Nach zwei Jahren großer, pandemiebedingter Einschränkungen freuen sich viele Kölner wieder auf ein Stück Normalität beim Feiern in der Silvesternacht. Die Verwaltung erwartet in diesem Jahr wieder unzählige Feiernde in Altstadt und Domumfeld. Die Polizei bereitet sich auf einen Großeinsatz vor.
SilvesternachtFeiern fast ohne Einschränkungen
Rausgehen, mit Freunden oder Familie die Silvesternacht feiern und auf das neue Jahr anstoßen – in den vergangenen zwei Jahren war das in Köln kaum möglich. In diesem Jahr ist wieder fast alles erlaubt. Zudem spielt das Wetter den Feiernden in die Karten: Temperaturen bis 16 Grad Celsius am Tag, in der Nacht sollen sie nie unter zehn Grad Celsius fallen. Für die Nacht sind zudem kaum Regen und nur leichte Windböen vorausgesagt. Verwaltung und Polizei erwarten deshalb zum Jahreswechsel zahlreiche Menschen auf den Straßen der Stadt.
Kein Feuerwerk am Dom
Von 18 Uhr am 31. Dezember bis bis um 5 Uhr am 1. Januar gibt es eine böllerfreie Zone, die sich von Heinrich-Böll-Platz und Trankgasse über den Roncalliplatz und die Domplatte erstreckt. Sicherheitsleute kontrollieren an Einlasspunkten, es sind weder Böller noch Raketen und auch keine Wunderkerzen erlaubt. Durch die Kontrollen kann es laut Stadt zu Wartezeiten kommen. Zwischen 22 und 2 Uhr wird die Zone bis zur Komödienstraße, Marzellenstraße, Andreaskloster und Burgmauer erweitert (siehe Infografik).
Großeinsatz der Polizei
„Die Stadt wird wieder voller sein als in den letzten zwei Jahren“, erklärt Jürgen Mehlem. Der Polizeioberrat wird den Einsatz von mehreren hundert Polizistinnen und Polizisten in Köln leiten. Die Beamten werden sich besonders auf die zentralen Feierorte wie das Zülpicher Viertel, Domumgebung und die Altstadt konzentrieren. Auch am Görlinger Zentrum in Bocklemünd ist verstärkte Präsenz angekündigt. Rund um das Zentrum war es in der Vergangenheit immer wieder zu Großeinsätzen wegen randalierenden Jugendlichen gekommen. Im Oktober 2022 hatte beispielsweise ein 16-Jähriger einen Feuerlöscher in einem Bus entleert und dadurch mehrere Menschen verletzt.
Wie bereits am Elften Elften hat Polizeipräsident Falk Schnabel zudem von 18 bis 6 Uhr polizeiliche Kontrollen für die linksrheinische Innenstadt angeordnet. Damit gehen die Möglichkeiten der Einsatzkräfte über die Regelungen der Waffenverbotszonen hinaus. Jürgen Mehlem betont: „Wir schützen die, die friedlich feiern wollen. Und das werden vor allem die merken, die sich nicht an die Regeln halten.“
Hoher Krankenstand der Feuerwehr
Die Kölner Feuerwehr rechnet nach zwei Jahren mit strikten Corona-Einschränkungen mit einem starken Einsatzaufkommen. Außerdem macht dem Chef des Rettungsdienstes, Alex Lechleuthner, der hohe Krankenstand beim Rettungsdienst und in den Krankenhäusern Sorgen. Wegen der angespannten Personalsituation könnte es zu einem stundenweisen Ausfall einzelner Rettungswagen an Silvester kommen.
Ohne Kulturprogramm
Oberbürgermeisterin Henriette Reker hatte bereits im Oktober entschieden, dass es auch in diesem Jahr kein kulturelles Rahmenprogramm im Domumfeld geben wird. Zuletzt hatte es beim Jahreswechsel 2019/2020 eine große Lichtkonstruktion und ein Bühnenprogramm auf dem Roncalliplatz gegeben. Einer der Gründe sind die Maßnahmen zum Energiesparen. „Eine Silvester-Illumination steht dem entgegen“, so die Stadt.
Brücken und Verkehr
Die Deutzer Brücke ist ein beliebter Ort, um das Feuerwerk zu beobachten. In der Silvesternacht wird sie ab 21 Uhr in beide Fahrtrichtungen für Kfz gesperrt. Bei hohem Andrang könnte die Brücke auch für Rad- und Fußverkehr gesperrt werden. Die Hohenzollernbrücke wird am 31. Dezember ab 18.30 Uhr voll gesperrt. Auf der Severinsbrücke ist ab 22 Uhr der Fuß- und Radweg auf der südlichen Seite dicht, der auf der nördlichen Seite bleibt offen. Gegen 22 Uhr wird die Fahrbahn Richtung Innenstadt gesperrt. Die Zoobrücke wird gegen 22 Uhr nur für den Rad- und Fußverkehr gesperrt, die Fahrbahnen bleiben offen. Zudem gilt von 20 bis 4 Uhr ein Fahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen in der Innenstadt.