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Anwohner fürchten um grüne OaseIn Mülheim soll ein Innenhof für Wohnblocks weichen

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Mülheim Innenhof

Mario Trulec, Ulrike Nemitz, Cornelia Rapeque, Heike Thomae und Ursula Schmitz (v.l.) wollen ihren grünen Innenhof erhalten

Köln-Mülheim – Die Anlieger eines Innenhofs zwischen der Rixdorfer Straße und der Bredemeyerstraße blicken mit Sorge in die Zukunft. Die grüne Oase, die das Leben in den umliegenden Häusern so angenehm macht, könnte bald verschwinden. Ein Investor plant, zwei Blocks mit insgesamt bis zu 44 Wohnungen mitten in den Hof zu setzen. Um das noch zu verhindern, gründeten Mieter und Eigentümer der umliegenden Häuser die Anwohnerinitiative Interessengemeinschaft (IG) Bauvorhaben Noellstraße.

Der Hof liegt in einem Karree zwischen der Noellstraße im Norden, der Rixdorfer Straße im Osten, der Berliner Straße im Süden und der Bredemeyerstraße im Westen. Mehrere Gebäude mit Mietwohnungen entlang der Rixdorfer Straße und der Noellstraße gehören seit wenigen Jahren der Ejendomsselskabet Nordtyskland Kommanditaktieselskab A/S, einem Immobilienfonds aus Dänemark. Dieser lässt seine Gebäude zurzeit um eine Etage aufstocken. Die anderen Gebäude, ebenfalls in privater Hand, weisen sowohl Miet- als auch Eigentumswohnungen auf. In dem von allen Nachbarn genutzten Innenhof gibt es einen mehr als 70 Jahre alten Baumbestand.

Bäume in Mülheimer Innenhof bringen Abkühlung

„Wir wurden gar nicht oder sehr spät von den Ausbauvorhaben in Kenntnis gesetzt“, beklagt Mieterin Cornelia Rapeque. Sie und viele andere Nachbarn wollen aber nicht hinnehmen, dass ihre grüne Oase verloren geht. Heike Thowae, eine andere Mieterin, berichtet, wie wichtig ihnen allen der Baumbestand ist: „Während der Hitzewelle 2019 war es in unserem Hof bis zu zehn Grad kühler als in der Umgebung.“ Darauf wolle sie nicht verzichten. Nachbarin Ulrike Nemitz versteht nicht, dass die Stadt trotz Klimakrise und selbst verordnetem Klimanotstand solche Vorhaben überhaupt zulässt: „Die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens wurde jedenfalls 2017 vom Rat beschlossen.“

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Die IG befürchtet obendrein, dass die Baumaßnahmen über kurz oder lang zur Vertreibung alter Mieter führen könnte. Thowae: „Der Fonds, der einem Bankenkonsortium gehört, erwirbt laut einer Hamburger Zeitung gezielt preiswerte Liegenschaften in Städten mit Wohnungsmangel, um sie dann in lukrative Eigentumswohnungen umzuwandeln.“

Die Anwohnerinitiative, die nun im Arbeitskreis Wohnen bei der Stadtteilkonferenz Mülheim Nord mitarbeitet, wandte sich im Januar schriftlich mit der Bitte um Unterstützung an Oberbürgermeisterin Henriette Reker. „Wir bekamen zwar eine Eingangsbestätigung, doch danach herrschte Funkstille“, bemerkt Ursula Schmitz, Eigentümerin einer Wohnung in der Bredemeyerstraße. Nun sammle die Interessengemeinschaft Unterschriften, um gegen die Baupläne vorzugehen. Schmitz: „Außerdem planen wir ein Treffen mit Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs, um ihn über unser Anliegen zu informieren.“