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Schokoladenfabrik KölnLogistikcampus entsteht auf früherem Stollwerck-Areal in Porz-Westhoven

Lesezeit 3 Minuten
Die Visualisierung zeigt den künftigen Campus Köln Ost von Entwickler Panattoni in Porz-Westhoven.

Wo heute noch die frühere Schokoladenfabrik Köln steht, soll 2027 der Campus Köln Ost von Entwickler Panattoni fertiggestellt werden.

Das letzte, was von den goldenen Kölner Schokoladenzeiten in Porz-Westhoven übrig bleibt, ist der Straßenname. Panattoni ersetzt die frühere Schokoladenfabrik an der Stollwerckstraße durch einen Lager- und Logistikcampus.

Bis zu 7000 Tonnen Schokolade produzierte der Stollwerck-Konzern in Spitzenjahren in Porz-Westhoven. Es war die zweite Heimat der Schokoladenfabrik auf Kölner Grund. In den 1970er-Jahren zog die Fabrik aus dem Severinsviertel ins Rechtsrheinische. Doch nun wird auch der wohl letzte Stollwerck-Schriftzug verschwinden, der noch an einer früheren Produktionsstätte des Schokoladenimperiums in Köln zu finden ist. Der Entwickler für Logistikimmobilien Panattoni hat das Areal gekauft und plant ein großes Lager- und Logistikcampus. Den mittlerweile dritten im Kölner Stadtgebiet.

Polizeipräsidium des Kölner Tatorts

Die lokale Investorengemeinschaft aus Baucon und Schokoladenfabrik Köln – Björn Biermann und Peter Kohlrautz – hat das 69.400 Quadratmeter große Areal an den Entwickler veräußert. Über den Preis vereinbarten beide Seiten Stillschweigen. Zuvor erwarb die Gemeinschaft ab 2018 die Flächen. Schon damals war die Schokoladenproduktion eingestellt. 2005 zogen die Fertigungsmaschinen nach Norderstedt in Schleswig-Holstein. 2015 bis 2016 folgten Entwicklung und Verwaltung. Große Teile der Büroflächen waren seitdem vermietet, ein Teil des Bürogebäudes diente jahrelang den Ermittlern Ballauf und Schenk im Kölner Tatort als Polizeipräsidium. Lange Zeit war das frühere Verwaltungsgebäude Drehort des WDR. Auch andere Filme und Serien spielten dort.

In den nächsten drei Jahren soll an der Stollwerckstraße nun der Panattoni Campus Köln Ost entstehen, ein Mix aus kleinteiligen und großflächigen Gewerbeeinheiten, die unterschiedlichen Nutzeranforderungen gerecht werden. Zehn Einheiten finden in einem etwa 10.400 Quadratmeter großen „City Dock“ Platz, drei weitere in einem Panattoni Park auf rund 30.000 Quadratmeter Mietfläche. Beide Gebäudekomplexe verfügen über Lärmschutzwände und teilen sich einen Tiefhof, sodass Lärmemissionen nach außen abgeschirmt werden.

Abriss der Fabrik an der Stollwerkstraße

„Wir sehen in dem Standort eine sehr gute Ausgangslage für unternehmerisches Wachstum mitten in Köln“, sagt Fred-Markus Bohne, Managing Partner Panattoni Deutschland und Österreich. „Unser Campus-Konzept bietet die Basis, dass dieses innovativ, nachhaltig und flächeneffizient realisiert wird.“ Auf Nachfrage der Rundschau, ob die Bestandsbauten teilweise bestehen bleiben, antwortet Pressesprecherin Sarah Friedrich: „Wir revitalisieren das gesamte Schokoladenfabrik-Gelände.“

Die Realisierung erfolgt in zwei Bauabschnitten. Der Baubeginn des City-Docks in Phase 1 ist für das dritte Quartal 2025 und die Fertigstellung für das vierte Quartal 2026 geplant. Phase 2 beginnt mit dem Baubeginn des Panattoni Parks im dritten Quartal 2026 und endet mit der Fertigstellung im dritten Quartal 2027.

Unterstützung der Wirtschaftsförderung

„Panattoni wird ein geschichtsträchtiges Grundstück in bester Lage mit ihrer Entwicklung aufwerten und schafft so ein attraktives Angebot für dringend benötigte Gewerbeflächen in Köln“, sagt Manfred Janssen von der Kölner Wirtschaftsförderung Kölnbusiness, die Panattoni bei der Realisierung des Projektes unterstützt. „Panattoni ist für Köln ein wichtiger Partner, um unsere Stadt als attraktiven Wirtschaftsstandort weiter voranzubringen.“

Es ist bereits das dritte Großprojekt, das Panattoni in Köln entwickelt. 2022 hat der Entwickler mit Deutschland-Sitz in Hamburg ein 58.000 Quadratmeter-Areal der HGK im künftigen Industriestandort „Fusion Cologne“ in Niehl gepachtet. 2023 hat der aus Kalifornien stammende Konzern die frühere Prototypen-Produktionsstätte von Ford mit 6,2 Hektar Fläche im Niehler Hafen übernommen. In Bornheim-Hersel will Panattoni ein weiteres Logistikzentrum an der Autobahn 555 entwickeln.

Drittes Projekt im Stadtgebiet

Dabei ist der Flächenumsatz auf dem Kölner Lager- und Logistikmarkt im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Laut BNP Paribas Real Estate belief sich der Umsatz lediglich auf 160,000 Quadratmeter. Das sind 38 Prozent weniger als im Vorjahr und auch 29 Prozent weniger als der zehnjährige Durchschnitt. Zudem analysiert die BNP Paribas: „Darüber hinaus fehlt weiterhin vor allem in zentralen Lagen ein kurzfristig verfügbares und marktadäquates Angebot im großflächigen Hallensegment“. Lediglich drei Verträge über 10.000 Quadratmeter konnten laut BNP 2023 verzeichnet werden. Flächen in dieser Größe sind schon seit Jahren Mangelware in Köln. Diese Lücke füllt Panattoni nun aus.