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„The Huddle”: Ruhrtriennale 2022 vor dem Start

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Bochum – Die Schweizer Theaterregisseurin Barbara Frey geht mit großer Vorfreude und leichter Anspannung in ihre zweite Spielzeit als Intendantin der Ruhrtriennale. „Gut, dass es jetzt los geht”, sagte Frey am Dienstag bei der Eröffnungspressekonferenz in der Bochumer Jahrhunderthalle. Die längst als internationales Kulturfestival etablierte Veranstaltung im Ruhrgebiet feiert in diesem Jahr vom 11. August bis zum 18. September einen runden Geburtstag.

Die 20. Auflage des Festivals der Künste bietet an acht verschiedenen Spielstätten in den Revierstädten Bochum, Duisburg, Essen und Gladbeck ein facettenreiches und umfangreiches Programm mit einem feinen Mix aus Schauspiel- und Theaterproduktionen, Konzerten und Musiktheater, Tanz, Performance, Literatur, Dialog und unterschiedlichen Installationsformen. „Perspektiven und Perspektivwechsel, Übergänge und Schwellen” sind laut Intendantin Frey die großen übergreifenden Themen, die als Klammer für 108 Veranstaltungen mit 36 Produktionen und Projekten dienen.

Gleich sieben Eigen- und Koproduktionen, fünf Welturaufführungen, eine europäische Erstaufführung und fünf deutsche Premieren bietet die Ruhrtriennale in diesem Sommer. Sieben Projekte sind mit freiem Eintritt zu bestaunen. „Wir freuen uns riesig”, betonte Vera Battis-Reese, Geschäftsführerin der Kultur Ruhr GmbH. „Etwa zwei Drittel der insgesamt 32.000 Tickets sind verkauft. Es gibt also noch Karten.”

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) wird das Kulturspektakel am Donnerstag (21.00 Uhr) beim Festakt in der Jahrhunderthalle gemeinsam mit Kultur- und Wissenschaftsministerin Ina Brandes (CDU) eröffnen. Zuvor steigt die Premiere des Musiktheaters „Ich geh unter lauter Schatten” in der Regie von Elisabeth Stöppler und der musikalischen Leitung von Peter Rundel. Vielversprechend ist auch der Instrumentalzyklus „HAUS” der Komponistin Sarah Nemtsov oder „Respublika” unter der Leitung von Regisseur, Videokünstler und Raver Lukasz Twarkowski. „Die Gemeinschaft findet endgültig zusammen im Tanzen. Vielleicht die letzte Utopie, vielleicht auch die letzte Verzweiflung”, urteilte die „Süddeutsche Zeitung” nach der Deutschland-Premiere im Juli in München.

Eines von vielen Highlights ist auch die skulpturale Installation „The Huddle” der in Berlin lebenden und vielfach ausgezeichneten Künstlerin Katja Aufleger, die durch eindrucksvolle Bilder und Skulpturen bekannt wurde. Die Installation ist kostenlos auf dem Vorplatz der Jahrhunderthalle zu sehen, offiziell vom kommenden Samstag an. Einen kleinen Vorgeschmack gab es schon: Drei große Bagger sind in „The Huddle” (deutsch: Haufen oder Menschenansammlung wie bei einer Team- oder Lagebesprechung) in einem Dreieck so zueinander positioniert, dass ihre Ausleger mit den auf und zuklappenden Greifern nach innen zeigen und scheinbar in einen Dialog treten. Ein wenig rechnet man damit, dass Thomas Gottschalk und Michelle Hunziker auftauchen, um eine „Wetten dass..?”-Außenwette zu präsentieren.

© dpa-infocom, dpa:220809-99-327438/3 (dpa)