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Neues MessekonzeptKölnmesse feiert Richtfest am Confex

Lesezeit 3 Minuten
Auf der Visualisiserung ist der weiße, lamellenartige Neubau mit einem Vordach zu sehen, in dem eines Tages das neue Konferenz-Center Confex an der Koelnmesse sein wird.

Eine Visualisierung des künftigen Confex an der Kölnmesse

Das Richtfest am Confex läutet den Aufbruch in eine neue Zeit der hybriden Event-Location bei der Kölnmesse ein.

Der Vergleich mit dem weltgrößten Heavy-Metal-Festival brachte einige Gäste dann doch zum Schmunzeln. Auch wenn er gar nicht so abwegig war: Wacken, so erklärte die stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes, Mona Neubaur, beim Richtfest der neuen Confex-Halle an der Messe, habe aus der Corona-Pandemie die richtigen Lehren gezogen und digitale Formate umgesetzt, die durchaus als Beispiel einer gelungenen Transformation gelten dürften. Ganz ähnlich soll auch das neue Confex der Messe – eine Mischung aus Konferenz- und Messehalle – den Weg in die Zukunft bereiten. Als hybride Event-Location, die Brücken schlägt zwischen Präsenzveranstaltungen und digitalen Formaten auf modernster Ebene.

So war es denn auch wenig verwunderlich, dass das Confex gefeiert wurde als Star eines neuen, zukunftsgerichteten Messe-Wesens. Zwar wurde mit dem Investitionsprogramm Messe 3.0 bereits lange vor Corona ein Weg in diese Richtung eingeschlagen. Wie nötig aber eine Weiterentwicklung sein wird, belegen auch die Entwicklungen seit der „Wiedereröffnung“: Zwar seien alle Präsenzmessen gut angelaufen, betonte Messe-Chef Gerald Böse. Der Stand von 2019 aber ist noch weit entfernt. Was sich auch daran festmachen lässt, dass selbst eine internationale Leitmesse wie die Intermot Federn lassen musste und es keineswegs sicher scheint, dass alle großen Aussteller langfristig wieder zurückkehren.

Köln wird damit neue Veranstaltungen und neue Zielgruppen gewinnen.
Köln wird damit neue Veranstaltungen und neue Zielgruppen gewinnen.

Große Hoffungen setzt daher auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker in das Projekt. Das Confex sei geeignet, „neue Dimensionen zu eröffnen“ und die Stadt damit in der Lage, Themen zu bespielen, die bislang nicht umgesetzt werden konnten: „Köln wird damit neue Veranstaltungen und neue Zielgruppen gewinnen“, betonte sie. Und nicht zuletzt noch mehr internationales Publikum in die Stadt bringen, was Kölns Status als Handels- und Wirtschaftsmetropole weiter voranbringe.

Auf ein nicht selbstverständliches Faktum wies Gerald Böse in seiner Eigenschaft als „Hausherr“ hin: Sowohl der Zeit- wie der Finanzplan liegen absolut im Soll. „Chapeau bis hierhin“, rief er den am Bau beteiligten Beteiligten zu. „Wir sind genau da, wo wir sein sollten.“

Investitionsprogramm Messe 3.0

Dass der Zeitraum des Investitionsprogrammes Messe 3.0 insgesamt gestreckt und die ein oder andere „Repriorisierung“ vorgenommen werden müsse, war bereits bei der Grundsteinlegung vor etwas über einem halben Jahr klar. Das Confex hat momentan in allen Bereichen Vorfahrt, bereits im November 2023 soll sich hier pünktlich zum 100. Geburtstag die gesamte internationale Messe-Prominenz einfinden: Der UFI Global Congress – die jährliche globale Konferenz der Branche – wird dann in Köln stattfinden. Ein gutes Signal, ist man allseits überzeugt. Und noch eine gute Nachricht konnte Böse überbringen: Für 2024 bekam Köln den Zuschlag für eine internationale Medizinmesse mit 5000 Teilnehmern, „etwas, was ohne das Confex nicht möglich gewesen wäre“ betonte Böse.

Nun muss der Zeitplan auch auf der Zielgeraden noch halten. Wird er, versicherte Neubaur: „Es haben sich heute viele weit aus dem Fenster gelehnt. Das tue ich auch: Das Confex wird rechtzeitig und zu den geplanten Kosten fertig“, meinte sie. Sprach’s und zertrümmerte stilecht und traditionsgemäß gemeinsam mit Polier Udo Kickstein und anderen die leeren Schnapsgläser nach dem Richtspruch.