Mit Märschen und Kundgebungen engagiert sich Köln anlässlich des internationalen Tages gegen Rassismus. Unternehmen sowie Kirchen und Schulen beteiligen sich mit Aktionen gegen Fremdenhass.
Internationaler Tag gegen RassismusWas Sie zur Großdemo in Köln wissen müssen
Wieder soll ein starkes Zeichen gegen Rechts gesetzt werden: Am 21. März ist der internationale Tag gegen Rassismus. Auch in Köln wollen am Donnerstag viele ein Zeichen für Toleranz setzen. Es sind Märsche und eine Kundgebung geplant. Das Bündnis „Köln stellt sich quer“ organisiert sogenannte „Sternenmärsche“. Insgesamt sind fünf Märsche geplant, die am Donnerstagnachmittag starten. Die Märsche beginnen an verschiedenen Orten der Stadt und bewegen sich in Richtung einer zentralen Abschlusskundgebung an der Bastei am Abend gegen 19 Uhr. An dem Aktionstag gegen Rechts beteiligen sich viele Kölner Schulen, Unternehmen, beide großen christlichen Kirchen, Vereine, Institutionen und Behörden.
Statement zu Vielfalt und Respekt
Viele große Unternehmen und Arbeitgeber aus Köln beteiligen sich an dem Aktionstag. So etwa Ford: „Der Vorsitzende der deutschen Geschäftsführung, Martin Sander, wird mit Benjamin Gruschka, dem Vorsitzenden unseres Gesamtbetriebsrates, um 11.45 Uhr ein klares Statement zu Vielfalt, Wertschätzung und Respekt abgeben“, sagt Sprecherin Ute Mundolf auf Anfrage der Rundschau. Anschließend solle es noch eine Fragerunde geben, damit die Mitarbeitenden über das Thema ins Gespräch kommen. „Diese Veranstaltung findet digital statt, damit alle Beschäftigten die Möglichkeit haben, daran teilzunehmen.“
Auch die Deutz AG wird auf Initiative des Betriebsrats bei dem Aktionstag mitmachen. „Geplant ist, auf unserem Außengelände den Schriftzug ‚Art. 1‘, gegebenenfalls ‚'Art. 1 GG‘ aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu formen und aus der Vogelperspektive zu fotografieren“, erläutert Pressereferentin Simone Feckler. Auch die Caritas plant eine Fotoaktion. Zwischen 11.45 und 12 Uhr sollen zudem die Mitarbeitenden „wenn betrieblich möglich, alle eine Viertelstunde innehalten und sich auf ihre Stärken und demokratischen Kräfte besinnen“, so Vorstandsreferent Raphael Kösters.
Alles zum Thema Ford
- Von Auto erfasst Frau wird in Bergneustadt lebensgefährlich verletzt
- Stellenabbau verkündet Beschäftigte von Ford in Köln legen Arbeit nieder
- Zusammenstoß Eine Autofahrerin bei Unfall in Engelskirchen verletzt
- Massiver Stellenabbau Was die Pläne für Ford in Köln bedeuten
- Kahlschlag bei Ford Sparen und Stellenabbau sind noch kein Zukunftskonzept
- „Wir fallen immer tiefer“ Wie Mitarbeitende auf die Hiobsbotschaft bei Ford reagieren
- Entsetzen im Rathaus Das sagt Kölns Politik zum Kahlschlag bei Ford
Die Teilnehmer am Aktionstag haben darüber hinaus aber noch jede Menge anderer Ideen, berichten die Organisatoren. So wollen Buchhändler ihre Schaufenster mit thematisch passender Literatur gestalten, die Volkshochschule Köln führt einen Workshop zum Thema Rassismus mit jungen Menschen durch, Geschäfte hängen Plakate auf. Die Schulen planen unter anderem, durch Menschenketten oder symbolisch geöffnete Fenster und Türen ein Zeichen für Offenheit und Toleranz zu setzen, hieß es bei der Vorstellung der Pläne. „Köln stellt sich quer“ will dabei nur den Rahmen für den Aktionstag setzen, der Kreativität der Mitmachenden sind keine Grenzen gesteckt.
Besser nicht mit Auto in die City
Unter anderem die Kölner DGB-Gewerkschaften unterstützen die Aktionen des Bündnisses „Köln stellt sich quer“. „Es ist großartig, dass die Welle des Aufstehens für Demokratie und zur Verteidigung der Menschenwürde und des sozialen Rechtstaates am morgigen internationalen Tag gegen Rassismus weiter geht“, betont die Landesvorsitzende Anja Weber.
Die Polizei geht von erheblichen Verkehrsbehinderungen, besonders am Nachmittag aus. „Ab 15 Uhr ist der Hauptbahnhof mit dem Auto nicht mehr erreichbar“, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren, sollte man am Donnerstag daher besser sein lassen.
Auf verschiedensten stark frequentierten Straßen wird es Sperrungen geben. Betroffen sind unter anderem die Deutzer Brücke, Konread Adenauer Ufer, Hohenzollernring, Kaiser-Wilhelm-Ring oder beispielsweise die Turiner Straße. Laut Polizei werden bei den Demos etwa 15 000 Menschen erwartet.