Leverkusen – 50 plus X – das ist nach Überzeugung von Peter Westmeier die Formel, nach der die Parkplatz-Planer handeln. Der Vorsitzende der Bürgerinitiative „Lev kontra Raststätte“ ist absolut sicher, dass es bei der Standort-Wahl für die Lkw-Parkplätze an der Autobahn 1 vor allem darauf ankam, dass man sie vergrößern kann.
Für das am Dienstag als „Vorzugsvariante“ vorgestellte Areal in Steinbüchel im Bereich Fester Weg hätte die Bundesbehörde Deges selbst schon die Option aufgeführt, 20 weitere Plätze einzurichten. Das steht auf einer der Folien, die am Dienstag in der Opladener Verkehrsleitzentrale gezeigt wurden.
Erweiterung ist laut Deges kein Thema
Zwar hatte Deges-Bereichsleiter Udo Pasderski versichert, dass an eine Erweiterung nicht gedacht sei. Doch schon vor zwei Jahren habe ein Deges-Vertreter erklärt, dass die Ausbaufähigkeit ein Kriterium bei der Standort-Auswahl sei. Auch der Parkplatz in Fahrtrichtung Köln in Dürscheid-Hahnensiefen ist erweiterbar.
Zuvor hatte sich schon Karl Lauterbach überzeugt gezeigt, dass die Autobahn-Parkplätze über kurz oder lang größer werden als 50 für Lastwagen und um die 20 für Pkw. Der SPD-Bundestagsabgeordnete sieht in dem Plan, die Stadt nun auch noch mit einem Lkw-Parkplatz an der A 1 zu bedenken einen weiteren Beleg dafür, „dass Leverkusen bei den Landesbehörden kein Gewicht hat“. Auch beim Bau des Parkplatzes arbeiten der Bund – diesmal in Gestalt der Deges – und das Land zusammen.
Ruf nach Großdemonstration
„Es müssen viel mehr Leute auf die Straße“, forderte Lauterbach. Einzig mit politischem Widerstand sei der neu Autobahn-Parkplatz nicht zu verhindern. Ins gleich Horn stieß Erhard Schoofs. Der Fraktionschef der Bürgerliste beantragte am Mittwoch, die Stadtverwaltung solle zu einer Demonstration aufrufen und einen Termin finden.
Leverkusens SPD wolle „auf allen Ebenen kämpfen, dass diese Entscheidung der Deges keine Realität wird“, sagte Fraktionsvize Heike Bunde. Für die Landtagsabgeordnete Eva Lux ist die Entscheidung für den Standort Steinbüchel „inakzeptabel“.
Alternative Köln-Niehl
Ihr CDU-Konkurrent Rüdiger Scholz brachte noch einmal den Standort auf der anderen Rheinseite, in Köln-Niehl an der Bernhard-Günther-Straße, ins Gespräch. Der sei von der Deges „nie ernsthaft geprüft worden“, was Bereichsleiter Pasderski auf Anfrage des „Leverkusener Anzeiger“ abstritt: Der Platz sei schon anderweitig verplant. Scholz aber sagt, die Stadt Köln habe sich noch nicht abschließend geäußert.
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Auch sein Parteifreund Stefan Hebbel will den Lkw-Parkplatz auf jeden Fall verhindern. „Man kann nicht alle Probleme des zunehmenden Verkehrs in unserem Land auf Leverkusener Stadtgebiet lösen.“ Die Stadt müsse auf allen Ebenen gegen den Plan vorgehen. Wie das im Detail geschehen kann, soll die Stadtverwaltung schnell sagen: auf einer Sondersitzung des Stadtrats.
In der sollte in Sachen Verkehr „endlich einmal Einigkeit“ demonstriert werden, forderte Freidemokrat Friedrich Busch. „Nur durch Geschlossenheit haben wir eine Möglichkeit, Schaden von unserer Stadt abzuwenden.“ Beim OB rennt er offene Türen ein. Uwe Richrath will alle Kräfte bündeln.