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Rekers HerausfordererAlle Kandidaten zur OB-Wahl in Köln im Überblick

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Wer wird OB von Köln? Entschieden wird am 13. September. Briefwahl ist bereits möglich.

  1. Am 13. September findet in Nordrhein-Westfalen die Kommunalwahl 2020 statt.
  2. Amtsinhaber Henriette Reker wird wieder zur Wahl stehen und von 12 Kandidaten und Kandidatinnen herausgefordert.
  3. Viele davon sind noch wenig bekannt. Wir stellen alle vor.

Bei der NRW-Kommunalwahl am 13. September treten in Köln 13 Bewerber für das Oberbürgermeisteramt an – so viele wie nie. Am Freitag hat der Wahlausschuss des Stadtrats OB Henriette Reker und ihren zwölf Herausforderern einstimmig die Zulassung zur Wahl erteilt.Für die OB-Wahl und die gleichzeitig stattfindenden Wahlen zum Stadtrat, den Bezirksvertretungen und dem Integrationsrat gingen 1971 Vorschläge beim Wahlamt ein. Davon wurden 1929 zugelassen und 42 wegen nicht erfüllter Auflagen zurückgewiesen.OB-Bewerber Leo Kornilov (55) wurde abgelehnt, weil er die 270 benötigten Unterstützer-Unterschriften nicht vorgelegt hatte. Die Kandidatin der Satirepartei „Die Partei“, Katja Alekseev (30), zog ihre OB-Kandidatur zurück. Die Rundschau stellt die OB-Bewerber vor.

Henriette Reker (63, parteilos)

Die Juristin und frühere Gesundheits- und Sozialdezernentin der Stadt Köln gewann 2015 die OB-Wahl im ersten Wahlgang gegen Jochen Ott (SPD) – einen Tag, nachdem sie ein Attentäter mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt hatte.

OB Henriette Reker kandidiert für eine zweite Amtszeit.

Im September 2019 verkündete Reker ihre erneute Kandidatur. Im Falle einer Wiederwahl wäre sie die erste direkt gewählte OB in Köln mit einer zweiten Amtszeit – vor 1999 wurden die Oberbürgermeister vom Rat gewählt. Reker wird diesmal nur von CDU und Grünen unterstützt. Die FDP hat ihre Unterstützung für Reker offiziell aufgekündigt, schickt aber keinen eigenen Bewerber ins Rennen.

Andreas Kossiski (62, SPD)

Andreas Kossiski (SPD)

Der Polizeibeamte und Gewerkschafter ist seit 2012 Landtagsabgeordneter für den Kölner Norden. Von 2009 bis 2017 war er Vorsitzender der Region Köln-Bonn des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Seine Themen im Landtag sind Innenpolitik, Wirtschaft und Arbeit sowie Sport, er ist Vize-Vorsitzender des Innenausschusses. Zudem leitet er den Verein Sportstadt Köln und ist im Vorstand des Stadtsportbunds aktiv. Der Wahlkölner stammt aus Schleswig-Holstein und war von 2003 bis 2009 in leitender Position für die Kölner Polizei tätig.

Jörg Detjen (66, Linke)

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Jörg Detjen (Linke),

Der Drucker und Verlagskaufmann gehört seit 1999 dem Stadtrat an, führt seit 2005 die Fraktion der Linken und ist als scharfzüngiger Redner bekannt. Detjen leitet den Rechnungsprüfungsausschuss, ist Mitglied im Finanz- und Sozialausschuss sowie des Runden Tischs für Flüchtlingsfragen. Mit seiner Kandidatur wolle die Linke den OB-Wahlkampf spannender machen, so Detjen. Ziel sei, Reker in die Stichwahl zu zwingen. Ursprünglich war die Linke nicht abgeneigt, mit der SPD einen gemeinsamen Kandidaten zu finden, doch daraus wurde nichts.

Christer Cremer (38, AfD)

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Christer Cremer (AfD)

Der Unternehmensberater ist Vorsitzender des Kreisverbandes Köln der Partei Alternative für Deutschland (AfD). Er hat in Oxford (Großbritannien) Ingenieurwissenschaften studiert. Im Stadtrat ist er als Sachkundiger Einwohner im Verwaltungsausschuss aktiv. Er wurde im Juni als OB-Kandidat nominiert und auf Platz zwei der Reserveliste für den Rat gewählt. Zu den Zielen der AfD sagte er: „Wir wollen in Köln ein rechtsdemokratisches Gegenangebot zur etablierten Politik machen.“

Thor Zimmermann (54, Gut)

Thor Zimmermann

Thor Zimmermann (GUT Köln)

Als Vertreter der Wählergruppe „Deine Freunde“ kam der Ehrenfelder 2009 in den Stadtrat. 2016 überwarf er sich mit ihnen und gründete mit Ratskollege Tobias Scholz die Gruppe „Gut“. 2015 gehörte er noch zu den Unterstützern der parteilosen Henriette Reker, jetzt verfolgt er eigene Ziele. Als erster Herausforderer der OB machte er seine Kandidatur im November 2019 öffentlich. Klimaschutz ist für ihn ein zentrales Thema. Dass die Stadt den Kauf von Lastenrädern fördert, war eine Idee von Gut.

Roberto Campione (47, parteilos)

Roberto Campione

Der Diplom-Ingenieur, Hotelbesitzer und künftige Betreiber des Rheinparkcafés trat 2016 aus der SPD aus. Im November 2019 verkündete er seine Kandidatur als Einzelbewerber. Zu seiner Motivation sagt Campione, als Unternehmer, Steuerzahler und Familienvater habe er die Schwerfälligkeit der Stadtverwaltung erlebt. Er trete als OB an, um die Stadt mit der Effizienz eines Unternehmers zu führen. Zu seinen zentralen Themen gehören Verkehr und Städtebau, als OB will er 40 000 neue Wohnungen in einer Amtszeit bauen.

Olivier Fuchs (56, Volt)

Olivier Fuchs (Volt). 

Der Wirtschaftswissenschaftler und Unternehmensberater ist gebürtiger Wiener und lehrt an einer privaten Wirtschaftshochschule in Köln. Er ist zweisprachig, deutsch-französisch, aufgewachsen. Er kandidiere für die junge, international aufgestellte Partei „Volt“, weil sie progressiv denke, konsequent pro-europäische Positionen vertrete und diese in lokale Politik umsetzen wolle, so Fuchs. Er ist Autor zweier Kinderbücher („Der Kleine Rote Fisch“).

Nicolin Gabrysch (44, Klima Freunde)

Nicolin Gabrysch (Klima Freunde)

Die Wählergruppe „Deine Freunde“ hat sich zur Kommunalwahl 2020 neu aufgestellt und mit Aktivisten der Klima-Bewegung zusammengeschlossen. Unter dem neuen Namen „Klima Freunde“ tritt sie bei der Wahl zum Stadtrat im September in den 45 Wahlbezirken sowie zur Wahl der neun Bezirksvertretungen an. Für das OB-Amt kandidiert die Klima-Aktivistin und Diplom-Volkswirtin Nicolin Gabrysch, die sich ehrenamtlich bei den „Parents for Future“ engagiert.

Rüdiger-René Keune (61, ÖDP)

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Rüdiger-René Keune (ÖDP),

Der gebürtige Kölner ist Diplom-Pädagoge, arbeitet seit 1989 im städtischen Jugendamt. Früher im Vorstand der Grünen in Kalk aktiv, wechselte er 2017 zur Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP), die ihn im März als ersten eigenen OB-Kandidaten in Köln nominierte. Zu seinen wichtigsten Zielen gehört eine ökologische, nachhaltige Stadtentwicklung – unter anderem fordert er kostenlose Fahrt mit Bus und Bahn für alle an Wochenenden und eine Steuer auf Einwegverpackungen.

Dagmar Langel (63, Wir sind Köln)

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Dagmar Langel (Wir sind Köln=

Die Verwaltungsangestellte aus Porz kandidiert für die neugegründete Wählergemeinschaft „Wir sind Köln“. Ihr wichtigstes Ziel: „Wir wollen, dass Köln sozialer wird.“ Als OB wolle sie erreichen, dass mehr Sozialwohnungen gebaut und mehr Kita-Plätze geschaffen werden. Langel hatte 2012 in Porz das erste Repair-Café in Köln gegründet.

Sabine Neumeyer (52, Einzelbewerberin)

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Sabine Neumeyer

Die gelernte Einzelhandelskauffrau und Promoterin für Werbeagenturen kandidierte schon bei der OB-Wahl 2015 als parteilose Einzelbewerberin. Damals pries sie sich als „neue Party-Oberbürgermeisterin für Köln“ an. Sie versprach, sich gegen Parteiengeklüngel und für ein buntes Köln einzusetzen, und forderte, dass Köln eine Skihalle bekommt. 2015 holte sie 2532 Stimmen (0,78 Prozent).

Robert Nussholz (55, parteilos)

Robert Nussholz

Der frühere Vorsitzende des Bürgervereins „Für Nippes“ ist IT-Unternehmer in der Gesundheitsbranche. Warum er kandidiert? Er sei „nicht zufrieden mit der Politik, die in Köln gemacht wird“. Die Bürokratie nehme zu, Ehrenamtler bekämen zu wenig Hilfe von der Stadt. Der künftige OB solle „aus den Reihen der Bürgerschaft kommen, um die Nähe zu den Menschen in Köln wieder herzustellen“. Als zentrale Themen nennt er sozialen, nachhaltigen Wohnungsbau und eine autofreie Innenstadt mit kostenlosem Nahverkehr.

Martin Josef Przybylski (35, Einzelbewerber)

Martin Josef Przybylski

Der gebürtige Pole studierte an der TH Köln, arbeitet bei einem Kölner Bäckerei-Unternehmen und gibt als Beruf „Verkäufer, Student, Philosoph“ an. 2009 hatte er erfolglos versucht, als Landrat im Rheinisch-Bergischen Kreis zu kandidieren.

Infos zur Wahl

Für die Wahl des Stadtrats inklusive Reservelisten sowie der Bezirksvertretungen wurden 1773 Vorschläge eingereicht und 1734 vom Wahlamt zugelassen. Acht Bewerber für die Ratswahl, fünf für die Reservelisten und 26 für die Bezirksvertretungen wurden abgelehnt, weil Zustimmungserklärungen fehlten oder andere Auflagen nicht erfüllt waren.

Zur Ratswahl haben 13 Parteien und Wählergruppen erfolgreich Reservelisten eingereicht, für die Bezirksvertretungen wurden 786 Wahlvorschläge zugelassen.

Das Wahlamt ging dem Vorwurf nach, bei der Nominierung des SPD-Kandidaten Andreas Kossiski im Februar sei die geheime Abstimmung durch Videoaufnahmen im Saal verletzt worden. Nach einer juristischen Prüfung sah das Wahlamt aber „keine durchgreifenden Bedenken“.

Nach 2014 wird zum zweiten Mal parallel zur Kommunalwahl auch der Integrationsrat der Stadt Köln neu gewählt. Hierfür wurden von 184 Wahlvorschlägen 182 zugelassen.