Köln – Ein junger talentierter Fußballer (18) wollte im Sommer 2021 mit seinen Freunden nur auf der Zülpicher Straße feiern und Spaß haben. Der Ausflug ins Nachtleben der Stadt endete für den 18-Jährigen tödlich. Ein 17-Jähriger soll sein Opfer im Streit nach einem Flaschenwurf mit dem Messer in die Brust gestochen haben – in den Bereich der Herzgegend, wie es von den Ermittler der Mordkommission heißt.
Der Angeklagte ist erst 17 Jahre alt
Herzzerreißend wird auch das Verfahren in dem dramatischen Fall. Ab dem kommenden Freitag wird der Fall juristisch aufgearbeitet; unter Ausschluss der Öffentlichkeit, weil der Angeklagte erst 17 Jahre ist. Zuständig für das Verfahren ist die erfahrene Richterin Ulrike Grave-Herkenrath, die schon in vielen Kapitalverbrechen – auch unter Heranwachsenden – Urteile gesprochen hat. Dem Tatverdächtigen wird Mord vorgeworfen. Die Mutter des Getöteten wird laut Staatsanwaltschaft als Nebenklägerin auftreten. Ob sie dem Prozess beiwohnen wird und sich anhören wird, wie ihr Sohn ums Leben kam, blieb noch unklar.
Bluttat war Auslöser für Errichtung der Waffenverbotszone
Die Bluttat an der Zülpicher Straße am 31. Juli 2021, ein Messerangriff auf den Ringen und der Angriff auf einen 17-Jährigen in der Altstadt in Düsseldorf waren die ausschlagenden Punkte dafür, dass eine Waffenverbotszone auf der Zülpicher Straße und beispielsweise auf den Ringen eingerichtet wurde. Auch in Düsseldorf kam das Verbot.
Waffenverbot
Bisher wurden auf den Ringen vier Messer und drei sonstige Waffen beschlagnahmt; auf dem Zülpicher Platz drei Messer. Das Waffenverbot gilt seit 24. Dezember von freitags bis samstags von 20 Uhr bis 6 Uhr und samstags bis sonntags von 20 bis 6 Uhr. Die Regeln gelten auch vor Feiertagen, an Karnevalstagen wie dem 11.11. und Weiberfastnacht bis Aschermittwoch. (ta)
Der brutale Angriff auf den Ringen am 6. Juni 2021 wurde in der Öffentlichkeit nicht groß thematisiert . Dabei kam schon Wochen vor der Tat auf der Zülpicher Straße ein junger Mann fast ums Leben. Ein Nachtschwärmer (22) soll sein Opfer ebenfalls mit einem Messer mit „bedingtem Tötungsvorsatz“ durch vier Messerstiche lebensgefährlich verletzt haben, heißt es von Polizei und Staatsanwaltschaft. Wie zu erfahren war, soll das Messer eine Klingenlänge von zehn Zentimetern gehabt haben. Dem Opfer konnte nur durch eine Notoperation das Leben gerettet werden. Zu der Tat soll es bei einer Auseinandersetzung gekommen sein.
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Dieser Fall wird ab Donnerstag (3. Februar) verhandelt. Es wird erwartet, dass ehemalige Mitspieler aus der Fußballszene im Gericht in irgendeiner Form an ihren Fußballkumpel erinnern werden. Der 18-Jährige gehörte in seiner B-Jugend-Zeit zu den Schwarz-Gelben in Deutz. „Joel war ein leidenschaftlicher Fußballer“, teilte sein Verein nach der Tat mit. Man sei „fassungslos“ über den frühen Tod. Der Verein erinnerte im Internet an die Berufung des Kickers in die U-16 Nationalmannschaft von Panama. „Es war etwas ganz Besonderes für ihn und seine Familie“, hieß es weiter.