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Pläne für A1-RastplatzInitiative reagiert zornig auf IHK-Beifall

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Leverkusen war lange stolz auf seine verkehrsgünstige Lage ein drei Autobahnen. Für immer mehr Anwohner wird der Verkehr vor der Haustür zum Fluch.

Leverkusen – Mit einem zornigen Brief an den Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Köln, Ulrich Soénius, hat Peter Westmeier von der Initiative „Lev kontra Raststätte“ auf dessen Einlassungen zu den Plänen eines Rastplatzes an der A1 auf Leverkusener Stadtgebiet reagiert.

Soénius hatte die Planung von Bund und Land begrüßt, da es gerade in Leverkusen, aber auch andernorts, erheblich an solchen Plätzen mangele, auf denen vor allem Lkw-Fahrer ihre gesetzlich vorgeschriebenen Pausen einlegen können.

"Wir sind entsetzt"

„Über ihre Äußerungen sind wir entsetzt“, schreibt Westmeier, dessen Initiative seit Jahren den Raststättenbau im Bereich Steinbüchel und Lützenkirchen verhindern will, dem IHK-Manager. „Gerade die Stadt Leverkusen trägt die mit Abstand höchsten Belastungen in der überörtlichen Verkehrsinfrastruktur. Und auch sonst läuft alles nach Plan für die IHK: Die Lkw stehen im Stau? Kein Problem, Straßen NRW verdoppelt die Spuren der A1 mitten durch unsere Stadt, verbreitert die A3 und die beiden Kreuze. Und vergessen wir nicht die dritte Autobahn plus drei Bahngleise in Leverkusen.

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Im Juli 2017 hatte Peter Westmeier eine Fahrrad-Demonstration gegen den Bau einer Rastanlage an der A1 im Osten Leverkusens organsisiert.

Bei der Verbreiterung der Autobahnen sind Teile der seit Jahrzehnten gewachsenen Stadt im Weg? Kein Problem, die betroffenen Anwohner werden quasi enteignet und die Häuser abgerissen, damit die Lkw freie Fahrt bekommen.

Jetzt sollen nach Ihrer Ansicht noch mal mehr als 25 000 Quadratmeter mit der Option »erweiterbar« zusätzlich aus einem Landschaftsschutzgebiet herausgerissen werden für einen Lkw-Rastplatz.“

In Leverkusen leben Menschen

Westmeier erinnert daran, dass es nicht allein um die Interessen der Wirtschaft gehen könne: „Bitte gehen Sie mal durch unsere Stadt. Sie werden feststellen, dass zwischen der Industrie, den Autobahnen und den Schienenstrecken Menschen leben. Haben diese Menschen in Ihren Planungen überhaupt einen Stellenwert? Wir haben Zweifel.

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Wie der Bund, das Land und jetzt auch die IHK meinen, über die Stadt Leverkusen nach Gutsherrenart verfügen zu können, ist unerträglich. Wir gehen davon aus, dass Sie vorhandene Alternativen zwar kennen, aber bewusst überhört haben. Obwohl Sie sich für eine Alternative Köln-Niehl einsetzen müssten, weil dort erheblich mehr Lkw Platz finden und der Standort viel früher errichtet werden kann.“