
Die Besucherinnen und Besucher wussten, was sie erwartete: Rockiges und Besinnliches, Altbekanntes und Neues. Und sie wurden nicht enttäuscht.
Höhner-Version von Gloria lud in Euskirchen zum Mitsingen ein
Doch erst einmal ließ es die kölsche Kultband sachte angehen. Patrick Lück und Freddi Lubitz-Ragland sangen nicht auf, sondern vor der Bühne, das Publikum erlebte die Musiker fast hautnah. Solch ruhige, fast intime Momente gab es immer wieder, doch dazwischen wurde opulent aufgetafelt, was Sound und Lichtshow anging.
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Es dauerte nur ein paar Lieder, bis die Besucherinnen und Besucher unter Beweis stellen konnten, dass sie nicht nur zum Zuhören gekommen waren, sondern auch zum Mitsingen. Eine ungewöhnliche, ungemein melodiöse Version des Gloria haben die Höhner im Repertoire. Selten wohl sind die uralten Worte so vielstimmig und hingebungsvoll gesungen und anschließend so enthusiastisch beklatscht worden.
Höhner spielten in Euskirchen auch klassische Weihnachtslieder
Patrick Lück traf nicht nur beim Singen den richtigen Ton, sondern auch beim Plaudern. Advent habe für die Menschen ganz unterschiedliche Bedeutungen, für die einen sei es eine Zeit der Besinnung, für andere eher Stress. Für seine Frau bedeute Advent, den Speicher leerzuräumen. Und anschließend stehe der ganze Krempel in der Wohnung herum. Offenbar ein bekanntes Phänomen, wie aus den Reaktionen zu schließen war.
Natürlich standen klassische Weihnachtslieder auf dem Programm. Manche kamen ganz innig und gefühlsbetont daher, andere hatten eine kölsche oder auch eine rockige Note. Und dazwischen immer wieder Witzchen und Anekdoten: Die Nachbarin habe 24 weiße Mäuse gekauft, damit ihre Katze einen Adventskalender habe. Spaß muss sein, schließlich soll die Besinnlichkeit ja nicht überhandnehmen.
Auf die Bühnenrückwand projizierte Bilder schufen Illusionen von wunderbar verschneiten Landschaften, funkelndem Kerzenlicht und leuchtenden Kirchenfenstern. Es war ein Abend fürs Herz und fürs Gemüt, eine kleine Auszeit vom Vorweihnachtsstress.
Und immer wieder durfte, konnte und sollte das Publikum mit einstimmen, und das tat es begeistert, lautstark und zum größten Teil textsicher. So manch einer dürfte auf dem Nachhauseweg noch vor sich hingesummt haben.