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Köln-DeutzWas man zur Großdemo gegen Rechts am Sonntag wissen muss

Lesezeit 3 Minuten
Auf die Straße gehen gegen Rechts: Anfang der Woche waren bereits zehntausende Menschen unterwegs.

Auf die Straße gehen gegen Rechts: Anfang der Woche waren bereits zehntausende Menschen unterwegs.

Die Großdemo gegen Rechtsextremismus zieht ins Rechtsrheinische: Zehntausende Menschen werden auf der Deutzer Werft erwartet. Doch es gibt noch weitere Veranstaltungen.

Die Großdemo gegen Rechtsextremismus am Sonntag findet auf der Deutzer Werft statt. Nach mehreren Gesprächen zwischen Veranstalter „Köln stellt sich quer“ und Polizei fanden die Beteiligten einen Konsenz. Die Polizei drängte aus Sicherheitsgründen darauf, dass die Veranstaltung mit vermutlich mehreren zehntausend Menschen auf dem großen Gelände im Rechtsrheinischen stattfindet.

Der Anmelder wollte zuerst zum Alter Markt, dann auf die Ringe oder Turiner Straße/Ebertplatz. Doch eine solche große Demo auf Verkehrsachsen in der Innenstadt durchzuführen, lehnte die Polizei und auch die Feuerwehr ab. „Rettungsdiensteinsätze hätten nicht mehr gewährleistet werden können“, sagte ein Polizeisprecher der Rundschau. Schon bei der Demo auf dem Heumarkt wurde es sehr eng, die KVB musste dort ihren Betrieb einstellen, die Deutzer Brücke wurde stadteinwärts gesperrt und einigen Teilnehmern wurde es zu eng und sie wählten den Notruf.

Deutzer Werft: Kundgebung von 12 bis 14 Uhr

Nun die Deutzer Werft. Von 12 bis 14 soll dort die Kundgebung stattfinden. Und „Köln stellt sich quer“ wird dort nicht alleine sein. Kurzfristig meldete noch die „KG Ponyhof“ aus der Südstadt eine Demonstration gegen Rechts an.   Der Aufzug startet um 11 Uhr am Chlodwigplatz und soll über die Severinstraße, die Löwengasse, die Straße „Am Malzbüchel“ führen und anschließend über die Deutzer Brücke bis zur Deutzer Werft ziehen.

Eine weitere Veranstaltung gegen Rechts findet in Höhe des Deutzer Bahnhofs statt. Es ist ab 11.15 Uhr ein Aufzug über die Deutzer Brücke, die Cäcilienstraße bis zum Neumarkt geplant. Auf dem gleichen Weg soll es dann zurück zur Deutzer Werft gehen. Bei dieser Demo sind 10 000 bis 15 000 Teilnehmer angemeldet.   Eigentlich sollte diese Demonstration vom Albert-Magnus-Platz Richtung Deutz ziehen. Die Polizei geht von größeren Verkehrsbehinderungen aus.

„Köln stellt sich quer“ mit prominenten Rednern

Nach Angaben von „Köln stellt sich quer“ sind für die Großveranstaltung unter dem Motto: „Demokratie schützen. AfD bekämpfen“ viele prominente Redner und Bands als Teilnehmer mit dabei. Zu „Köln stellt sich quer“ zählen mehr als 70 Parteien, Gewerkschaften und Initiativen. Mitwirkende seien Brings, Cat Ballou, Eko Fresh, Höhner, Kasalla und Paveier. Außerdem dabei: Kabarettist Jürgen Becker, Tayfun Keltek vom Integrationsrat, Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn und viele andere Menschen aus der Stadtgesellschaft. Die Großdemo hat viele Unterstützer. Beispielsweise die Caritas: „Als Caritas Köln setzen wir uns für Demokratie, Vielfalt und Offenheit ein. Diese Grundwerte sind nicht verhandelbar. Deswegen ist es richtig und immens wichtig, dass viele Menschen auf die Straße gehen und sich mit uns gemeinsam für diese Grundwerte einsetzen“, erklärt Vorstandssprecher Peter Krücker.

Dr. Witich Roßmann, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Stadtverband Köln erklärt: „Im ganzen Land haben Leute in den vergangenen Tagen gezeigt, dass sie die rassistischen Deportationspläne der AfD und Mitgliedern der Werteunion nicht dulden. Wir Gewerkschaften positionieren uns schon lange gegen die AfD. Nicht nur weil sie rassistisch ist und den Rechtsruck in diesem Land massiv befördert hat, sondern auch weil sie rückwärtsgewandt ist. Sie hat keinerlei Lösungen für Zukunftsfragen und will uns in die Vergangenheit katapultieren“. Die Uni-Kliniken in Nordrhein-Westfalen rufen ebenfalls zur Teilnahme auf: „ In den Universitätskliniken arbeiten Menschen aus vielen verschiedenen Staaten und Kulturen zusammen, um anderen Menschen in Not zu helfen. In dieser vielfältigen Gemeinschaft, die geprägt ist von einer Atmosphäre des Zusammenhaltes und des Respekts, liegt unsere Stärke. Sie macht es überhaupt erst möglich, alle unsere Patientinnen und Patienten gut zu behandeln, zu lehren und zu forschen. Für die Unikliniken ist es daher ein besonderes Anliegen, sich klar gegen rechtsextremistische Tendenzen zu stellen.