Die Schriftstellerin Kathrin Röggla erhält den Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln. Für die Professorin an der Kunsthochschule für Medien entschied sich die Jury aufgrund ihrer Brillanz und herausragenden Beobachtungsgabe.
Vielseitige AutorinKathrin Röggla erhält Heinrich-Böll-Preis
Die Autorin Kathrin Röggla (52) erhält den diesjährigen Heinrich-Böll-Preis der Stadt. Die mit 30 000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 1. Dezember im Historischen Rathaus verliehen, wie die Verwaltung mitteilte. Die gebürtige Salzburgerin sei eine der vielseitigsten deutschsprachigen Autorinnen, so die Jury. Eleganz und Präzision ihres Schreibens setzten Maßstäbe.
Arbeiten fürs Radio
Die 1971 geborene Röggla studierte Germanistik und Publizistik. Sie schreibt Prosa, Essays und Theaterstücke. Zudem verfasst und produziert sie Radioarbeiten, unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk. Für ihr Werk hat sie bereits zahlreiche Preise erhalten.
Seit 2015 ist sie Vizepräsidentin der Akademie der Künste Berlin und seit 2020 Professorin für Literarisches Schreiben in Köln. „Kathrin Röggla ist eine Schriftstellerin, die mit drei Adjektiven beschrieben werden kann: engagiert, interessiert, elaboriert“, so die Jury unter Vorsitz von Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Sie nehme sich hoch engagiert wichtiger gesellschaftlicher Themen an. In Kombination mit ihrer herausragenden Beobachtungsgabe würden aus Ereignisberichten Erlebnisberichte — wie im Fall der Beschreibung des NSU-Prozesses, den sie begleitete.
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Interesse an deutscher Gegenwart
„Allen ihren Texten gemeinsam ist neben deren stilistischer und formaler Brillanz das gesellschaftspolitische Engagement, das seinen Ausdruck nicht in Theorie, sondern in dokumentarisch-literarischer Beobachtung findet“, so Reker. Ihr Interesse an dem, was deutsche Gegenwart ausmache, verbinde sie mit Heinrich Böll. Zur Jury zählten neben Reker, Dezernent Stefan Charles und der Direktorin der Kölner Stadtbibliothek auch Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik sowie die Fachjuroren Marion Brasch, Christof Hamann, Guy Helminger, Andreas Platthaus, Jackie Thomae und Ilja Trojanow.
Zu den Preisträgern d gehören unter anderen F. A. Oliver, Juli Zeh, Alexander Kluge, Herta Müller, Ilija Trojanow und Hans-Magnus Enzensberger Bis 1992 wurde der Preis jährlich vergeben, danach alle zwei Jahre. Traditionell findet am Vorabend der Verleihung eine Lesung in der Stadtbibliothek statt. (kna/EB)