50-jähriges BestehenWarum Reker und Gebauer die Gesamtschule Köln-Rodenkirchen loben
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Köln-Rodenkirchen – Seit sie vor 50 Jahren gegründet wurde, orientiert sich die Gesamtschule Rodenkirchen an den Bedürfnissen ihrer Schülerinnen und Schüler. Von Anfang an verstand sie sich als Bildungseinrichtung, an der alle Kinder willkommen sind. Toleranz und das Bemühen, jedem Kind in seiner Individualität gerecht zu werden, zeichnet die älteste Gesamtschule im Regierungsbezirk Köln aus. Das lobten auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Schulministerin Yvonne Gebauer bei der bunten Jubiläumsfeier.
Stillstand kann es an der zukunftsorientierten Schule nicht geben – das beweist auch die Jubiläumsfeier zu einem halben Jahrhundert erfolgreicher Schularbeit. Mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Schulministerin Yvonne Gebauer hatten sich hochkarätige Gratulantinnen angekündigt – das Programm der Schülerinnen und Schüler sprach für sich.
Kölner Dom aus dem 3D-Drucker
Einblicke in die Arbeit der vielseitig ausgerichteten Schule können die Gäste schon beim Empfang im Foyer gewinnen. Präsentationen zu unterschiedlichsten Themenbereichen wie sexuelle Identität, Nachhaltigkeit, Kunst und Wissenschaft sind zu sehen. Unermüdlich arbeitet ein 3D-Drucker an der Erschaffung von Kölner Dom-Miniaturen, ein Treppenaufgang wird von Ton-Gestalten bevölkert, der großräumige Eingangsbereich strotzt vor Kreativität.
Von Zeit zu Zeit verschafft sich eine Fanfare Gehör, sie besteht aus Kolleginnen und Kollegen der Musikfachschaft und Oberstufenschülern. Auf den offiziellen Festakt im Pädagogischen Zentrum stimmt der Chor der Sechstklässler mit seinem „Schulfestlied“ und „Somewhere over the Rainbow“ ein. Souverän übernehmen Matilda Alfeo (zehnter Jahrgang) und Nick Farin (neunter Jahrgang) die Moderation.
Schule verfolgt selbst Prinzip des lebenslangen Lernens
Schulleiterin Kerstin Gaden umreißt in ihrer Begrüßungsrede die Historie der 1971 eröffneten Schule, nennt ihre Öffnung für Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf 1995 und den Neubau 2009 als Eckdaten. Sie erwähnt den kurz darauffolgenden Ausbau und die aktuell anstehende Erweiterung des Schulkomplexes für die mittlerweile etwa 1600 Schülerinnen und Schüler und 160 Lehrkräfte.
Die Schule baue aber nicht nur äußerlich, gibt Kerstin Gaden zu bedenken. „Wir als Gesamtschule Rodenkirchen verstehen uns als Schule, die selbst dem Prinzip des lebenslangen Lernens folgt“, sagt sie. Gemeint ist ein neues, mit dem gesamten Kollegium und einigen Eltern und Schülern entwickeltes Schulkonzept, das auf dem bereits bestehenden Schulprogramm basiert.
Modern, zukunftsweisend und immer wieder erweiterbar solle es werden, mit den jüngst formulierten Leitsätzen „Unsere Schule – Unser Unterricht“, „Unser Schulleben – Unser Miteinander“ und „Unsere Zukunft – Unsere Chance“ sei der erste Baustein der Konzeptentwicklung bereits gelegt.
Vielfalt und lebendiges Miteinander in Rodenkirchen
Vielfalt, Individualität und ein lebendiges Miteinander stehen bei Henriette Reker und Yvonne Gebauer im Mittelpunkt ihrer Reden. Kölns Charme, erklärt Reker, resultiere aus seiner Buntheit und dem „Mer stonn zesamme“-Gefühl. In der Gesamtschule Rodenkirchen sieht sie beides auf beispielhafte Weise umgesetzt. Sie verweist auf den selbst initiierten Einsatz von 80 Schülerinnen und Schülern während der Hochwasserkatastrophe im Ahrgebiet und die Vorreiterstellung der Schule bei den Kölner Demos für Toleranz. Das große Engagement aller am Schulleben Beteiligten habe sie 2005 zur „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und 2020 zur „Schule der Vielfalt und Nachhaltigkeit“ gemacht.
Türkisch als Wahlpflichtfach
„Sie haben sich einem Miteinander in Vielfalt verschrieben, unterschiedlich und doch eins“, resümiert Yvonne Gebauer. Türkisch sei schon seit 1995 Wahlpflichtfach, die individuelle Förderung in einer heterogenen Schülerschaft das Kernanliegen der Einrichtung. Weitere Schlagworte in ihrer Rede sind Digitalisierung, Integration, Inklusion und die Öffnung der Schule nach außen, als Beispiel führt sie die Kooperationen mit dem Kölner Ruderclub an. In allen Bereichen attestiert sie der Gesamtschule Pioniergeist, spricht von einem halben Jahrhundert erfolgreicher Schulgeschichte.
Zwischen den Reden lässt das flott inszenierte Programm keine Langeweile aufkommen. Das Bläserensemble des zwölften Jahrgangs spielt ein unter die Haut gehendes Arrangement von Astor Piazollas
„Libertango“, danach begeistern die Zehntklässlerinnen Cindy Le und Flora Leu das Publikum mit „Never Enough“ (Loren Allred). Eine Talkrunde mit der Schulleiterin und ihren Vorgängern Horst Schneider und Ralph Kuhn beleuchtet Vergangenheit und Gegenwart der Schule. Filmbeiträge, Präsentationen und Musik halten die Spannung beim Festakt bis zum Schluss.