„Gesamtstädtische Klimaneutralität bis 2035“. Dieses Ziel hat der Rat 2021 beschlossen und ein Jahr später die Verwaltung beauftragt, dafür einen Aktionsplan zu erstellen. Dieser liegt nun vor.
Weniger Emissionen für KölnStadt Köln legt Aktionsplan zum Klimaschutz vor
Vor elf Monaten, am 8. Dezember 2022, beauftragte der Stadtrat die Stadtverwaltung, einen Aktionsplan zum Klimaschutz auszuarbeiten. Grundlage ist ein 465 Seiten starkes Gutachten der Ingenieurgesellschaft Gertec vom Oktober 2022. Oberbürgermeisterin Henriette Reker war 2020 mit dem Versprechen, Köln bis 2035 klimaneutral zu machen, in den Kommunalwahlkampf gezogen und hatte gewonnen, es zählt zu ihren wichtigsten politischen Zielen.
Das Gutachten, das Klimaneutralität bis 2035 als zwar sehr ambitioniert, aber grundsätzlich machbar einstuft, hatte Reker am 8. November 2022 auf einer Pressekonferenz gemeinsam mit Klimadezernent William Wolfgramm vorgestellt.
Einsparpotenzial von 1,14 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr
364 Tage später verkündeten Reker und Wolfgramm am Dienstag das Ergebnis der Untersuchungen der vergangenen elf Monate, wie das epochale Ziel der Klimaneutralität bis 2035 in Verwaltung und städtischen Unternehmen erreicht werden kann. Nicht auf einer Pressekonferenz, sondern lapidar mit einer um 15.17 Uhr verschickten Pressemitteilung. Auf dem gleichen Weg informierte die Stadt kurz darauf über „Baustellen in den Stadtbezirken“.
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Parallel wurde der 211-seitige, ebenfalls von Gertec erstellte „Aktionsplan Klimaschutz Köln“ im Ratsinformationssystem veröffentlicht – samt einer 14-seitigen Beschlussvorlage für den Stadtrat. Dieser soll den Aktionsplan am 7. Dezember beschließen. Laut Stadt stellt der Aktionsplan „erstmals verwaltungsübergreifend dar, welche klimaschutzwirksamen Aktivitäten die Stadt Köln sowie die städtischen Beteiligungen bereits umsetzen, planen fortzuführen, zu intensivieren oder weiterzuentwickeln“.
Konkret gehe es etwa um Gebäudesanierungen, klimaneutrale Wärmeversorgung, Konzepte zur Mobilität und Müllvermeidung sowie Förderprogramme und Vorgaben durch verbindliche energetische Standards. Mit dem Plan setze man „klare Impulse für mehr und konsequenten Klimaschutz“, teilte Wolfgramm mit. „Gleichzeitig sehen wir aber auch, in welch erheblichem Maße die Anstrengungen weiter intensiviert werden müssen. Um dies kontinuierlich überprüfen zu können, bauen wir ein eigenes Klimaschutz-Monitoring auf.“
Die Pläne haben laut Stadt ein Einsparpotenzial von 1,14 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr. Davon entfallen 63 Prozent auf die Verwaltung und 37 Prozent auf die städtischen Unternehmen. Die gesamten Emissionen in Köln betragen derzeit mehr als neun Millionen Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr.
Der Aktionsplan ist in sechs Handlungsfelder gegliedert und sieht im Bereich Gebäude energetische Sanierungen und den CO2-neutralen Betrieb der Müllabfuhr (AWB) vor. Die Energieversorgung soll klimaneutral werden unter anderem durch den Bau von Photovoltaik-Anlagen durch die Stadt, Rheinenergie, Flughafen und andere. Bei der Müllverbrennungsanlage der AVG sollen durch CO2-Abscheidung Treibhausgase reduziert werden.
Im Bereich Verkehr erarbeitet die Verwaltung bis 2025 einen nachhaltigen Mobilitätsplan „Besser durch Köln“. Er beinhaltet etwa den Ausbau von ÖPNV, Rad- und Fußwegen sowie öffentlichen Ladesäulen.
Die Maßnahmen werden laut Stadt „ganz erhebliche Investitionssummen“ erfordern. Allein die Sanierungskosten für städtische Gebäude werden vorläufig auf 2,6 Milliarden Euro geschätzt.