Durch die Hitze war das Sichtfenster zur Halle geborsten, so dass der Rauch dorthin abzog. 132 der 617 Vögel, Fische, Reptilien und Säugetiere starben. Die Vögel hatten sich in ihrer Panik in den oberen Bereich der Halle geflüchtet und den Rauch eingeatmet, der sich unter der Glasdecke gestaut hatte.
Teil der umfangreichen Sanierungsarbeiten ist die Entkernung des Mehrzweckraumes. „Bis auf den blanken Beton ist da alles raus“, sagt Zoosprecher Christoph Schütt. In dem großen Raum hatten Konferenzen und Ausstellungen stattgefunden. Ob er zukünftig wieder für diese Zwecke genutzt werde, sei noch völlig offen, so Schütt.
Pflanzen treiben nach Brand in Kölner Regenwaldhaus neu aus
Sicher ist indes, dass sich die Fauna in der Freiflughalle wieder erholen wird. Die ersten Pflanzen treiben schon wieder aus. Viele hatten nach der starken Hitzeentwicklung durch den Brand ihre Blätter vorzeitig abgeworfen. „Sie schlagen jetzt neu aus, denn nur die Pflanzen unmittelbar am Fenster sind mit Feuer in Kontakt gekommen“, erklärt Thomas Titz, Leiter der Zoo-Gärtnerei. Das zeige, dass Pflanzen insgesamt sehr selbstheilend seien.
„Nachgepflanzt werden muss nur da, wo jetzt noch im Zuge notwendige Reparaturarbeiten etwa Schäden am Wurzelwerk entstehen“, so Titz. Denn derzeit wird in der Halle auch mit schwerem Gerät gearbeitet. Mithilfe von Hubwagen, die erst durch mehrere massive Metallstempel einen sicheren Stand bekommen, kontrollieren Fachleute das Glasdach der Halle und entfernen mühsam die hartnäckigen Rußpartikel.
Nachzuchtstation vom Kölner Zoo übersteht Brand unbeschadet
Unbeschadet hat die Nachzuchtstation in den hinteren Bereichen des Regenwaldhauses den Brand überstanden; die Jungvögel der zumeist bedrohten Arten werden hier nach wie vor von ihren Pflegern versorgt. Vorübergehend umziehen mussten dagegen die Krallenotter und sämtliche anderen Tiere der Freiflughalle. Sie sind in Gehegen „hinter den Kulissen“ außerhalb des Besucherbereiches untergebracht, bis das Regenwaldhaus saniert ist.
Wie lange das dauert, können die Zooverantwortlichen noch nicht absehen. Allerdings werde die Schließung eher Monate als Wochen dauern, so die Einschätzung der Verantwortlichen. Und auch die Untersuchung der Brandursache ist derzeit noch nicht abgeschlossen. Die Experten der Polizei versuchen zu klären, was zum Ausbruch des Feuers führte.