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„Heimweh nach Köln“StadtRand-Sänger Roman Lob über die auftrittsfreie Zeit

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Gebürtiger Düsseldorfer mit starkem Bezug zu Köln: Roman Lob

  1. Roman Lob ist Sänger der Kölsch-Rockband StadtRand, die im Oktober ihre neue Single „Heimweh noh dir“ veröffentlichte.
  2. Dominic Röltgen hat mit dem StadtRand-Sänger über seine musikalische Vergangenheit, seinen Weg zur kölschen Musik und über zukünftige Pläne gesprochen.

Köln – Roman Lob (30) wäre mit seiner Kölschrock-Band StadtRand dieses Jahr in seine dritte Session gestartet. Am 30. Oktober hat die Band ihre neue Single „Heimweh noh dir“ veröffentlicht. Dominic Röltgen hat mit dem Sänger gesprochen.

Eure neue Single heißt „Heimweh noh dir“ – derzeit werden die meisten Menschen wohl aber eher Fernweh verspüren.

Ja, tatsächlich, Fernweh haben wir auch alle in der Band. Wir würden auch sehr gerne in den Urlaub fahren. Den Text habe ich jedoch geschrieben, als ich zwei Jahre in Berlin gewohnt und für ein Engagement im Friedrichstadt-Palast Theater gespielt habe. Da habe ich in relativ kurzer Zeit gemerkt, dass ich das Rheinland, die Stadt Köln und den Karneval schon sehr vermisse.

Berlin ist einfach ein anderes Pflaster von den Menschen und der Mentalität her – das war mir vorher gar nicht so wirklich krass bewusst. Der Song lag dann relativ lange in der Schublade und hat sich für uns nun in der Situation, dass die Session wohl ausfallen wird, wunderbar angeboten. Denn auch jetzt haben wir Heimweh. Heimweh nach der Bühne, nach dem ganzen Showbusiness – und Heimweh nach Köln. Nur unser Gitarrist wohnt ja hier in der Stadt, der Rest ist eher am Stadtrand zuhause.

Sie sind aber immerhin in Köln geboren…

Nein, auch wenn Wikipedia was Anderes behauptet. Ich bin, ehrlich gesagt, sogar in Düsseldorf geboren (lacht). Das ist auch immer der Running Gag auf den Bühnen, wenn die Literaten das herausbekommen. Ich habe aber schon immer einen starken Bezug zu Köln gehabt.

Ich bin mit der Musik groß geworden, meine Großeltern hörten Bläck Fööss, meine Eltern viel BAP. Ich bin auch mit dem Karneval groß geworden. Die Idee, selbst da mitzumischen, kam durch unseren Bassisten. Der hatte vorgeschlagen, eine Kölsch-Coverband zu machen, ich hatte dann aber doch eher Lust, eigene Songs zu schreiben.

Hilft Ihnen jemand bei den Texten?

Das hat eine Zeit lang mein Opa gemacht, der ist aber im vergangenen Jahr leider verstorben. Ich habe mittlerweile aber doch auch viel gelernt – auch von Musikerkollegen wie Oli (Niesen, Anm. d. Red.) von Cat Ballou, der mir ebenso wie deren Keyboarder Dominik (Schönenborn) bei Fragen hilft.

Auch mit Mo-Torres schreibe ich an Songs, und der kann auch richtig gut Kölsch. Aber ich denke, dass ich das mittlerweile auch ganz gut spreche. Ich spreche zwar immer noch vieles anders aus, aber ich nenne das mal ein Stück weit, künstlerische Freiheit (lacht). Zumindest sind so richtig grobe Schnitzer nicht mehr dabei.

Ihr wärt jetzt eigentlich in eure dritte Session gestartet – habt ihr euch so langsam an die damit verbundenen Strapazen gewöhnt?

Das ist wirklich stressig, das haben wir in der ersten Session damals sofort gemerkt. Wir hatten, glaube ich, gleich an Weiberfastnacht elf Auftritte, danach war ich durch. Ich habe mich wirklich gefragt: Wie halten die Bands das aus?! Aber es ist auch geil. Wirklich. Das war genau das, was wir wollten. Was wir aber alle sofort gemerkt haben: Wir müssen uns viel fitter halten. Wenn man sich nur von Pizza, Döner oder Fritten ernährt und so in die Session startet, dann schafft man das nicht.

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Wie sehen die Pläne nun aus, wo Karneval komplett auszufallen droht?

Der ganz große Plan ist, durchzuhalten. Unser Kalender ist an Karneval komplett leer. Das war uns zwar irgendwie auch klar, aber als ich dann am 11.11. durch Köln gefahren bin, da hat mir das schon den Hals zugeschnürt – vor allem in Hinblick auf die Bands, die das bereits Jahrzehnte machen. Da fehlt einfach ein Stück Leben. Wir schreiben jetzt vor allem neue Songs und sind viel im Studio. Außerdem planen wir mehr Online-Streams.