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Stadt sagt fast 9000 Impftermine ab117 Spritzen mit Astrazeneca in Köln weggeworfen

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Impfung mit Astrazeneca

Symbolbild

Köln – Der abrupte Stopp für das Vakzin des schwedisch-britischen Herstellers Astrazeneca hat den Impfkalender der Stadt am Montag kräftig durcheinander gewirbelt. Die Impfungen mit Astrazeneca wurden unverzüglich ausgesetzt. 117 Impfdosen mussten weggeworfen werden, weil sie nicht mehr verwendbar waren. Bundeswehrsoldaten in Uniform holten den Impfstoff aus dem Räumen in der Messe ab. Die Bundeswehr ist für die Sicherheit rund um den Impfstoff mit zuständig und bringt auch die begehrte Ware auf das Messegelände.

Bevor Paul-Ehrlich-Institut und Bundesregierung den Impfstoff aus dem Verkehr zogen, hatten ihn am Montag bereits 940 Impfwillige aus Köln erhalten. Alle, die an diesem Tag einen Termin hatten, wurden dennoch geimpft: 481 Menschen erhielten eine Spritze mit dem Biontech-Impfstoff.

Impfzentrum wird mit halber Kraft gefahren

Zwangsläufig ist in den nächsten Tagen der Betrieb im Impfzentrum in der Messe auf halbe Kraft gesetzt. Bis zum Wochenende wurden laut Stadt 8706 Termine abgesagt, bei denen Astrazeneca verabreicht werden sollte. Verkehrsdezernentin Andrea Blome, die Leiterin des Kölner Krisenstabs, hofft nun auf eine schnelle Entscheidung darüber, ob mit Astrazeneca weitergeimpft werden kann. Wenn es dafür grünes Licht gibt, wird die Stadt die Impftätigkeit in der Messe sofort auf das Maximum erhöhen: Dann könnten bis zu 5000 Menschen am Tag das Vakzin erhalten.

OB Reker zum Stopp von Astrazeneca

Oberbürgermeisterin Henriette Reker bedauerte am Dienstag den vom Bund verfügten Stopp für Astrazeneca. „Damit werden unsere Impfbemühungen vorerst ausgebremst“. Sobald Klarheit bestehe, werde die Stadt alles dafür tun, die ausgefallenen Impfungen wieder aufzuholen.

Unverändert wird weiter mit Biontech geimpft. Hier gibt es derzeit sogar ein Überangebot. Es komme immer häufiger vor, dass vereinbarte Termine für eine Biontech-Impfung nicht eingehalten würden, sagte eine Sprecherin. Sie empfiehlt daher allen noch nicht geimpften über 80-Jährigen, sich telefonisch über die Hotline der Kassenärztlichen Vereinigungen (Telefon 116 117) zu erkundigen, ob es früherer Termin vereinbart werden kann.