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Zurück in der ÖffentlichkeitFrühere SPD-Chefin Andrea Nahles in Maria Laach

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Die Ex-SPD-Chefin wollte vor allem über Gleichberechtigung von Männern und Frauen sprechen.

Maria Laach – Andrea Nahles ist zurück in der Öffentlichkeit. Zumindest für einen Abend. Die ehemalige SPD-Vorsitzende kam am Montagabend ins Kloster Maria Laach – aber nicht, um über ihre Partei und ihren Abschied von der Politik zu sprechen, sondern über Gleichberechtigung von Männern und Frauen. Und diese, so Nahles, sei noch lange nicht erreicht. Der Wortlaut des Artikel 3 Absatz 2 Grundgesetz - „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ - sei ein „wunderschöner Satz“. Doch sei „das Projekt noch nicht abgeschlossen“.

So sei etwa im Bundestag der Anteil der Frauen in den vergangenen Jahren sogar wieder gesunken, von 36 auf 30 Prozent. Aus eigener Erfahrung könne sie außerdem sagen, dass es Gleichberechtigung in der Politik „zu keinem Zeitpunkt“ wirklich gegeben habe. Frauen müssten wie Männer auch stärker Netzwerke nutzen, wenn sie in Führungspositionen aufsteigen wollten.

Ungleichheit in deutscher Wirtschaft „besonders krass“

In der deutschen Wirtschaft sei die Ungleichheit „besonders krass“: Dort gebe es in den Vorständen mehr Männer, die Thomas mit Vornamen heißen, als Frauen insgesamt. Man müsse hingegen „überall in der Gesellschaft“ einen Frauenanteil von 50 Prozent erreichen, forderte sie.

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Nahles war Anfang Juni als Partei- und Fraktionsvorsitzende der SPD zurückgetreten. Ihr Auftritt am Montagabend vor rund 200 Zuhörern war der erste öffentliche seither. Der Abend fand im Rahmen der Ausstellung „Glaube und Politik. Konrad Adenauer und die Abtei Maria Laach“ statt.

Heimspiel in Maria Laach

Es war für Nahles eine Art Heimspiel: Die 49-Jährige ist in der Gegend aufgewachsen, hat dort ihren Wahlkreis, lebt im benachbarten Weiler und verbrachte in den vergangenen Jahren regelmäßig Zeit in dem Kloster.

Zu Spekulationen, dass sie bald auch ihr Bundestagsmandat niederlegen werden, sagte Nahles nur: „Diese Frage wird sich zügig, in absehbarer Zeit, entscheiden“. Und: „Man muss auch manchmal wissen, wann man etwas Neues anfangen muss".