Jeder Kölnerin und jeder Kölner kann sich mit eigenen Aktionen beteiligen, um Menschen für die kölsche Sprache zu begeistern.
Idee von Bömmel Lückerath„Daach der kölschen Sproch“ findet am 29. September statt – ganze Stadt soll mitmachen
Was wäre Köln ohne die kölsche Sprache? Diese Frage stellte sich Bläck-Fööss-Urgestein Bömmel Lückerath und kam zu einer eindeutigen Antwort. „Ohne die kölsche Sproch verliert Kölle seine Identität, Mentalität, Eigenart und Unverwechselbarkeit.“ Und er sieht eine große Gefahr. Und zwar, dass die „kölsche Sproch“ aussterben könnte, wenn sie nicht wieder präsenter im Alltag der Kölnerinnen und Kölner wird. Um dem entgegenzuwirken, hat er sich eine Idee einfallen lassen: den „Daach der kölschen Sproch“. Ein ganzer Aktionstag also im Zeichen der kölschen Sprache. Mit seiner Idee rannte er offene Türen ein. Sowohl bei der Stadt Köln und ganz besonders bei den Freunden und Förderern des Kölnischen Brauchtums. Am 29. September findet der Tag erstmals statt.
Mit den Bläck Fööss hat Bömmel Lückerath in mehr als 50 Jahren Bandgeschichte viel zum Aufschwung der kölschen Sprache beigetragen. „Jetzt wird es Zeit für neue Impulse“, sagt er. Auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker ist von der Idee begeistert. Sie findet: „Die kölsche Sprache sollte aktiv gelebt und wieder stärker gesprochen werden“. So könne verhindert werden, dass die Sprache in kommenden Generationen verloren gehe. Gleicher Meinung ist der Brauchtumsexperte Wolfgang Oelsner. Er sieht Kölsch als „Begegnungssprache“, die Menschen zusammenbringt. Für Oelsner ist besonders wichtig, dass Menschen, die sich beim Sprechen unsicher fühlen, dazu ermutigt werden, einfach mal reinzuhören und sich auszuprobieren.
Auch Bernhard Conin, Vorsitzender der Brauchtumsförderer, war sofort überzeugt von der Idee. „Wichtig ist, dass die Stadt hinter der Idee steht. „Dass sie das tut, ist eine Auszeichnung, aber auch eine Aufforderung dafür, dass die ganze Stadt mitmacht.“
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Mit einem vielfältigen Programm, das aktuell festgezurrt wird, soll genau das erreicht werden. Details will das Organisationsteam am 1. September vorstellen. Fest steht bereits, dass die ganze Stadt eingebunden werden soll. Neben Organisationen, Verein oder Theaterbühnen kann sich jede Kölnerin und jeder Kölner mit eigenen Aktionen beteiligen. So soll der besondere Aktionstag auch auf den Straßen, in den Parks, auf Plätzen, in Schrebergärten, in Kneipen oder Cafés sichtbar werden. Das Zentrum des Aktionstags ist aber das Rathaus. Zu den Partnern gehören unter anderen die „Akademie för uns kölsche Sproch“, verschiedene Mundart-Theater oder Karnevalsgesellschaften. Der Karneval wird Teil des Aktionstags sein, wichtig ist den Organisatoren aber zu betonen, dass die kölsche Sprache ihren Platz eben auch abseits des Fastelovends und der kölschen Musik hat – im Alltag.
Interessenten, die eine Aktion anbieten möchten, können sich per Mail an die Stadt wenden.koelschesproch@stadt-koeln.de