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Bis Ende 2028Stadt Köln will analoge Faxgeräte abschaffen

Lesezeit 2 Minuten
Ein Faxgerät aus dem Jahr 1983.

Ein Faxgerät aus dem Jahr 1983.

Viele städtische Ämter sind noch immer auf Faxgeräte angewiesen. Selbst die Oberbürgermeisterin besitzt noch eine eigene Fax-Nummer.

Faxgeräte sind in Deutschland weiterhin recht beliebt. Noch im Mai 2023 gaben bei einer Umfrage des Verbands Bitkom 82 Prozent der deutschen Unternehmen an, dass sie noch faxen. 33 Prozent nutzen das Fax sogar noch häufig oder sehr häufig — allerdings sagten dies 2018 fast doppelt so viele Firmen.

Auch in den Ämtern und Dienststellen der Kölner Stadtverwaltung verrichten aller Digitalisierung zum Trotz noch hunderte analoge Faxgeräte ihren Dienst. Natürlich ist auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker per Fax zu erreichen, sie hat die Nummer 0221/221-22211. Doch nun soll es den Faxapparaten an den Kragen gehen. Die Volt-Fraktion im Stadtrat hat beantragt, dass die Verwaltung bis Ende 2028 sämtliche analoge Faxgeräte abschaffen soll.

Köln soll die erste Millionenstadt werden, in der Faxgeräte in den Ämtern der Vergangenheit angehören
Volt-Ratsherr Manuel Froh

Nach Ablauf des aktuellen, millionenschweren Rahmenvertrags der Stadt mit einem Telekommunikationsanbieter sollen Dokumente ab 2029 nur noch digital übermittelt werden. Bereits ab Anfang 2024 soll die Stadt keine neuen Faxgeräte mehr kaufen. Dienststellen, die weiterhin auf das Fax angewiesen sind, sollen eine digitale Softwarelösung erhalten, mit der sich Emails als Faxe verschicken und Faxe als Emails empfangen lassen. Der Antrag wird von Grünen, CDU, SPD, Linken, Klimafreunden und Gut unterstützt.

„Köln soll die erste Millionenstadt werden, in der Faxgeräte in den Ämtern der Vergangenheit angehören“, betont Volt-Ratsherr Manuel Froh. Man wolle die veraltete Technologie abschaffen und das gesparte Geld in Digitalisierung investieren.

Stadt könnte jährlich Geld sparen

Durch den Verzicht auf Faxgeräte könne die Stadt jährlich einen sechsstelligen Betrag einsparen, schätzt Volt. Man spare Kosten für Papier, Tinte und Strom sowie Anschaffung, Wartung und Entsorgung der   Geräte, das sei günstiger und nachhaltiger. Zudem würden digitale Lösungen die Arbeit der Verwaltung erleichtern, weil sich digitale Dokumente schneller verarbeiten lassen als gefaxte und eingescannte Papiervorlagen.

Ganz abgeschafft werden soll das Faxen aber nicht, so Froh. Auch künftig soll es für Bürger möglich bleiben, Dokumente per Fax an die Stadt zu senden.