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Otto-Langen-QuartierInvestor lehnt außergerichtliche Einigung zum „Raum 13“ ab

Lesezeit 2 Minuten
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Früher Gießerei, heute vor dem Verfall: Eine alte Fabrikhalle. Sie ist nicht denkmalgeschützt.

Köln – Der Besitzer der denkmalgeschützten ehemaligen Hauptverwaltung von Klöckner-Humboldt-Deutz in Mülheim hat eine außergerichtlichen Lösung mit den Mietern der Künstlerinitiative „Raum 13“ ausgeschlossen. Am Freitag, 4. Dezember, wird vor Gericht die Räumungsklage von Gottfried Eggerbauer verhandelt, der Rundschau teilte der Kölner Immobilienentwickler am Dienstag mit: „Eine außergerichtliche Lösung wäre unangemessen und ergäbe keinen Sinn.“ Zunächst handelt es sich am Freitag eine Anhörung, ein Urteil wird erst später gefällt. Urteilt das Gericht aber in Eggerbauers Sinne, müssten Marc Leßle und Anja Kolacek von „Raum 13“ danach ihr „Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste“ räumen. Wann genau, ist noch offen.

Viel prominente Unterstützung

Das Duo bezeichnet seine Arbeit als „lebhaftes Stadtkunstprojekt“, Leßle sagte, „ich muss nicht prozessieren“. Nach Rundschau-Informationen telefonierte auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) am Dienstag mit Eggerbauer, um sich zu diesem brisanten Thema auszutauschen.

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Das denkmalgeschützte KHD-Gebäude samt Eingang zu "Raum 13".

Wie berichtet, hatten sich zuletzt mehr als hundert Menschen in einer Zeitungsanzeige für ein Ruhen der Klage stark gemacht. Zu den Unterzeichnern gehörten Politiker des Stadtrates sowie Kabarettist Jürgen Becker oder Architekt Paul Böhm.

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Böhm, Leßle und Kolacek und andere Unterstützer möchten auf dem 5,9 Hektar großen Otto-Langen-Quartier eine zukunftsweisende Mustersiedlung statt des nächsten Viertels nach dem bekannten Schema bauen. Doch die Lage ist kompliziert, weil Eggerbauers Grundstück nur einen kleinen Teil ausmacht, der größere gehört dem Land, ein weiterer kleinerer der Gerchgroup. Das Land kommt seit Jahren mit der Entwicklung nicht voran, deshalb will Eggerbauer verkaufen, die „Moderne Stadt“ als städtische Tochter ist interessiert. In diesem Fall könnte „Raum 13“ möglicherweise bleiben, darauf hofft auch Leßle.