Die Schulpflegschaft des Gymnasiums Kreuzgasse möchte, dass die Kinder so schnell wie möglich in ein Interim ziehen. Und sie prangert Mängel an.
Gymnasium KreuzgasseEltern schreiben Brandbrief an Kölns OB Reker
„Bestürzt, entsetzt und voller Sorge“ reagiert die Schulpflegschaft des Gymnasiums Kreuzgasse auf die Pläne der Stadt, das Interim für den Neubau erst 2026 zu beziehen. In einem Brief an Oberbürgermeisterin Henriette Reker schreibt sie, dass dies nicht der Terminplanung, die nach dem Beschluss im September 2022 bekannt wurde, entspräche. Demnach war ein Interim auf dem Sportplatz ab 2024 vorgesehen.
„Wir möchten nicht mehr, dass unsere Kinder in dem maroden Gebäude sitzen“, begründet Schulpflegschaftsvorsitzende Andrea Steiner die Dringlichkeit. Auf Rundschau-Nachfrage hatte die Stadt die Planänderung mit der Nutzung des Sportplatzes begründet. „Das Interim wird erst zum Start der Baumaßnahme 2026 benötigt, eine frühere Aufstellung als unbedingt notwendig würde den Sportplatz länger als erforderlich blockieren“, heißt es.
Eklatante Mängel aufgelistet
Die Schulpflegschaft fordert nun von der Verwaltung, dass während der Sommerferien „dringend notwendige“ Maßnahmen durchgeführt werden. So sollen die Fenster, „die den Schülerinnen und Lehrkräften zum Teil entgegen fallen“ ausgetauscht werden. Die Wasserleitungen sollen so erneuert werden, „dass es in den Klassenzimmern Zugang zu Trinkwasser gibt“ und die Steckdosen so gesichert werden, „dass sie nicht länger die Gefahr von Stromschlägen bergen“.
Neubau soll 2029 fertig sein
Auf Nachfrage der Rundschau teilt die Stadt mit: „Selbstverständlich werden im Rahmen der städtischen Betreiberverantwortung immer alle sicherheitsrelevanten Mängel – sofern sie gemeldet wurden – unverzüglich behoben. So wurden in den Jahren 2018 bis 2022 exakt 452.674,88 Euro in die Instandsetzung in diesen Schulstandort investiert.“
Für eine zügige Sanierung der Schule demonstrierten Schülerschaft und Eltern im vergangenen Sommer vor dem Rathaus. Die baulichen Mängel haben dazu geführt, dass die Anmeldezahlen in der Kreuzgasse zum kommenden Schuljahr zurückgegangen sind. Dabei steht die Schulpflegschaft voll und ganz hinter dem inhaltlichen Konzept der Kölner Europa-Schule. „Das ist eine Superschule, wir lieben die und wir sind von den Lehrkräften begeistert“, sagt Steiner. Der Neubau soll 2029 fertig sein.